Bundestagswahl 2021

Newsblog: CSU zieht positives Fazit nach Jamaika-Sondierungen


Paul Ziemiak, CDU-Generalsekretär (l), Volker Wissing, rheinland-pfälzischer Minister für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau und FDP-Generalsekretär (r), sowie Markus Blume, CSU-Generalsekretär (M), gehen nach den Sondierungsgesprächen zwischen CDU/CSU und FDP im EUREF Campus, um ein Pressestatement abzugeben.

Paul Ziemiak, CDU-Generalsekretär (l), Volker Wissing, rheinland-pfälzischer Minister für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau und FDP-Generalsekretär (r), sowie Markus Blume, CSU-Generalsekretär (M), gehen nach den Sondierungsgesprächen zwischen CDU/CSU und FDP im EUREF Campus, um ein Pressestatement abzugeben.

Von Redaktion idowa und mit Material der dpa

Nach 16 Jahren Kanzlerschaft von Angela Merkel stürzt die Union auf ein Rekordtief, die SPD wird nach einer rasanten Aufholjagd stärkste Kraft. Trotzdem reklamiert auch die Union den Regierungsauftrag für sich. Nun kommt es auf Grüne und FDP an. Alle aktuellen Entwicklungen zur Bundestagswahl 2021 im Liveblog unten. Aktuelle Nachrichten und Analysen aus den Wahlkreisen finden Sie im Wahlkreise-Newsblog.

Montag, 4. Oktober, 8.35 Uhr: Weitere Koalitionsgespräche

Nach den ersten Sondierungen für eine Regierungsbildung ist der Ausgang weitgehend offen - und das Ringen geht weiter. SPD und Union, die beide nach der Regierungsführung streben, warben bei den Treffen am Sonntag für sich. Die potenziellen kleineren Partner ließen wiederum Sympathien für ihre jeweiligen Wunschbündnisse erkennen: Die Grünen zeigten sich der SPD zugeneigt, die FDP der Union - ohne sich allerdings festzulegen.

Montag, 4. Oktober, 7.15 Uhr: CSU zu Jamaika-Sondierungen: Guter Start macht Lust auf mehr

Nach den ersten Sondierungsgesprächen von Union und FDP in Berlin hat CSU-Generalsekretär Markus Blume ein positives Fazit gezogen. "Das war ein guter Abend, das war ein guter Start, der Lust auf mehr macht", sagte Blume nach den knapp dreistündigen Gesprächen der Spitzen von FDP und Union. Beide Seiten hätten "im guten Geiste beraten", und es habe sich gezeigt, dass beide Seiten "in wesentlichen inhaltlichen Punkten" ganz dicht beisammen lägen.

Sonntag, 3. Oktober, 19 Uhr: Ringen um neue Regierung kommt in Gang

So viel Selbstbewusstsein war schon lange nicht mehr bei den Grünen. Wer ihr Spitzenpersonal dieser Tage zu den Sondierungsgesprächen gehen sieht, beobachtet große Schritte und breites Kreuz.

Sonntag, 3. Oktober, 18.36 Uhr: SPD und FDP berichten von "konstruktiver" erster Sondierung

SPD und FDP haben ihre ersten Sondierungen über eine mögliche Regierungsbildung nach der Bundestagswahl als konstruktiv bezeichnet. Man sei sich bewusst, dass es nach 16 Jahren der Kanzlerschaft von Angela Merkel (CDU) großen Veränderungsbedarf gebe, sagte SPD-Generalsekretär Lars Klingbeil nach gut zweistündigen Beratungen am Sonntag in Berlin. Es sei global etwa über Klimaschutz, Digitales, Staatsmodernisierung und außenpolitische Fragen geredet worden. "Es war konstruktiv und sehr sachlich." Mehr dazu lesen Sie hier: SPD und FDP: "Konstruktive" erste Sondierung

Sonntag, 3. Oktober, 15.54 Uhr: SPD und FDP beginnen Gespräche

Will Olaf Scholz Kanzler werden, muss er die FDP und die Grünen für eine Ampel-Koaltion gewinnen. Heute steigt deswegen auch die SPD-Delegation in die Gespräche über eine mögliche Regierungsbildung ein. Zunächst sprechen die Sozialdemokraten mit der FDP. Mehr dazu lesen Sie hier: SPD und FDP beginnen Gespräche

Sonntag, 3. Oktober, 10.05 Uhr: SPD und Union steigen in Sondierungen ein

Eine Woche nach der Bundestagswahl schalten sich SPD und Union voll ins Ringen um eine künftige Bundesregierung ein. Die Sondierer der Sozialdemokraten wollen an diesem Sonntag jeweils etwa zwei Stunden lang getrennt mit FDP und Grünen über eine von Kanzlerkandidat Olaf Scholz angestrebte Ampel-Koalition beraten. Am Abend wollen dann Vertreter von CDU und CSU erstmals mit der FDP Chancen für ein Jamaika-Bündnis zusammen mit den Grünen ausloten. Lesen Sie weiter unter SPD und Union nehmen Sondierungen auf.

Samstag, 2. Oktober, 12.54 Uhr: Grüne wollen Wahlkampf aufarbeiten - Jubel für Baerbock

Die Grünen halten einen kleinen Parteitag in Berlin ab und werten die Bundestagswahl aus. Die Grünen-Chefin und Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock wurde von den Delegierten mit Applaus empfangen. Mehr dazu lesen Sie hier: Grüne wollen Wahlkampf aufarbeiten - Jubel für Baerbock.

Donnerstag, 30. September, 13.27 Uhr: Terminplan für Sondierungsgespräche wird klarer

Vier Tage nach der Bundestagswahl wird der Terminplan für die anstehenden Sondierungsgespräche zwischen den Parteien immer klarer. Grünen-Fraktionschefin Katrin Göring-Eckardt äußerte sich mit Blick auf eine Koalition unter Beteiligung von CDU und CSU skeptisch. CDU-Bundesvize Jens Spahn machte dagegen deutlich, dass er auf die Möglichkeit einer Regierungsbeteiligung für die Union setzt.

Wie es am Donnerstag aus Unionskreisen hieß, will die Unionsspitze am Sonntagabend um 18.30 Uhr mit Vertretern der FDP über Chancen für eine mögliche gemeinsame Regierung mit den Grünen beraten. Gespräche mit den Grünen seien zu Beginn der kommenden Woche geplant. Eine Grünen-Sprecherin wollte das weder bestätigen noch dementieren. Parteichefin Annalena Baerbock hatte am Vortag gesagt, dass eine Einladung der Union vorliege und man im Kontakt sei. Mehr dazu lesen sie hier: Terminplan für Sondierungsgespräche wird klarer.

Donnerstag, 30. September, 6.30 Uhr: Wissing: Treffen FDP mit Union am Samstag noch nicht sicher

Der für Samstag avisierte Gesprächstermin zwischen Union und FDP über eine Regierungsbildung ist noch nicht in trockenen Tüchern. "Noch hat die CDU keinen festen Gesprächstermin mit uns vereinbart", sagte FDP-Generalsekretär Volker Wissing am Mittwochabend im ZDF-"heute journal". Die FDP habe den Samstag angeboten, das könne aber aus Sicht der Union wohl nicht so stattfinden. Am Sonntag werde man mit der SPD sprechen. Die Sozialdemokraten streben eine sogenannte Ampel-Koalition mit Grünen und FDP an.

Mittwoch, 29. September, 19.21 Uhr: Landtag lehnt Antrag auf Entlassung Aiwangers ab

Der bayerische Landtag hat mit den Stimmen der Regierungsparteien CSU und Freie Wähler sowie der AfD einen Dringlichkeitsantrag der SPD zur Entlassung von Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger abgelehnt. Der stellvertretende Ministerpräsident und Parteichef der Freien Wähler steht in der Kritik, weil er während der Bundestagswahl noch vor Schließung der Wahllokale Prognosen veröffentlicht und mit einem Wahlaufruf für die eigene Partei verknüpft hatte. Aiwanger war am Vormittag einer Aufforderung von Ministerpräsident Markus Söder (CSU) nachgekommen, sich öffentlich zu entschuldigen.

Die Vertreter der Koalition vertraten im Landtag die Auffassung, die Entschuldigung Aiwangers reiche aus. Der Abgeordnete Fabian Mehring von den Freien Wählern erklärte, es sei nicht einmal klar, ob es sich um eine Ordnungswidrigkeit gehandelt habe. Dies müsse nun vom Bundeswahlleiter geklärt werden.

Mittwoch, 29. September, 16.51 Uhr: Auch Grüne wollen am Wochenende mit Gesprächen beginnen

Die Grünen wollen am Sonntag auch mit der SPD über die Bildung einer neuen Bundesregierung sprechen. Das sagte Parteichefin Annalena Baerbock am Mittwoch in Berlin. Die Union habe die Grünen zudem für die kommende Woche zu Gesprächen eingeladen. Zuvor hatte auch die FDP Gespräche mit der Union am Samstag und mit der SPD am Sonntag angekündigt. Die Grünen wollen nun am Sonntag nach der FDP mit den Sozialdemokraten sprechen. Ein weiteres Gespräch zwischen Grünen und FDP soll es am Freitag geben. Mehr dazu lesen Sie hier: Grüne und FDP wollen jeweils mit SPD und Union reden.

Mittwoch, 29. September, 14.39 Uhr: FDP will am Wochenende mit Union und SPD sondieren

Die FDP will am Wochenende auch mit der Union und dann mit der SPD eine mögliche Beteiligung an einer neuen Bundesregierung sondieren. Zuvor werde es am Freitag eine weitere Gesprächsrunde mit den Grünen geben, sagte FDP-Generalsekretär Volker Wissing am Mittwoch in Berlin nach ersten Gesprächen mit den Grünen am Abend davor.

Mittwoch, 29. September, 14.28 Uhr: SPD ruft Grüne und FDP zu Sondierungen auf

SPD-Fraktionschef Rolf Mützenich hat Grüne und FDP aufgerufen, rasch in Sondierungsgespräche mit der SPD einzutreten. Drei Parteien hätten von den Bürgerinnen und Bürgern einen Vertrauensvorschuss erhalten und könnten eine Fortschrittskoalition bilden, sagte Mützenich am Mittwoch nach seiner Wiederwahl als Fraktionschef in Berlin. "Deswegen sollten auch Grüne und FDP klug genug sein, das Angebot von uns, jetzt bald Gespräche, Sondierungen für eine Koalition zu führen, auch zu ergreifen."

Bereits am Vortag hatte Mützenich mitgeteilt, dass die SPD Grüne und FDP zu Sondierungen in dieser Woche eingeladen habe. "Das ist immer noch mein Wunsch und auch unser Angebot", sagte er. "Wenn ich von Ende der Woche gesprochen habe, bleiben noch einige Tage übrig." Der SPD-Fraktionschef: "Wir stehen zur Verfügung." Wenn Grüne und FDP sich am Vortag getroffen hätten, deute er dies so, "dass beide Parteien, beide Fraktionen Misstrauen abbauen müssen, das offensichtlich vor vier Jahren entstanden ist, als es beide Parteien nicht geschafft haben, eine Regierung zu bilden". Damals beendete die FDP Gespräche über eine Jamaika-Koalition mit Union und Grünen.

