Furth im Wald/Waldmünchen
Hagelsturm verursacht massive Schäden
11. Juni 2018, 17:59 Uhr aktualisiert am 30. März 2023, 8:49 Uhr
Heftige Unwetter entluden sich am Montag im Landkreis Cham. In Furth im Wald und Waldmünchen hagelte es, Bäume stürzten um. Die Unwetter blieben dabei lokal eng begrenzt.
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So etwas hat die Grenzstadt wohl noch nicht erlebt: Gegen 16.30 Uhr zog am Montag ein gewaltiger Hagelsturm über Furth im Wald hinweg. Er verwandelte nicht nur die Straßen der Stadt in eine Winterlandschaft, sondern sorgte auch für massive Schäden. Auto- und Fensterscheiben gingen zu Bruch, Dächer wurden abgedeckt, Fassaden sehen danach aus, als wären sie beschossen worden. Derzeit eilt die Feuerwehr von Einsatzstelle zu Einsatzstelle. Wie hoch der Schaden ist, kann zu diesem Zeitpunkt noch niemand sagen. Er dürfte jedoch sehr hoch sein.
Waldmünchen: Dächer eingestürzt und Bäume umgefallen
"Als ob die Welt unterginge." - Es hat nur rund zehn Minuten gedauert, aber das Unwetter, das am Montag kurz nach 16 Uhr über die Trenckstadt und deren Umland hinwegzog, war extrem heftig. Sturmböen wüteten durch die Straßen, Wasserfluten ergossen sich aus den Wolken und Hagelkörner, teils so groß wie Tischtennisbälle, prasselten auf Dächer, Autos und Pflanzen. Besonders schlimm hat es die Dörfer Kümmersmühle und Schäferei erwischt. Als der Sturm loslegte, waren die Straßen binnen Sekunden leer gefegt. Der Wind riss an Dächern und Bäumen, löste Dachziegel, Blätter und Äste. Teilweise stürzten ganze Bäume auf die Straße. Das Telefonnetz war minutenlang lahmgelegt. Gärten verwandelten sich in Eislandschaften. Blumen, Salatbeete, Obstbäume - zerstört.
In Schäferei warf der Wind eine ganze Halle um. Bei anderen Häusern gingen Fensterscheiben kaputt und liefen Keller und Erdgeschosse voll Wasser. Auch in Kümmersmühle fegte der Wind derart heftig über die Dächer, dass manche Gebäude zum Teil abgedeckt wurden, wie beim Anwesen Wagner. Dort schlugen auch die Hagelkörner in die Hausmauer ein und zerstörten den Außenputz. Regelrechte Eisfelder zeugten davon, welche Massen von "Hagelbällen" hier auf die Erde fielen. Gegenüber riss es die Kaminabdeckung vom Haus. Entlang der Straßen Bäume, abgeknickt wie Streichhölzer.
So schnell, wie der Sturm da war, verzog er sich auch wieder und die Wolken rissen auf. Nun begannen die Aufräumarbeiten. Privatleute und Feuerwehr mussten hart anpacken. Bei einem Anruf in der Feuerwehrzentrale Waldmünchen kurz nach 19 Uhr verzeichnete der Koordinator rund 30 laufende Einsätze mit den "üblichen" Schwerpunkten: Keller unter Wasser, umgestürzte Bäume - unter anderem in der Alten Ziegelhütte, in der Frankenschleife und der Krankenhausstraße - und eben Schäferei, wo mehrere Häuser beschädigt sind. Schlimm erwischt hat es auch das BRK-Seniorenheim Waldmünchen. Dort sind massiv Schlamm und Wasser ins Gebäude eingedrungen. Personen kamen aber offenbar nicht zu Schaden.
13 Feuerwehren kämpften mit den Folgen des zehnminütigen Wetterchaos. Ausgerückt sind die Stützpunktfeuerwehr Waldmünchen mit allen Fahrzeugen sowie die Wehren Döfering, Ulrichsgrün, Hocha, Katzelsried, Schönthal, Tiefenbach, Treffelstein, Ast, Geigant, Althütte, Untergrafenried und Schäferei.
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