Mittwoch, 29. September, 06.35 Uhr: Grüne und FDP haben erste Vorgespräche geführt

Die Spitzen von Grünen und FDP haben überraschend schon am Dienstag erste Vorgespräche über eine gemeinsame Regierungsbeteiligung geführt. Die Grünen-Vorsitzenden Annalena Baerbock und Robert Habeck trafen sich mit FDP-Chef Christian Lindner und Generalsekretär Volker Wissing. Alle vier posteten auf Instagram ein Foto des Quartetts und schrieben dazu: "Auf der Suche nach einer neuen Regierung loten wir Gemeinsamkeiten und Brücken über Trennendes aus. Und finden sogar welche. Spannende Zeiten." Mehr dazu lesen Sie hier: Grüne und FDP haben erste Vorgespräche geführt

Dienstag, 28. September, 17.39 Uhr: Union will Fraktionsvorsitzenden nur für halbes Jahr wählen

Der neue Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion soll zunächst nur für ein halbes und nicht wie üblich für ein ganzes Jahr gewählt werden. Das erfuhr die Deutsche Presse-Agentur in Berlin am Dienstag kurz vor der konstituierenden Sitzung der Fraktion aus Unionskreisen. Mit diesem Kompromiss soll der Streit um den Fraktionsvorsitz entschärft werden. Der bisherige Fraktionsvorsitzende Ralph Brinkhaus (CDU) sei bislang der einzige Bewerber, sagte CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt vor Beginn der Sitzung. Weitere Bewerbungen seien aber noch möglich. Brinkhaus betonte, er sei sehr an einem "harmonischen Start" interessiert.

Der CDU-Politiker nannte den Zeitraum von sechs Monaten selbst nicht. Es hätte bei Zeitrahmen und personeller Besetzung mehrere Lösungen gegeben, sagte er. Es sei gut, dass es gelungen sei, einen Kompromiss zu finden. "Das zeigt auch, dass wir handlungsfähig sind." CDU und CSU seien "sehr daran interessiert, jetzt Ruhe reinzukriegen und auch Verlässlichkeit reinzukriegen, damit wir auch entsprechende Gesprächsfähigkeit haben". "Die Fraktion muss handlungsfähig sein", betonte Dobrindt. "Wir wollen Ordnung. Und dazu gehört, dass wir heute auch entsprechend Wahlen durchführen."

Dienstag, 28. September, 15.09 Uhr: SPD-Fraktion dringt auf schnelle Regierungsbildung

Die SPD erhöht den Druck hin zu einer zügigen Regierungsbildung. Erste Sondierungsgespräche mit Grünen und FDP könnten nach Aussage von Fraktionschef Rolf Mützenich noch in dieser Woche geführt werden. Mützenich forderte Unionskanzlerkandidat Armin Laschet auf, nicht weiter nach dem Kanzleramt zu streben. "Armin Laschet muss endlich einsehen, dass er nicht das Vertrauen der Bundesbürgerinnen und Bundesbürger bekommen hat", sagte Mützenich in einer auf Twitter verbreiteten Videobotschaft.

Im Bundestag konstituierte sich die SPD-Fraktion. Zuvor sagte Mützenich: "Grüne und FDP sind von uns eingeladen worden, mit uns, wenn sie wollen auch in dieser Woche bereits, Sondierungsgespräche zu führen." Die SPD sei bereit, "nicht nur schnelle, sondern auch verlässliche Gespräche zu führen". Mehr dazu lesen Sie hier: SPD-Fraktion drängt auf schnelle Regierungsbildung.

Dienstag, 28. September, 14.43 Uhr: Laschet und Söder suchen Kompromiss für Fraktionsvorsitz

Die Chefs von CDU und CSU, Armin Laschet und Markus Söder, arbeiten nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur an einer Kompromisslösung für die Wahl des Unionsfraktionsvorsitzenden. Es solle bis zur geplanten Wahl am Dienstagabend eine einvernehmliche Lösung geben, die alle mittragen könnten. Damit soll eine Kampfkandidatur bei der Abstimmung verhindert werden. Neben dem bisherigen Fraktionschef Ralph Brinkhaus war in der Diskussion, dass auch Jens Spahn, Norbert Röttgen und Friedrich Merz für das Amt kandidieren. Söder und Laschet hätten im Lauf des Tages bereits mehrfach zum Thema telefoniert, hieß es weiter. Aus Unionskreisen hieß es zudem, man sei weiterhin zu Gesprächen mit FDP und Grünen zu einem möglichen Jamaika-Bündnis bereit. Von der FDP und den Grünen gebe es entsprechende Signale für eine Gesprächsbereitschaft.

Dienstag, 28. September, 12.50 Uhr: Kritik an Laschet wird lauter

Armin Laschet gerät mehr und mehr unter Druck. Nach dem historisch schlechten Abschneiden bei der Bundestagswahl mehren sich die Stimmen in der Union nach personellen Konsequenzen aus dem Debakel. Mehr dazu lesen Sie hier: Kritik an Laschet wird lauter

Dienstag, 28. September, 9.54 Uhr: Vieles deutet auf Habeck als Vizekanzler hin

Die Grünen-Vorsitzenden Annalena Baerbock und Robert Habeck haben schon vor den Verhandlungen über eine Regierungsbildung geklärt, wer von ihnen den Vizekanzlerposten übernehmen würde. "Gehen Sie davon aus, dass wir komplett sortiert sind", sagte Habeck am Montag auf eine entsprechende Frage. Für wen sich die beiden entschieden haben, verrieten sie aber nicht. Es deutet aber einiges auf Habeck hin.

Die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" (Online) berichtete, dass die beiden sich schon vor längerer Zeit für den Fall eines schlechten Wahlergebnisses auf Habeck als Vizekanzler verständigt hätten. Baerbock habe ihre Chance gehabt, heiße es nun in der Partei. Mit den personellen Konsequenzen müsse man deutlich machen, dass die Grünen nicht einfach in der bisherigen Formation weitermachen könnten, sondern "verstanden haben". Der Deutschen Presse-Agentur wurden die Angaben aus Parteikreisen bestätigt.

Dienstag, 28. September, 9.14 Uhr: Mützenich: Sondierungen noch diese Woche möglich

rste Sondierungsgespräche der SPD mit Grünen und FDP könnten nach Aussage von Fraktionschef Rolf Mützenich noch in dieser Woche geführt werden. "Grüne und FDP sind von uns eingeladen worden, mit uns, wenn sie wollen, auch in dieser Woche bereits Sondierungsgespräche zu führen", sagte Mützenich am Dienstag vor einer Fraktionssitzung mit den bisherigen und den neugewählten Abgeordneten im Bundestag. "Wir sind bereit, nicht nur schnelle, sondern auch verlässliche Gespräche zu führen", betonte Mützenich.

Montag, 27. September, 20.20 Uhr: Scholz sieht genügend Schnittmengen mit Grünen und FDP

SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz sieht genügend Gemeinsamkeiten mit Grünen und FDP für eine Koalition. "Es gibt ja Schnittmengen", sagte er am Montagabend in einer ZDF-Sondersendung zur Bundestagswahl. Die SPD sei eine Partei, die sich für den Fortschritt in der Gesellschaft einsetze, für Respekt und die Modernisierung des Landes. "Auch die Grünen haben eine Fortschrittsvorstellung, die sich in dem Fall mit der Frage des Klimawandels beschäftigt." Die FDP thematisiere solche Fragen ebenfalls. SPD, Grüne und FDP hätten am Sonntag Stimmen hinzugewonnen, sagte Scholz. "Und deshalb müssen wir den Auftrag annehmen, eine Regierung zu bilden. Das geht auch, wenn man sich die Programme der Parteien anschaut."

Montag, 27. September, 19.25 Uhr: Nutzerrekord für "Wahl-O-Mat" zur Bundestagswahl

Der "Wahl-O-Mat" als Selbsttest für Parteiprogramme hat vor der Bundestagswahl einen Nutzerrekord verbucht. In der Zeit vom 2. bis 26. September wurde das Online-Angebot 21,25 Millionen Mal verwendet, wie die Bundeszentrale für politische Bildung am Montag mitteilte. Zur Bundestagswahl 2017 sei es 15,7 Millionen Mal durchgespielt worden. In 38 Thesen konnten sich Bürger über die Wahlprogramme der Parteien informieren. Der Wahl-O-Mat ging 2002 an den Start. Inzwischen gibt es auch einige Online-Konkurrenten.

Montag, 27. September, 17.37 Uhr: Mehrheit laut Umfrage für Laschet-Rücktritt

Rund die Hälfte der Unionsanhänger in Deutschland legt CDU-Chef Armin Laschet einer Umfrage zufolge den Rücktritt nahe. Das geht aus einer Befragung des Meinungsforschungsinstituts Civey im Auftrag der Zeitungen der Funke-Mediengruppe hervor. 51 Prozent antworteten am späten Sonntagabend und am Montag auf die Frage "Sollte Armin Laschet ihrer Meinung nach aufgrund des Bundestagswahlergebnisses der Union als Parteivorsitzender der CDU zurücktreten" mit "auf jeden Fall" oder "eher".

Parteienübergreifend finden 70 Prozent der Befragten, dass Laschet zurücktreten sollte. Elf Prozent der Bürger sind in der Frage unentschieden, 19 Prozent antworteten "eher Nein" oder "auf keinen Fall".

Die Union hatte bei der Bundestagswahl am Sonntag ein Debakel erlitten, sie stürzte von 32,9 Prozent auf den historischen Tiefpunkt von 24,1 Prozent ab. Laschet kündigte nach den schweren Verlusten eine Erneuerung der CDU an und räumte persönliche Fehler ein.

Montag, 27. September, 17.23 Uhr: Meinungsforscher: Bürger verbinden Grüne eher mit Nachteilen

Der Anteil der Bevölkerung, der von den Grünen Nachteile erwartete, war laut Meinungsforschern bei dieser Bundestagswahl im Parteienvergleich besonders hoch. Das hätten Abfragen zu negativen und positiven Erwartungen an die Parteien in den Wochen vor der Wahl ergeben, erklärte die Geschäftsführerin des Allensbach-Instituts, Renate Köcher, am Montag in Berlin. Diese Angst vor Nachteilen habe dazu geführt, dass viele potenzielle Grünen-Wähler noch abgesprungen seien. Außerdem habe es der grünen Partei auch geschadet, dass kurz vor der Wahl über ein Dreierbündnis unter Beteiligung der Linkspartei spekuliert worden sei, erklärte die Meinungsforscherin weiter. "Rot-Rot-Grün" sei eine Koalition, von der "mit am meisten in der Bevölkerung erwartet wurde, dass sie Deutschland schaden könnte", sagte Köcher.

Montag, 27. September, 16.57 Uhr: So reagiert das Netz auf die Bundestagswahl

Die Bundestagswahl 2021 ist vorbei - und brachte am Wahlabend keinen eindeutigen Sieger, sondern eine Menge Ungewissheit hervor. Viele Beobachter rechnen nun mit schwierigen Koalitionsverhandlungen und Ränkespielen zwischen Union, SPD, FDP und Grünen. Auch auf Twitter, Facebook und Co. fechten Medien und Anhänger verschiedener Parteien schon am Montag nach der Wahl heiße Gefechte aus. Wir haben uns mal umgeschaut. Mehr dazu lesen Sie hier: So reagiert das Netz auf die Bundestagswahl

Montag, 27. September, 16.01 Uhr: Habeck und Baerbock haben Vizekanzler-Frage geklärt

Die Grünen-Vorsitzenden Annalena Baerbock und Robert Habeck haben sich darauf verständigt, wer bei einer Regierungsbeteiligung den Vizekanzlerposten übernimmt. Auf die Frage, wer bei den Grünen nun die bevorstehenden Verhandlungen über eine Regierungsbeteiligung führe und wer dann anschließend Vizekanzler werde, sagte Habeck am Montag: "Wir führen die Verhandlungen gemeinsam als gewählte Bundesvorsitzende. Punkt. Und alle weiteren Fragen sind ebenfalls geklärt." Wer von den beiden es werden soll, verriet er aber nicht.

"Es gehört ja zu der Verantwortung, die wir hier jetzt mehrfach betont haben, dass man gut vorbereitet und geklärt reingeht", betonte Habeck. "Es gehört aber auch zu der Verantwortung, diese Klärung dann nicht zu Markte zu tragen. Aber gehen Sie davon aus, dass wir komplett sortiert sind."

Montag, 27. September, 15.35 Uhr: Ex-Ministerpräsident Oettinger: "Der Wahlkampf war zu beliebig"

Ex-EU-Kommissar Günther Oettinger (CDU) hat seine eigene Partei nach der herben Wahlniederlage deutlich kritisiert. Der Union habe ein klares Profil gefehlt, sagte Oettinger am Montag der Deutschen Presse-Agentur in Stuttgart. "Der Wähler war sich nicht im Klaren, welche Gründe es gibt, CDU/CSU zu wählen", sagte Baden-Württembergs früherer Ministerpräsident. "Der Wahlkampf war zu beliebig."

Montag, 27. September, 15.32 Uhr: CDU Trier fordert Parteitag nach Absturz bei Bundestagswahl

Nach dem Absturz der Christdemokraten bei der Bundestagswahl fordert die CDU Trier einen Bundesparteitag noch in diesem Jahr. "Angesichts des historisch schlechten Abschneidens der CDU bei der vergangenen Bundestagswahl muss sich der Bundesvorstand bezüglich seiner Zusammensetzung und den zuletzt getroffenen Entscheidungen hinterfragen", teilte der Kreisverband am Montag in Trier zur Begründung mit. Auch die Abgeordneten vor Ort seien von diesen Entscheidungen negativ getroffen worden.

Montag, 27. September, 15.17 Uhr: Laschet strebt weiter Sondierungen an

Unionskanzlerkandidat Armin Laschet strebt trotz der drastischen Einbußen bei der Bundestagswahl weiterhin Sondierungen über die Bildung einer neuen Regierung an. Vorstand und Präsidium der CDU seien sich einig, "dass wir zu Gesprächen für eine sogenannte Jamaika-Koalition bereit stehen", sagte der CDU-Chef nach Beratungen der Spitzengremien am Montag in Berlin. Aus dem Ergebnis könne keine Partei für sich einen Regierungsauftrag ableiten - die Union nicht, die SPD aber auch nicht. Kanzler werde derjenige, der eine Mehrheit im Bundestag hinter sich habe. Dies sei ein Moment, in dem Volksparteien mit dem Anspruch von Wahlergebnissen um die 30 Prozent mit Demut vor den Wähler treten müssten.

Montag, 27. September, 14.49 Uhr: Söder ruft Aiwanger zur Räson

Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hat den Koalitionspartner Freie Wähler um Parteichef Hubert Aiwanger zur Räson gerufen. Ein dauerhaftes Verhalten wie zuletzt der Freien Wähler im Wahlkampf stelle eine "innere Belastung einer Regierung dar", sagte Söder. "Das darf nicht sein." Es gebe Bedarf für intensive Gespräche.

Aiwanger hatte am Sonntag noch während der laufenden Stimmabgabe Zahlen aus einer Nachwahlbefragung der Forschungsgruppe Wahlen auf Twitter verbreitet - verbunden mit dem Aufruf, die "letzten Stimmen" den Freien Wählern zu geben. Der Tweet wurde nach kurzer Zeit wieder gelöscht. Der Bundeswahlleiter prüft einen Verstoß gegen das Wahlgesetz. Aiwanger bezeichnete den Eintrag am Montag auf seinem Twitter-Konto als "Missgeschick".

Söder sagte, er sei sich nicht sicher, ob es sich tatsächlich um ein Missgeschick handelte. "Apartheid, Impfen, Klagen - es häufen sich die so genannten Missgeschicke", sagte Söder mit Blick auf aktuelle und frühere Streitpunkte mit Aiwanger.

Montag, 27. September, 14.21 Uhr: Lindner: FDP will Vorsondierungen mit den Grünen führen

Die FDP will nach der Bundestagswahl zunächst Gespräche mit den Grünen über eine mögliche Koalitionsbildung mit Union oder SPD führen. Die Parteiführung habe beschlossen, "Vorsondierungen" mit den Grünen aufzunehmen, sagte der Vorsitzende Christian Lindner am Montag in Berlin nach den Beratungen von Bundesvorstand und Präsidium.

"Zwischen Grünen und FDP gibt es die größten inhaltlichen Unterschiede bei den Parteien des demokratischen Zentrums, die jetzt über eine Regierungsbildung miteinander sprechen könnten", erläuterte er. "Deshalb macht es Sinn, angesichts dieser bisweilen bestehenden Polarisierung den gemeinsamen Grund zu suchen."

Montag, 27. September, 14.19 Uhr: Sichtbare Kreuzchen: Laschet-Stimmabgabe ohne Folgen

Die Stimmabgabe von Unionskanzlerkandidat Armin Laschet mit zwei sichtbaren Kreuzen bei der CDU auf dem Wahlzettel bleibt folgenlos. "Der Stimmzettel von Herrn Laschet wird nicht aussortiert", teilte eine Sprecherin der Stadt Aachen am Montag mit. Da der Bundeswahlleiter noch am Wahlsonntag geschrieben habe, dass die Stimme gültig sei, werde diese wie alle anderen Stimmen und Stimmzettel behandelt. Der CDU-Bundesvorsitzende hatte am Wahlsonntag im Wahllokal bei einem Fototermin seinen Stimmzettel in die Urne gesteckt. Dabei waren seine Kreuze bei der CDU zu erkennen.

Nach Angaben der Stadt war es wegen der Situation im Wahllokal dem Wahlvorstand nicht möglich, dies zu erkennen. "Die Wahlvorsteherin wurde zur Seite gebeten und stand unglücklich im Rücken von Herrn Laschet", so die Stadt. Konsequenzen werde es für den Wahlvorstand nicht geben. Eigentlich sollen Wähler, deren Wahlentscheidung erkennbar ist, in den Wahllokalen zurückgewiesen werden und einen neuen Stimmzettel bekommen. "Gelangt der Stimmzettel dennoch in die Wahlurne, kann er nicht mehr aussortiert werden und ist gültig", erklärte der Bundeswahlleiter.

Auch das Schloss der Urne hatte für Gesprächsstoff gesorgt. Auf Fotos der Stimmabgabe wirkte das kleine Vorhängeschloss nach Ansicht von Twitter-Nutzern halb geöffnet. Die Stadt hatte erklärt, das Schloss sei "ordnungsgemäß geschlossen" gewesen. Es sei vor Öffnung des Wahllokals vom gesamten Wahlvorstand geprüft und freigegeben worden.

Montag, 27. September, 14.17 Uhr: Söder kündigt nach Wahlniederlage umfassende Aufarbeitung in Union an

Nach dem schlechten Abschneiden der Union bei der Bundestagswahl hat CSU-Chef Markus Söder eine umfassende Aufarbeitung und Fehleranalyse angekündigt. "Wir dürfen es nicht schön reden", sagte der bayerische Ministerpräsident am Montag nach einer Sitzung des CSU-Vorstands in München. Die Union dürfe jetzt nicht einfach zur Tagesordnung übergehen. Mehr dazu lesen Sie hier: Söder kündigt nach Wahlniederlage umfassende Aufarbeitung in Union an

Montag, 27. September, 13.10 Uhr: AfD holt insgesamt 16 Direktmandate - allesamt im Osten

Bei der Bundestagswahl hat die AfD insgesamt leichte Verluste erlitten, aber dennoch 16 Wahlkreise direkt gewonnen. Sie alle liegen in den ostdeutschen Ländern Thüringen, Sachsen-Anhalt und Sachsen. Vor vier Jahren waren die Rechtspopulisten nur auf drei Direktmandate gekommen.

Montag, 27. September, 13 Uhr: Warteschlangen, zu wenig Stimmzettel - Wahlleitung gibt Probleme zu

Nach der pannenreichen Wahlnacht in Berlin hat Landeswahlleiterin Petra Michaelis verschiedene Probleme eingeräumt, personelle Konsequenzen aber zunächst abgelehnt. Für eine Aufgabe ihres Amtes sehe sie derzeit keinen Grund, sagte Michaelis am Montag. Allerdings räumte sie ein, dass es in einigen Wahllokalen zu wenig Stimmzettel gegeben haben soll, in anderen Wahllokalen viel zu lange Schlangen von wartenden Wählern sowie falsche Stimmzettel an manchen Stellen. In wie vielen der 2257 Berliner Wahllokalen es Probleme gab, wie lange Wähler maximal warten mussten und wann der letzte Wahlberechtigte seine Stimme abgab, konnte Michaelis nicht sagen. Das müsse jetzt mit einer Bestandsaufnahme geklärt werden.

Montag, 27. September, 12.46 Uhr: Hamburger Grüne Fester jüngste Abgeordnete im neuen Bundestag

Die Grünen-Politikerin Emilia "Milla" Fester ist jüngste Abgeordnete im neuen Bundestag. Die 23-Jährige aus Hamburg löste bei der Wahl am Sonntag auf Platz drei der Landesliste das Ticket nach Berlin. "jung. grün. feministisch. klimagerecht." - so präsentiert sich die im niedersächsischen Hildesheim geborene Regieassistentin in den sozialen Netzwerken. Ihre Wahl sehe sie als "Riesenaufgabe", sagte Fester der Deutschen Presse-Agentur. "Weil ich glaube, dass es sehr viel zu bewegen gibt in den kommenden Monaten und Jahren. Es geht um unfassbar viel - gerade für uns als junge Generation. Und genau diese Generation will ich vertreten im Bundestag, damit wir endlich die großen Krisen unserer Zeit anpacken."

Montag, 27. September, 12.25 Uhr: SPD-Abgeordneter Saathoff mit bestem Erststimmen-Ergebnis

Bei der Bundestagswahl hat der SPD-Abgeordnete Johann Saathoff im niedersächsischen Wahlkreis Aurich-Emden den bundesweit höchsten Anteil an Erststimmen geholt. Der 53-Jährige wurde am Sonntag mit 52,8 Prozent wiedergewählt. Saathoff sitzt seit 2013 im Bundestag. Immer gewann er in seinem Wahlkreis das Direktmandat. Den zweithöchsten Anteil an Erststimmen in den bundesweit 299 Wahlkreisen wurde ebenfalls in Niedersachsen erreicht: Die stellvertretende CDU-Bundesvorsitzende Silvia Breher (48) erhielt im Wahlkreis Cloppenburg/Vechta 49 Prozent.

Montag, 27. September, 12.23 Uhr: Laschet laut Kreisen: Gespräch mit Lindner, heute mit Baerbock

Unionskanzlerkandidat Armin Laschet hat nach eigenen Angaben bereits am Wahlsonntag mit FDP-Chef Christian Lindner ein langes Gespräch über mögliche Sondierungen für eine Regierungsbildung geführt. Nach Angaben aus Teilnehmerkreisen kündigte Laschet am Montag in einer Sitzung des CDU-Vorstands in Berlin zudem an, er werde am heutigen Tag auch mit Grünen-Chefin und Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock sprechen. Über Inhalte des Gesprächs mit Lindner wurde zunächst nichts bekannt.

Laschet betonte demnach im CDU-Vorstand: "Aus dem Wahlergebnis kann niemand einen Regierungsanspruch ableiten, das habe ich am Sonntag auch nicht gesagt." Der CDU-Chef wurde mit den Worten zitiert: "Wir stehen bereit für andere Konstellationen, wenn eine Ampel nicht klappt." Dafür müsse man sich als Union vorbereiten und sich bereithalten. Man müsse als Union die Bereitschaft dafür ausstrahlen. Laschet räumte nach diesen Informationen persönliche Fehler im Wahlkampf ein, auch organisatorische. Egal ob die CDU regiere oder nicht, müssten die Fehler aufgearbeitet werden.

Montag, 27. September, 12.21 Uhr: Erstarkte Grüne holen bundesweit 16 Direktmandate

Die Grünen sind bei der Bundestagswahl nicht nur drittstärkste Kraft geworden, sondern haben bundesweit auch 16 Wahlkreise direkt gewonnen - bei der Wahl vor vier Jahren hatten sie das nur in einem Berliner Wahlkreis geschafft. Dieses Mal gewann die Ökopartei allein in Berlin drei und in Hamburg zwei Direktmandate, wie aus Zahlen des Bundeswahlleiters hervorgeht. Dazu siegte Parteichef Robert Habeck im Wahlkreis Flensburg-Schleswig, Ex-Parteichef Cem Özdemir in Stuttgart und Omid Nouripour in Frankfurt am Main. Weitere grüne Direktmandate gab es in Karlsruhe, Freiburg, Heidelberg, Aachen, Münster, Bonn sowie in den Metropolen Köln und München.

Die direkt gewählten Abgeordneten wandeln damit auf den Spuren des legendären Berliner Abgeordneten Hans-Christian Ströbele: Der Anwalt hatte für den Bundestagswahlkreis Berlin-Friedrichshain - Kreuzberg - Prenzlauer Berg Ost bei den Bundestagswahlen 2002, 2005, 2009 und 2013 als jeweils einziger grüner Bundestagsabgeordneter ein Direktmandat geholt.

Montag, 27. September, 12.17 Uhr: Bayern hat höchste Wahlbeteiligung aller Bundesländer

Die Bayern waren bei der Bundestagswahl am fleißigsten. Mit 79,8 Prozent weist der Freistaat die höchste Wahlbeteiligung aller Bundesländer auf, wie aus vorläufigen Zahlen des Bundeswahlleiters vom Montag hervorgeht. Sie liegt damit 3,2 Prozent über dem bundesweiten Durchschnitt. Zuvor hatte der Bayerische Rundfunk darüber berichtet.

Auch gegenüber 2017 stieg die Wahlbeteiligung. Damals hatte sie in Bayern bei 78,1 Prozent gelegen. Die zweithöchste Wahlbeteiligung aller Länder gab es dem Bundeswahlleiter zufolge am Sonntag mit 78,3 in Schleswig-Holstein, die niedrigste mit 67,9 in Sachsen-Anhalt.

Montag, 27. September, 12.02 Uhr: Ostbayern bleibt AfD-Hochburg

Die AfD hat im Freistaat deutlich an Zuspruch verloren. Mit 9,0 Prozent bei den Zweitstimmen büßte sie im Vergleich zur Bundestagswahl 2017 3,4 Prozentpunkte ein. Hochburg der AfD bleibt der Osten Bayerns mit Niederbayern und der Oberpfalz. Unter den Top 10 der Wahlkreise mit den höchsten AfD-Stimmenanteilen bei den Zweitstimmen sind aber auch zwei oberfränkische und zwei schwäbische Wahlkreise.

Mehr dazu lesen Sie hier: Ostbayern bleibt AfD-Hochburg

Montag, 27. September, 11.31 Uhr: Altmaier fordert Neuaufstellung der CDU - "Schlechtes Ergebnis"

Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) hat angesichts der starken Verluste der CDU von einem ausgesprochen schlechten Wahlergebnis gesprochen. "Wir haben ein Ergebnis, das ich mir vor wenigen Monaten noch nicht einmal in den schlimmsten Alpträumen vorstellen konnte", sagte Altmaier am Montag in Berlin vor Beratungen des CDU-Vorstands. Man müsse intern über notwendige Maßnahmen zur Neuaufstellung der CDU inhaltlich und auch in anderer Hinsicht beraten. Die CDU habe weite Teile der Wechselwähler der Mitte nicht ansprechen können.

Montag, 27. September, 11.21 Uhr: Baerbock: "Wir sind unter unseren Erwartungen geblieben"

Grünen-Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock hat eingeräumt, dass ihre Partei bei der Bundestagswahl die selbstgesteckten Ziele nicht erreicht hat. "Wir sind unter unseren Erwartungen geblieben", sagte sie am Montag vor einer Sitzung des Parteivorstands in Berlin. Nun gehe es aber trotzdem darum, bei der Regierungsbildung "einen wirklichen Aufbruch für dieses Land zu schaffen". Zu Präferenzen und zum Ablauf der Sondierungsgespräche wollte Baerbock sich nicht äußern.

Die Grünen waren bei der Wahl auf 14,6 Prozent der Stimmen gekommen. Das ist zwar ihr bisher bestes Ergebnis. In den Umfragen hatten sie in den Monaten vor der Wahl aber deutlich besser gelegen. Baerbock landete als Kanzlerkandidatin abgeschlagen auf dem dritten Platz hinter ihren Konkurrenten Olaf Scholz (SPD) und Armin Laschet (CDU/CSU).

Montag, 27. September, 11.19 Uhr: Deutliche Kritik im CSU-Vorstand an Laschet

Nach dem Unions-Absturz bei der Bundestagswahl ist im CSU-Vorstand deutliche Kritik an CDU-Chef und Kanzlerkandidat Armin Laschet laut geworden. CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt sagte in der Vorstandssitzung am Montag nach Teilnehmerangaben, es habe bei der CDU Schwächen bei Kurs, Kampagne und beim Kandidaten gegeben.

Bayerns Junge-Union-Chef Christian Doleschal sagte demnach, man müsse ehrlich analysieren, dass die Union diese Wahl nicht gewonnen habe. Der Kandidat sei hierbei als erstes zu nennen: Dieser habe bis zum Wahltag jedes Fettnäpfchen mitgenommen, das es gegeben habe.

Der CSU-Europapolitiker Manfred Weber sprach intern demnach von einem bitteren Ergebnis für die Union - und erinnerte daran, dass CSU-Chef Markus Söder im Frühjahr das Angebot gemacht hatte, selbst Kanzlerkandidat zu werden. Und mit ihm hätte die Union viel, viel besser abgeschnitten.

Montag, 27. September, 10.53 Uhr: Bundeswahlleiter prüft Aiwangers Twitter-Post

Im Fall der von Freie-Wähler-Parteichef Hubert Aiwanger vorab veröffentlichten Wahl-Prognosen prüft der Bundeswahlleiter einen Verstoß gegen das Wahlgesetz. Lesen Sie hierzu: Bundeswahlleiter prüft Aiwangers Twitter-Post

Montag, 27. September, 10.38 Uhr: Söder: Angebot, aber kein Anspruch der Union auf Regierungsbildung

CSU-Chef Markus Söder hat betont, dass die Union nach dem Absturz bei der Bundestagswahl keinen zwingenden Anspruch auf die Regierungsführung erheben könne. Die Union sei auf Platz zwei und nicht eins gelandet, es gebe daraus keinen Anspruch auf die Regierungsführung - allerdings ein Angebot für Gespräche, sagte Söder nach Teilnehmerangaben am Montag in einer CSU-Vorstandssitzung in München. Ein solches Angebot mache man - aber es werde kein "Anbiedern um jeden Preis" bei Grünen und FDP geben, stellte er klar. Mehr dazu lesen Sie hier: CSU beansprucht nicht mehr Regierungsbildung

Nach dem vorläufigen Ergebnis verbesserte sich die SPD auf 25,7 Prozent (2017: 20,5). Die Union dagegen erlebt ein historisches Debakel, sie kommt nur noch auf 24,1 Prozent (32,9).

Montag, 27. September, 10.17 Uhr: Klöckner: Koalition mit Grünen und FDP ist möglich

Die stellvertretende CDU-Vorsitzende Julia Klöckner hat sich klar für eine Jamaika-Koalition aus Union, FDP und Grünen ausgesprochen. "Eine Jamaika-Koalition wäre eine Zukunftskoalition, eine bürgerliche Koalition", sagte sie am Montag in Berlin vor Beratungen der Spitzengremien ihrer Partei über den Ausgang der Bundestagswahl. "Es geht jetzt um eine ganz stabile Regierung in Deutschland" betonte Klöckner.

Die Union erlebt bei der Wahl ein historisches Debakel, sie stürzte von 32,9 auf 24,1 Prozent ab. Klöckner warnte die Union vor einer Debatte darüber, nach rechts zu rücken. "Wir müssen stabil, modern, auf einem Wertefundament in der Mitte stehen." Gut sei, dass bei der Bundestagswahl Rot-Grün-Rot verhindert worden sei. "Das wollen die Menschen nicht. Das ist sehr, sehr klar."

Montag, 27. September, 10.08 Uhr: Habeck: "Werden zuerst auf die FDP zugehen"

Grünen-Chef Robert Habeck hat bekräftigt, dass er wie FDP-Chef Christian Lindner Vorab-Gespräche ihrer beiden Parteien mit Blick auf eine mögliche Regierungsbildung für sinnvoll hält. Aus seiner Erfahrung mache es Sinn, "dass die Parteien, die erstmal am weitesten voneinander entfernt sind, (...) dass die mal schauen, ob die das zusammen hinkriegen", sagte Habeck am Montag bei NDR Info. Das seien nun mal FDP und Grüne - "wir sind in sozial-, steuer-, finanzpolitischen Fragen wirklich konträr". "Also insofern werden wir zuerst auf die FDP zugehen."

Sowohl die SPD als auch die Union würden nach der Wahl gern ein Dreierbündnis mit Grünen und FDP schmieden. Lindner hatte vor diesem Hintergrund am Sonntag bereits Vorab-Klärungen seiner Partei mit den Grünen angeregt.

Montag, 27. September, 7.23 Uhr: Vorläufiges amtliches Wahlergebnis für Bayern

Nach dem vorläufigen amtlichen Ergebnis der Bundestagswahl in Bayern kommt die CSU auf 31,7 Prozent, die SPD auf 18,0 Prozent und die Grünen auf 14,1 Prozent der gültigen Zweitstimmen. Die FDP erringt 10,5 Prozent, die AfD erreicht 9,0 Prozent und die Freien Wähler 7,5 Prozent. Alle anderen Parteien blieben in Bayern jeweils unter fünf Prozent der gültigen Zweitstimmen. Die Wahlbeteiligung betrug 79,8 Prozent.

Montag, 27. September, 7.22 Uhr: Mandatsverteilung

Nach dem vorläufigen amtlichen Ergebnis des Bundeswahlleiters entfallen auf Bayern 116 der insgesamt 735 Mandate. Von diesen erhalten die CSU 45, die SPD 23, die GRÜNEN 18, die FDP 14, die AfD 12 und DIE LINKE 4 Mandate.

Montag, 27. September, 7.21 Uhr: Das Zweitstimmenergebnis in Bayern

Im Freistaat erhielt die CSU die meisten Zweitstimmen. Sie kam nach dem vorläufigen Ergebnis auf einen Stimmenanteil von 31,7 Prozent (2017: 38,8 Prozent). Es folgen die SPD mit 18,0 Prozent (2017: 15,3 Prozent), die GRÜNEN mit 14,1 Prozent (2017: 9,8 Prozent) und die FDP mit 10,5 Prozent (2017: 10,2 Prozent). Die AfD erreichte 9,0 Prozent (2017: 12,4 Prozent) und die FW 7,5 Prozent (2017: 2,7 Prozent). Alle anderen Parteien - angetreten mit Landeslisten waren insgesamt 26 - blieben im Freistaat unter fünf Prozent der gültigen Zweitstimmen, wobei die LINKEN mit 2,8 Prozent sowie dieBasis mit 1,7 Prozent unter diesen am besten abschnitten.

Montag, 27. September, 7.20 Uhr: Erststimmenergebnis - CSU in 45 von 46 bayerischen Wahlkreisen vorne

In 45 der 46 bayerischen Wahlkreise entschieden sich die Wähler mit ihrer Erststimme für einen Bewerber der CSU; einen Wahlkreis entschieden die GRÜNEN für sich. Den höchsten Anteil mit 47,8 Prozent der gültigen Erststimmen erzielte die CSU im Wahlkreis 240 Kulmbach, den niedrigsten Anteil mit 25,7 Prozent der Erststimmen im Wahlkreis 217 München-Nord. Die Grünen waren im Wahlkreis 219 München-Süd mit 27,5 Prozent erfolgreich.

Montag, 27. September, 7.19 Uhr: Höhere Wahlbeteiligung in Bayern als 2017

Bei der Wahl zum 20. Deutschen Bundestag war die Wahlbeteiligung in Bayern etwas höher als 2017, wo sie bei 78,1 Prozent lag. Von den rund 9,53 Millionen Wahlberechtigten des Freistaats gaben nun 79,8 Prozent ihre Stimmen ab. Die höchste Wahlbeteiligung gab es im Wahlkreis 221 München-Land mit 84,8 Prozent. Im Wahlkreis 245 Nürnberg-Süd nahmen nur 73,1 Prozent der Wahlberechtigten teil. Dabei ist von einem deutlich höheren Anteil an Briefwählern gegenüber den letzten Bundestagswahlen auszugehen. Der Anteil der Briefwählerinnen und Briefwähler lag bei der Bundestagswahl am 24. September 2017 in Bayern bei 37,3 Prozent. Aktuelle Daten hierzu können erst nach Feststellung des endgültigen Wahlergebnisses am 8. Oktober 2021 veröffentlicht werden.

Montag, 27. September, 6.58 Uhr: 116 Abgeordnete aus Bayern im neuen Bundestag

Bayern schickt mehr Bundestagsabgeordnete nach Berlin. Insgesamt werden nach Zahlen des Bundeswahlleiters vom Montag 116 Abgeordnete über die bayerischen Landeslisten und mit Direktmandaten entsandt. Das sind acht mehr als nach der Bundestagswahl 2017.

Die CSU kommt auf 45 Abgeordnete - einen weniger als vor vier Jahren und allesamt Wahlkreisgewinner. Die SPD legt um fünf auf 23 zu. Dahinter folgen die Grünen mit 18 Mandaten - darunter erstmals für die Partei auch ein Direktmandat und sieben mehr als 2017. Die FDP gewinnt zwei Mandate hinzu und kommt auf 14, während die AFD zwei verliert und auf zwölf sinkt. Die Linke schließlich schickt aus Bayern künftig vier Abgeordnete nach Berlin, drei weniger als vor vier Jahren.

Montag, 27. September, 6.21 Uhr: CSU-Chef Söder sucht Wege zum Machterhalt in Berlin

Nach dem desaströsen Abschneiden der Union bei der Bundestagswahl sucht der CSU-Vorstand heute nach einer Strategie, um zumindest die Regierungsbeteiligung zu retten. Parteichef Markus Söder hatte bereits am Sonntag in Berlin für eine sogenannte Jamaika-Koalition mit Grünen und FDP geworben. Diese wäre neben einer erneuten Auflage der großen Koalition die einzige Möglichkeit für CDU und CSU, den Gang in die Opposition zu verhindern. Lesen Sie hierzu CSU-Chef Söder sucht Wege zum Machterhalt in Berlin

Montag, 27. September, 5.26 Uhr: Ringen um Regierungsbildung beginnt - Union gibt nicht auf

Nach der Bundestagswahl beginnt das schwierige Ringen um die Regierungsbildung. Die SPD ist nach dem Auszählungsergebnis aller Wahlkreise zwar stärkste Kraft geworden und will mit Olaf Scholz den nächsten Kanzler stellen - die Union erhebt aber trotz ihrer historischen Niederlage ebenfalls den Anspruch, die Regierung anzuführen. Beide setzen dafür auf ein Bündnis mit Grünen und FDP. Das Buhlen um die potenziellen Partner hat bereits begonnen.

Zunächst beraten an diesem Montag die Parteigremien über den Ausgang der Wahl. Die Union sucht eine Strategie, um nach dem Wahldebakel die Macht zu retten. Für ihren unterlegenen Kanzlerkandidaten, CDU-Chef Armin Laschet, könnte das politische Überleben davon abhängen. Die Ergebnisse wollen die Parteien nach den Beratungen vor den Medien analysieren. Bei der FDP konstituiert sich bereits die neue Bundestagsfraktion.

Rechnerisch einzig mögliches Zweierbündnis ist eine neue große Koalition, die aber weder SPD noch Union wollen. Deshalb dürfte es zum ersten Mal seit den 50er Jahren im Bund ein Dreierbündnis geben. Laschet sicherte etwaigen Partnern bereits zu, sie sollten in einer Regierung unter ihm durchaus mit eigenen Positionen sichtbar sein.

Montag, 27. September, 5.25 Uhr: Scholz gewinnt Bundestagswahl - Doch auch Laschet will Kanzler werden

Die SPD hat die Bundestagswahl knapp gewonnen. Nach dem Auszählungsergebnis aller Wahlkreise wurden die Sozialdemokraten mit Olaf Scholz am Sonntag stärkste Partei. Die CDU/CSU stürzte nach 16 Jahren Regierung von Kanzlerin Angela Merkel mit Armin Laschet auf ein Rekordtief. Trotzdem reklamierte am Wahlabend nicht nur Scholz, sondern auch Laschet den Auftrag zur Regierungsbildung für sich. Beide streben eine Koalition mit Grünen und FDP an. Die wollen jetzt erst einmal untereinander reden. Lesen Sie hierzu SPD gewinnt Bundestagswahl vor Union

Montag, 27. September, 4.12 Uhr: SPD stärkste Kraft bei Bundestagswahl in Nordrhein-Westfalen

Die SPD ist bei der Bundestagswahl in Nordrhein-Westfalen laut vorläufigem Endergebnis mit 29,1 Prozent der Zweitstimmen stärkste Kraft geworden. Das teilte der Bundeswahlleiter am Montagmorgen nach Auszählung aller 64 Wahlkreise mit. Die CDU erreichte am Sonntag 26,0 Prozent der Zweitstimmen, die Grünen 16,1 Prozent, die FDP 11,4 Prozent, die AfD 7,3 Prozent und die Linke 3,7 Prozent.

Montag, 27. September, 4.08 Uhr: Linke sicher im Bundestag: Drei Direktmandate

Die Linke hat mindestens drei Direktmandate bei der Bundestagswahl geholt. Sie wird deshalb auch dann im neuen Bundestag wieder in Fraktionsstärke vertreten sein, wenn sie an der Fünf-Prozent-Hürde scheitern sollte.

Montag, 27. September, 4.02 Uhr: SPD stärkste Kraft bei der Bundestagswahl in Schleswig-Holstein

Die SPD ist bei der Bundestagswahl in Schleswig-Holstein mit 28,1 Prozent stärkste Kraft vor der CDU mit 22,0 Prozent geworden. Laut vorläufigem Ergebnis des Landeswahlleiters folgten am Sonntag die Grünen mit 18,4 Prozent, die FDP mit 12,5, die AfD mit 6,7, die Linke mit 3,6 und der SSW mit 3,1 Prozent. Die Wahlbeteiligung lag mit 81,1 Prozent höher als 2017 (76,3 Prozent).

Montag, 27. September, 3.51 Uhr: Vorläufiges Endergebnis in Hessen: SPD stärkste Kraft

Die SPD ist bei der Bundestagswahl in Hessen stärkste Kraft geworden. Sie erreicht nach dem vorläufigen Endergebnis des Landeswahlleiters von Montag 27,6 Prozent. Damit liegt sie 4,1 Prozentpunkte über dem Ergebnis von vor vier Jahren. Die CDU verlor deutlich und kommt auf 22,8 Prozent (minus 8,1 Punkte). Die Grünen sind drittstärkste Kraft mit 15,8 Prozent (plus 6,1). Die FDP landet bei 12,8 Prozent (plus 1,3), die AfD kommt auf 8,8 Prozent (minus 3,1) und die Linke auf 4,3 Prozent (minus 3,8). Die Wahlbeteiligung liegt bei 76,2 Prozent und damit etwas niedriger als vor vier Jahren (77,0 Prozent).

Montag, 27. September, 3.43 Uhr: Bezirke ausgezählt: SPD gewinnt Wahl Mecklenburg-Vorpommern

Die SPD hat die Landtagswahl in Mecklenburg-Vorpommern haushoch gewonnen. Nach Auszählung aller 2003 Wahlbezirke erreichte die Partei von Ministerpräsidentin Manuela Schwesig am Sonntag 39,6 Prozent der Stimmen und damit das zweitbeste SPD-Ergebnis überhaupt im Nordosten, wie am Montagmorgen auf der Homepage der Landeswahlleitung zu sehen war. Der bisherige Koalitionspartner CDU fuhr mit 13,3 Prozent sein historisch schlechtestes Ergebnis im Bundesland ein und landete erneut hinter der AfD, die auf 16,7 Prozent kam. Für die Linken stimmten 9,9 Prozent der Wähler. Sowohl die FDP als auch die Grünen schafften mit 5,8 und 6,3 Prozent den Wiedereinzug in den Landtag. Die Wahlbeteiligung lag bei 70,8 Prozent.

Sonntag, 27. September, 2.45 Uhr: CDU in Baden-Württemberg trotz historischer Verluste stärkste Kraft

Die CDU ist bei der Bundestagswahl auch in Baden-Württemberg auf ein Rekordtief gefallen, bleibt aber trotzdem stärkste Kraft im Südwesten. Nach Auszählung aller Wahlkreise am frühen Montagmorgen lag die Landes-CDU bei 24,8 Prozent, das sind 9,6 Punkte weniger als vor vier Jahren. Die Südwest-SPD steigert sich nach dem vorläufigen Ergebnis um 5,2 Punkte und landet bei 21,6 Prozent. Die Grünen im Land schaffen mit 17,2 Prozent ihr bestes Ergebnis jemals, das ist ein Plus von 3,7 Punkten. Die FDP legt auf 15,3 Prozent zu, nach 12,7 Prozent vor vier Jahren. Die AfD büßt 2,6 Punkte ein und landet bei 9,6 Prozent. Die Linke verliert 3,1 Punkte und liegt nur noch bei 3,3 Prozent.

Montag, 27. September, 2.02 Uhr: SPD gewinnt Bundestagswahl in Sachsen-Anhalt vor der CDU

In Sachsen-Anhalt hat die SPD die Bundestagswahl mit einem deutlichen Vorsprung gewonnen. Auf Platz zwei landete die CDU vor der AfD, wie die Landeswahlleiterin in der Nacht zu Montag bekanntgab. Laut dem vorläufigen Ergebnis erreichte die SPD 25,3 Prozent der Zweitstimmen - ein Plus von 10,2 Prozentpunkten zu 2017. Damit holte die SPD im Land das beste Ergebnis seit 2005 und folgte dem Bundestrend.

Montag, 27. September, 1.39 Uhr: SPD wird stärkste Kraft bei Bundestagswahl in Niedersachsen

Die SPD ist bei der Bundestagswahl in Niedersachsen mit deutlichen Zugewinnen die mit Abstand stärkste Kraft geworden. Bei der Wahl am Sonntag erreichten die Sozialdemokraten 33,1 Prozent der Zweitstimmen und verzeichneten damit im Vergleich zu 2017 einen Zugewinn von 5,7 Prozentpunkten. Die CDU wurde nach dem vorläufigen Endergebnis mit 24,2 Prozent auf Rang zwei verwiesen - ein Minus von 10,7 Prozentpunkten. Am kräftigsten legten die Grünen zu, die mit 16,1 Prozent (plus 7,4) auf Platz drei landeten.

Einen Zuwachs gab es auch bei der FDP, die auf 10,5 Prozent kam (plus 1,2 Prozentpunkte). Die AfD kam auf 7,4 Prozent (minus 1,7), die Linke erreichte 3,3 (minus 3,7) Prozent. Die Wahlbeteiligung fiel mit 74,8 Prozent etwas geringer aus als 2017, wo sie 76,4 Prozent betrug.

Montag, 27. September, 1.18 Uhr: AfD gewinnt Bundestagswahl in Sachsen klar - Desaster für die CDU

Die AfD hat die Bundestagswahl in Sachsen klar für sich entschieden. Nach Auszählung aller Stimmbezirke lag die Alternative für Deutschland am frühen Montagmorgen bei 24,6 Prozent der Zweitstimmen. Die SPD konnte mit 19,3 Prozent die erfolgsverwöhnte CDU (17,2) auf Platz 3 verdrängen. Dahinter rangieren die FDP (11,0), die Linken (9,3) und die Grünen (8,6).

Montag, 27. September, 1.08 Uhr: SPD gewinnt Bundestagswahl im Land Bremen

Bei der Bundestagswahl im Land Bremen hat die SPD gewonnen. Die Partei erhielt 31,47 Prozent der Zweitstimmen, wie die Landeswahlleitung in der Nacht zu Montag auf ihrer Internetseite bekanntgab.

Montag, 27. September, 0.48 Uhr: Alle Wahlkreise in Bayern ausgezählt

Mittlerweile sind alle 46 Wahlkreise in Bayern ausgezählt. Die CSU kommt demnach nur noch auf 31,7 Prozent der Stimmen. Das bedeutet ein Minus von rund sieben Prozentpunkten im Vergleich zur Bundestagswahl 2017 (38,8 Prozent). Die SPD verbesserte in Bayern mit 18,0 Prozent ihr Ergebnis (2017: 15,3 Prozent). Auf dem dritten Platz landeten die Grünen mit 14,1 Prozent (9,8), dahinter die FDP mit 10,5 (10,2), die AfD mit 9,0 (12,4), die Freien Wähler mit 7,5 (2,7) und die Linke mit 2,8 (6,1).

Montag, 27. September, 0.40 Uhr: Transgender-Frau Tessa Ganserer zieht wohl in Bundestag ein

Die Transgender-Frau Tessa Ganserer hat über die Liste der bayerischen Grünen aller Voraussicht nach den Einzug in den Bundestag geschafft. Sie stand auf Listenplatz 13 der bayerischen Grünen, die nach Hochrechnungen 13,9 Prozent eingefahren haben. Ganserer sitzt seit 2013 im bayerischen Landtag. Im November 2018 outete sie sich öffentlich als transsexuell.

Im Wahlkreis Nürnberg-Nord lieferte sich Ganserer am Sonntag ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit der SPD-Kandidatin Gabriela Heinrich um Platz zwei hinter Sebastian Brehm (CSU). Ganserer kam schließlich auf 22,6 Prozent der Erststimmen, Heinrich auf 21,9 Prozent. Ganserer sagte dem BR, sie habe ein "super Ergebnis" eingefahren, das sei ein Zeichen für eine offene und tolerante Gesellschaft.

Montag, 27. September, 0.27 Uhr: Hochrechnungen werden präziser

Gegen Mitternacht haben ARD und ZDF neue Hochrechnungen präsentiert. Demnach dürfte die SPD auf 25,8 bis 26,0 Prozent kommen und damit vor der CDU/CSU liegen. Die Union fällt demnach auf 24,1 bis 24,2 Prozent. Die Grünen erreichen 14,3 bis 14,6 Prozent, die FDP verbessert sich übereinstimmend auf 11,5. Die AfD, bisher drittstärkste Karft, erreicht nur noch 10,5 bis 10,6 Prozent. Die Linke rutscht auf 4,9 bis 5,0 Prozent ab, kann aber wegen voraussichtlich Dreier Direktmandate auch dann im Bundestag bleiben, wenn sie unter der 5-Prozent-Marke landet. Aktuell (Stand: 0.26 Uhr) sind 225 von 299 Wahlkreisen in Deutschland ausgezählt.

Montag, 27. September, 0.20 Uhr: AfD erstmals bei Bundestagswahl stärkste Partei in Thüringen

Die AfD ist bei der Bundestagswahl in Thüringen erstmals stärkste Partei geworden. Nach Abschluss der Auszählung lag die AfD, die in Thüringen wegen rechtsextremistischer Tendenzen vom Verfassungsschutz beobachtet wird, bei 24,0 Prozent der Stimmen. Die SPD wurde mit 23,4 Prozent zweistärkste Partei, die CDU kam auf 16,9 Prozent und Rang drei. Die Linke, die in Thüringen mit Bodo Ramelow den Ministerpräsidenten stellt, sank auf 11,4 Prozent. Die FDP kam auf 9,0 Prozent der Stimmen, die Grünen auf 6,6 Prozent. Die Wahlbeteiligung lag bei 74,9 Prozent etwa auf dem Niveau von 2017.

Sonntag, 26. September, 23.47 Uhr: Roth und Föst setzen erste Grenzpfähle für Sondierungsgespräche

Die bayerische Grünen-Spitzenkandidatin Claudia Roth hat dem Werben der CSU für eine Koalition von Union, Grünen und FDP einen Dämpfer verpasst. CDU und CSU hätten eine historische Niederlage kassiert. Daraus einen Wählerauftrag abzuleiten, zeige einen gewissen Mangel an Demut, sagte Roth am Sonntagabend bei einer Gesprächsrunde der bayerischen Spitzenkandidaten im Bayerischen Fernsehen. Ihre Partei habe jetzt "ein Mandat für eine Regierungsbeteiligung".

Der bayerische FDP-Chef und Spitzenkandidat Daniel Föst sagte: "Wir haben einen Gestaltungsauftrag bekommen." Und klar sei auch: "Steuererhöhungen sind mit uns nicht zu machen."

Roth sagte, um den Klimaschutz zu finanzieren, brauche es Geld. In Steuerfragen "sind wir deutlich näher an der SPD". Auch Mobilität werde eine Rolle spielen müssen in den Gesprächen. Die große Mehrheit in Deutschland sei für ein Tempolimit. Föst sagte: "Das Tempolimit ist für mich eine Platzhalterdebatte."

CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt sagte: "Wir würden mit FDP und Grünen gerne sondieren." Der bayerische SPD-Spitzenkandidat Uli Grötsch sagte, SPD und Grüne hätten zugelegt, die FDP habe stark abgeschnitten: "Daraus erwächst unser Wählerauftrag."

Sonntag, 26. September, 23.36 Uhr: Grüne holen erstes Direktmandat in Bayern

Für die Grünen ist es eine Sensation: Zum ersten Mal haben sie in Bayern ein Direktmandat gewonnen. Die stellvertretende Bundesvorsitzende Jamila Schäfer entschied den Wahlkreis München-Süd mit 27,5 Prozent vor dem CSU-Kandidaten Michael Kuffer (26,8 Prozent) für sich. "Das ist historisch!", twitterten die bayerischen Grünen voller Überschwang. Bei den vergangenen drei Bundestagswahlen hatte die CSU jeweils sämtliche Direktmandate in Bayern gewonnen.

Sonntag, 26. September, 23.26 Uhr: Neue Hochrechnungen sehen SPD noch stärker

Nach neuen Hochrechnungen von ARD und ZDF gegen 22.50 Uhr verbessert sich die SPD weiter auf 25,9 bis 26,0 Prozent (2017: 20,5 Prozent). Die CDU/CSU fällt auf 24,1 bis 24,5 Prozent (32,9). Die Grünen fahren 13,9 bis 14,7 Prozent ein (8,9). Die FDP verbessert sich auf 11,5 bis 11,7 Prozent (10,7). Die AfD, bisher drittstärkste Kraft, kommt auf 10,4 bis 10,5 (12,6). Die Linke rutscht auf 5,0 Prozent ab (9,2).

Die Mehrheitsverhältnisse im Bundestag ändern sich damit deutlich. Die Sitzverteilung sieht nach den Hochrechnungen so aus: CDU/CSU 194 bis 198 (2017: 246), SPD 205 bis 210 (153), Grüne 112 bis 117 (67), FDP 91 bis 95 (80), AfD 82 bis 85 (94), Linke 40 (69).

Sonntag, 26. September, 23.09 Uhr: Linke muss wohl nicht mehr bangen

Die Linke hat nach Angaben aus Fraktionskreisen mit großer Sicherheit mindestens drei Direktmandate bei der Bundestagswahl geholt und wird daher auch im neuen Bundestag wieder in Fraktionsstärke vertreten sein. Die Abgeordneten Gregor Gysi und Gesine Lötzsch in Berlin sowie Sören Pellmann in Leipzig hätten demnach "so gut wie sicher" die Direktmandate in ihren Wahlkreisen gewonnen, hieß es. Die Auszählung sei so gut wie abgeschlossen.

Damit wäre es unerheblich, wenn die Linke beim Zweitstimmenergebnis die Fünf-Prozent-Hürde nicht überschreiten würde. Hintergrund ist die sogenannte Grundmandatsklausel: Erreicht eine Partei drei oder mehr Direktmandate, wird die Fünf-Prozent-Sperre außer Kraft gesetzt und es erfolgt eine Mandatsvergabe nach Zweitstimmenergebnis. Die Linke, damals noch PDS, hat davon schon einmal profitiert: 1994 kam sie auf nur 4,4 Prozent der gültigen Zweitstimmen, bekam dann aber wegen vier Direktmandaten auch 26 Landeslistensitze.

Sonntag, 26. September, 22.51 Uhr: Schlechtestes bundesweites CSU-Ergebnis aller Zeiten

Noch nie hat die CSU deutschlandweit so schlecht bei einer Bundestagswahl abgeschnitten wie diesmal. Nach der ARD-Hochrechnung von Sonntagabend etwa 22.00 Uhr kam die Partei des bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder auf lediglich 5,1 Prozent. Das wäre gut ein Prozentpunkt weniger als 2017 (6,2 Prozent).

Das bislang schlechteste Ergebnis bei einer Bundestagswahl holte die CSU 1949 mit 5,8 Prozent, das beste 1976 unter Parteichef Franz Josef Strauß mit 10,6 Prozent. Die CSU kann nur in Bayern gewählt werden, in allen anderen Bundesländern stellt sich die CDU zur Wahl. Beide bilden im Bundestag zusammen die Unionsfraktion.

Sonntag, 26. September 22.47 Uhr: Grüne legen laut Hochrechnung noch zu

Nach den aktuellsten Hochrechnungen von ARD/infratest dimap haben die Grünen noch etwas Boden gut gemacht und liegen nun bei 14,7 Prozent. Damit würden einem rot-rot-grünen Bündnis nur noch vier Sitze zur absoluten Mehrheit fehlen. Zu Beginn des Wahlabends waren es noch 13 gewesen. Die Linke verharrt nach wie vor bei fünf Prozent, könnte den Einzug in den Bundestag dank drei Direktmandaten aber schaffen.

Sonntag, 26. September, 22.33 Uhr: Söder kritisiert Aiwanger gleich doppelt

CSU-Chef Markus Söder hat Freie-Wähler-Chef Hubert Aiwanger am Sonntagabend gleich doppelt angegriffen: Zum einen kritisierte der bayerische Ministerpräsident seinen Stellvertreter, weil dieser noch während der laufenden Stimmabgabe Zahlen aus einer Nachwahlbefragung der Forschungsgruppe Wahlen auf Twitter verbreitet hatte - verbunden mit dem Aufruf, die "letzten Stimmen" den Freien Wählern zu geben. Der Tweet war nach kurzer Zeit wieder gelöscht.

"Das geht überhaupt nicht", sagte Söder am Sonntagabend im BR Fernsehen. "Da muss man auch nochmal drüber reden, wie das da weitergeht." Er forderte von Aiwanger zugleich eine "Rückkehr zur Sacharbeit" und wieder einen Stil, der den Regierungsämtern, die man habe, gerecht werde. Die Regierungsarbeit in Bayern habe unter den Bundestagswahlkampf-Ideen der Freien Wähler gelitten, kritisierte der bayerische Ministerpräsident. "Das muss jetzt auch ein Ende finden."

Zudem machte Söder die Freien Wähler für die möglicherweise schwierige Regierungsbildung mitverantwortlich: "Hätten die Freien Wähler nicht so kandidiert, wie sie kandidiert haben, hätte es jetzt schon eine klare Mehrheit für ein bürgerliches Bündnis gegeben", sagte er. "Das geht leider jetzt, diese Verzögerung, auf das Konto der Freien Wähler."

Sonntag, 26. September, 22.22 Uhr: Linke darf auf drei Direktmandate hoffen

Die Linke hat gute Chancen, bei der Bundestagswahl drei ihrer zuletzt fünf Direktmandate zu verteidigen. Von besonderer Bedeutung wäre dies, falls die Linke an der Fünf-Prozent-Hürde scheitern sollte. Mit mindestens drei Direktmandaten dürfte sie laut Grundmandatsklausel dann trotzdem entsprechend ihres Zweitstimmenergebnisses wieder in den Bundestag einziehen.

Am Sonntagabend lag im Berliner Wahlkreis Treptow-Köpenick der frühere Fraktionschef Gregor Gysi nach einem Zwischenstand mit 33 Prozent der Erststimmen weit vor der SPD-Kandidatin (15 Prozent). In Berlin-Lichtenberg führte Gesine Lötzsch mit 24 Prozent vor der SPD-Kandidatin (19 Prozent). In Leipzig hatte Sören Pellmann gute Aussichten, sein Direktmandat zu verteidigen.

Sonntag, 26. September, 22.20 Uhr: Landeswahlleiterin: Keine Verzerrung durch späte Stimmabgabe in Berlin

Die Berliner Landeswahlleiterin Petra Michaelis erwartet keine Verzerrung der Wahlergebnisse durch die späte Stimmabgabe mancher Berlinerinnen und Berliner. "Ich gehe davon aus, dass die Leute, die sich in der Schlange angestellt hatten, noch unbeeinflusst ihre Stimmen abgeben konnten und dass sich daraus keine Wahlfehler ergeben, sagte sie am Abend im RBB. Laut Bundeswahlrecht könnten alle ihre Stimme abgeben, die sich bis 18.00 Uhr in die Schlange vor einem Wahllokal eingereiht hätten. Ihr sei gemeldet worden, dass das auch so passiert sei, sagte Michaelis.

Sie könne sich nicht erklären, warum in manchen Wahllokalen zwischenzeitlich Stimmzettel gefehlt hätten. "Wir haben natürlich für alle Wahlberechtigten für alle Wahlen, die anstehen, ausreichend Stimmzettel bestellt." Es seien prozentual auf die Wahlberechtigten 110 bis 120 Prozent Stimmzettel verfügbar gewesen.

Michaelis verwies darauf, dass der Berliner Marathon die Auslieferung von Stimmzetteln womöglich behindert habe. "Die Vielzahl der Ereignisse ist für die Abhaltung einer Wahl nicht das Beste", sagte sie. Die Organisatoren des Marathons hatten zuvor schon Schuld von sich gewiesen. Es seien alle Zusagen gegenüber den Institutionen eingehalten worden.

Ist nach langer Pause wieder im Bundestag: Friedrich Merz.

Ist nach langer Pause wieder im Bundestag: Friedrich Merz.

Sonntag, 26. September, 22.17 Uhr: Friedrich Merz zurück im Bundestag

Rückkehr in den Bundestag: Der ehemalige Unionsfraktionschef Friedrich Merz hat im Hochsauerlandkreis (Nordrhein-Westfalen) das Direktmandat gewonnen. Nach Auszählung von 318 von 319 Stimmbezirken lag Merz am Sonntag bei der Bundestagswahl mit 40,4 Prozent weit vor dem SPD-Kandidaten Dirk Wiese (32,2 Prozent). Das geht aus Angaben des Hochsauerlandkreises hervor.

Merz, gebürtig aus Brilon im Sauerland, hatte sich nach vier Wahlperioden (1994 bis 2009) zunächst nicht mehr für ein Direktmandat beworben. Nun kehrt der Wirtschafts- und Finanzexperte nach längerer Pause in den Bundestag zurück. Er hatte 2018 und 2021 auch den CDU-Bundesparteivorsitz angestrebt, war aber gescheitert.

Sonntag, 26. September, 22.10 Uhr Dorothee Bär schwächelt - verteidigt Direktmandat aber

Trotz ihres bislang schwächsten Ergebnisses bei den Erststimmen hat die stellvertretende CSU-Vorsitzende Dorothee Bär ihr Direktmandat im Wahlkreis Bad Kissingen verteidigt. Die Digital-Staatsministerin vereinte am Sonntag 39,1 Prozent der Erststimmen auf sich, wie der unterfränkische Landkreis Bad Kissingen mitteilte. Das sind zwölf Prozentpunkte weniger als bei der Bundestagswahl 2017. Ihre stärkste Konkurrentin, Sabine Dittmar (SPD), erhielt 19,0 Prozent der Stimmen.

Sonntag, 26. September, 22.08 Uhr: Jens Spahn holt Direktmandat im westlichen Münsterland

Jens Spahn (CDU) hat sich erneut das Direktmandat im Wahlkreis Steinfurt I/Borken I gesichert. Der amtierende Bundesgesundheitsminister kommt nach Auszählung aller Bezirke bei der Bundestagswahl auf 40 Prozent der Stimmen. Damit liegt er deutlich vor seiner Mitbewerberin von der SPD, Sarah Lahrkamp, die auf 28,3 Prozent der Stimmen kommt. Das geht aus vorläufigen Angaben des Landeswahlleiters vom Sonntagabend hervor.

Sonntag, 26. September, 21.55 Uhr: Neue ZDF-Hochrechnung zeigt kaum Veränderung

Die SPD liegt laut der Forschungsgruppe Wahlen weiter mit 26 Prozent vor der Union mit 24,5 Prozent und den Grünen mit 13,9 Prozent. Die FDP folgt mit 11,7 Prozent und die AfD mit 10,5 Prozent. Die Linke liegt konstant bei 5,0 Prozent. Andere Parteien liegen insgesamt bei 8,4 Prozent.

Sonntag, 26. September, 21.49 Uhr: Weidel will Vorsitzende der AfD-Bundestagsfraktion bleiben

Die AfD-Spitzenkandidatin bei der Bundestagswahl, Alice Weidel, will Fraktionsvorsitzende bleiben. Sie sei vier Jahre lang "sehr erfolgreich" Fraktionsvorsitzende gewesen und Co-Spitzenkandidat Tino Chrupalla habe einen "hervorragenden Wahlkampf" gemacht, sagte sie am Sonntagabend in der "Berliner Runde" von ARD und ZDF. "Und dem entsprechend stellen wir uns am Mittwoch auch zur Wahl." Das letzte Wort hätten aber natürlich die Abgeordneten.

Sonntag, 26. September, 21.45 Uhr: Saar-Ministerpräsident Hans: Unionsergebnis muss analysiert werden

Der saarländische Ministerpräsident Tobias Hans hat nach der Bundestagswahl eine intensive Aufarbeitung des schlechten Unionsergebnisses angekündigt. Auf die Frage, wer dafür die Verantwortung trage, sagte der CDU-Politiker am Sonntagabend im ZDF: "Ich bin kein Freund davon, immer alles auf eine Person zu schieben und von daher wird das Wahlergebnis für die Union zu analysieren sein. Das müssen wir auch intensiv machen, und das kann auch nicht aufgeschoben werden." Aber jetzt stehe an erster Stelle das Land. "Es geht darum, dass wir Deutschland stabil regiert bekommen. Dafür wollen wir uns einbringen, dazu werden wir auch geschlossen die Gespräche führen zwischen CDU und CSU. Da hat Armin Laschet unsere Rückendeckung. Und danach kommt die innerparteiliche Aufarbeitung."

Sonntag, 26. September, 21.41 Uhr: Altmaier: Union wird alles tun, um Regierung zu bilden

Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) hat den Regierungsanspruch der Union bekräftigt. "Wir sind natürlich traurig, dass wir auf Bundesebene insgesamt viele Stimmen verloren haben", sagte er am Sonntagabend. "Trotzdem sind wir mit der SPD gleichauf", sagte Altmaier. Die Bürger hätten klargemacht, dass sie keine linke Regierung in Deutschland wollten. "Und das bedeutet für uns, dass wir in den nächsten Tagen und Wochen alles tun werden, eine Regierung zustande zu bringen, die für das ganze Land steht und handlungsfähig ist. Dazu sind CDU und CSU bereit und das wird unsere Arbeit in den nächsten Tagen bestimmen." Es werde aber "ein harter und schwieriger Weg werden. Ich hoffe, dass die Regierungsbildung schnell vorankommt. Und dass wir so schnell wie möglich eine neue starke Bundesregierung haben werden", sagte er.

Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) spricht über den Regierungsanspruch nach der Wahl. (Archivbild)

Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) spricht über den Regierungsanspruch nach der Wahl. (Archivbild)

Sonntag, 26. September, 21.40 Uhr: Erstes Grünen-Direktmandat in Baden-Württemberg geht nach Heidelberg

Das erste Grünen-Direktmandat in Baden-Württemberg geht nach Heidelberg. Bei der Bundestagswahl am Sonntag errang nach Angaben der Stadt die Grünen-Spitzenkandidatin Franziska Brantner nach Auszählung aller Stimmen 30,17 Prozent. Seit 1957 wurden bislang Direktmandate in Baden-Württemberg ausschließlich von Kandidaten von CDU und SPD erobert.

Sonntag, 26. September, 21.39 Uhr: Berliner Justizsenator zu Wahlpannen: Muss im Detail angeguckt werden

Die Pannen bei der Wahl in Berlin müssen nach Meinung von Justizsenator Dirk Behrendt (Grüne) näher untersucht werden. Er habe "Fragen an die Verantwortlichen in den Bezirken und an die Innenverwaltung". "Ich kann noch nicht einschätzen, welches Ausmaß das hatte", sagte Behrendt am Sonntagabend am Rande der Wahlparty seiner Partei.

Sonntag, 26. September, 21.38 Uhr: Wahlanalyse: Bei Erstwählenden schneidet FDP am besten ab

Die FDP ist laut Wahlanalyse von Infratest dimap für die ARD die bei Erstwählenden erfolgreichste Partei. Der Analyse zufolge schneidet die FDP mit 23 Prozent in dieser Gruppe am besten ab. Knapp dahinter liegen die Grünen mit 22 Prozent. Darauf folgen laut Infratest dimap die SPD mit 15 Prozent und die Union aus CDU und CSU mit 10 Prozent. Die Linke kommt demnach auf 8 Prozent, die AfD auf 7 Prozent.

Sonntag, 26. September, 21.38 Uhr: Komplizierte Regierungsbildung erwartet

Die Mehrheitsverhältnisse im Bundestag ändern sich den aktuellen Hochrechnungen zufolge deutlich, die konkrete Sitzverteilung hängt unter anderem davon ab, ob es die Linke ins Parlament schafft. Die Sitzverteilung sieht nach den Hochrechnungen so aus: CDU/CSU 197 bis 198 (2017: 246), SPD 204 bis 210 (153), Grüne 112 bis 114 (67), FDP 91 bis 95 (80), AfD 83 bis 85 (94), Linke 40 (69).

Damit zeichnet sich eine komplizierte Regierungsbildung ab. Einzig denkbares Zweierbündnis wäre eine neue große Koalition, die aber weder SPD noch Union wollen. Deshalb dürfte es voraussichtlich zum ersten Mal seit den 50er Jahren ein Dreierbündnis im Bund geben. Rechnerisch sind mehrere Konstellationen möglich.

Sonntag, 26. September, 21.37 Uhr: SPD in Hochrechnungen weiter knapp vorne

Bei der Bundestagswahl liefern sich CDU/CSU und SPD das erwartete Kopf-an-Kopf-Rennen - mit leichtem Vorteil für die Sozialdemokraten. Nach Hochrechnungen von ARD und ZDF gegen 21.15 Uhr folgen dahinter die Grünen, danach FDP und AfD. Der Linken droht ein Scheitern an der Fünf-Prozent-Hürde.

Nach den Hochrechnungen verbessert sich die SPD auf 25,7 bis 26,0 Prozent (2017: 20,5 Prozent). Die CDU/CSU fällt auf 24,5 Prozent (32,9). Die Grünen fahren 13,9 bis 14,3 Prozent ein (8,9). Die FDP verbessert sich auf 11,5 bis 11,7 Prozent (10,7). Die AfD, bisher drittstärkste Kraft, kommt auf 10,5 (12,6). Die Linke rutscht auf 5,0 Prozent ab (9,2). Der Südschleswigsche Wählerverband (SSW), als Partei nationaler Minderheiten von der Fünf-Prozent-Hürde befreit, kann laut ARD-Prognose einen Abgeordneten in den Bundestag schicken.

Sonntag, 26. September, 21.31 Uhr: Laschet lässt Frage des Fraktionsvorsitzes offen

Ungeachtet der schweren Unions-Niederlage bei der Bundestagswahl will Kanzlerkandidat Armin Laschet CDU-Parteichef bleiben. Hinsichtlich des Vorsitzes der Unions-Bundestagsfraktion legte er sich am Sonntagabend in der "Berliner Runde" von ARD und ZDF aber nicht fest. "Ich habe die Absicht, die Gespräche der Sondierung zu führen aus dem Amt des Parteivorsitzenden. Und wie wir die Fraktion aufstellen, das entscheiden wir dann", sagte Laschet. Die nächste Bundesregierung solle eine sein, in der "wirklich alle, die da starten, nachdem sie sich geeinigt haben, auch mit Lust diese nächsten Jahre gestalten und nicht dauernd mit Verdruss", betonte Laschet. "Es ist eine Aufgabe, wozu man den Willen aller braucht. Und dazu will ich auch Parteivorsitzender bleiben."

Sonntag, 26. September, 21.20 Uhr: Linke bangt um zwei ihrer vier Berliner Direktwahlkreise

Die Partei Die Linke muss am Wahlabend um ihre bisher vier Berliner Direktmandate im Bundestag bangen. Nach der Auszählung von etwa einem Drittel bis der Hälfte der abgegebenen Stimmen führten gegen 21.00 Uhr nur in zwei Wahlkreisen die Linke-Kandidaten. In Treptow-Köpenick lag Gregor Gysi mit einem Zwischenstand von 33 Prozent der Erststimmen weit vor der SPD auf dem zweiten Platz mit 15 Prozent. In Lichtenberg führte Gesine Lötzsch mit 24 Prozent vor der SPD mit 19 Prozent.

In Marzahn-Hellersdorf lag hingegen der frühere Berliner Sozialsenator Mario Czaja (CDU) mit 29 Prozent vor der Bundestags-Vizepräsidentin Petra Pau (Linke) mit 20 Prozent. In Pankow führte der SPD-Kandidat mit 22 Prozent vor dem Linke-Politiker Udo Wolf mit 15 Prozent. Dort waren allerdings erst 20 Prozent der Wahllokale ausgezählt.

Sonntag, 26. September, 21.17 Uhr: Scholz strebt Regierungsbildung bis Weihnachten an

SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz strebt den Abschluss möglicher Koalitionsgespräche bis Jahresende an. Sein Ehrgeiz sei, dass Angela Merkel nicht noch eine Neujahrsansprache als Bundeskanzlerin halten müsse, sagte Scholz am Sonntagabend in der "Berliner Runde" von ARD und ZDF.

"Ich finde, ein genaues Datum zu nennen, wäre absurd, aber es muss schon so sein, dass ich, dass wir alles dafür tun, dass wir vor Weihnachten fertig sind, ein bisschen vorher wär auch noch gut", sagte Scholz. "Und das geht auch, wenn man konstruktiv miteinander spricht." Es gehe ja auch darum, politische Führung zu zeigen.

Olaf Scholz, Kanzlerkandidat der SPD, sitzt in einem Wahlstudio des ZDF bei der "Berliner Runde" zur Bundestagswahl. Recrop.

Olaf Scholz, Kanzlerkandidat der SPD, sitzt in einem Wahlstudio des ZDF bei der "Berliner Runde" zur Bundestagswahl. Recrop.

Sonntag, 26. September, 21.15 Uhr: Zwischenstand: Maaßen liegt deutlich hinter SPD-Kandidat

Ex-Bundesverfassungsschutzchef Hans-Georg Maaßen (CDU) liegt bei der Bundestagswahl nach Auszählung fast aller Wahlbezirke im Südthüringer Wahlkreis 196 deutlich hinter dem SPD-Kandidaten und Biathlon-Olympiasieger Frank Ullrich. Ullrich kam nach Auszählung von 406 von insgesamt 418 Wahlbezirken auf 33,6 Prozent der Stimmen. Maaßen lieferte sich zu diesem Zeitpunkt ein Kopf-an-Kopf-Rennen um Platz zwei mit dem Kandidaten der AfD, Jürgen Treutler: Maaßen lag bei diesem Auszählungsstand bei 22,3 Prozent, Treutler bei 21,4 Prozent.

Sonntag, 26. September, 21.13 Uhr: Linke-Vorsitzende: Haben in vergangenen Jahren viele Fehler gemacht

Die Linke-Vorsitzende Susanne Hennig-Wellsow führt das schlechte Ergebnis bei der Bundestagswahl auf Fehler in der Vergangenheit zurück. Das Ergebnis sei "mit Sicherheit nicht in den letzten Wochen entstanden", sagte sie am Sonntagabend in der "Berliner Runde" von ARD und ZDF. Es habe nicht an den Spitzenkandidaten Janine Wissler und Dietmar Bartsch gelegen. Die Linke habe in der Vergangenheit bei manchen Themen "keine Klarheit gezeigt".

Sonntag, 26. September, 21.12 Uhr: SPD baut Vorsprung in ZDF-Hochrechnung weiter aus

Laut der Hochrechnung um 21 Uhr von der Forschungsgruppe Wahlen, auf die sich das ZDF beruft, legt die SPD weiter zu und kommt derzeit auf 26 Prozent. Die Union liegt derweil bei 24,5 Prozent. Die Grünen kommen auf 13,9, die FDP auf 11,7 Prozent. Die AfD liegt bei 10.5 Prozent. Für die Linke geht es mit fünf Prozent weiter um den Einzug in den Bundestag. Andere Parteien liegen insgesamt bei 8,4 Prozent.

Sonntag, 26. September, 21.06 Uhr: Lindner hält an Präferenz für Bündnis mit Union und Grünen fest

FDP-Chef Christian Lindner hält auch nach der Bundestagswahl an seiner Präferenz für ein Regierungsbündnis mit Union und Grünen fest. "Ich habe die Parteiprogramme alle gelesen, und wenn man das tut, stellt man fest, dass die größten inhaltlichen Übereinstimmungen zwischen den Unionsparteien und der FDP sind", sagte Lindner am Sonntagabend in der "Berliner Runde" von ARD und ZDF. "Das habe ich vor der Wahl gesagt, und das will ich nach der Wahl auch ausdrücklich wiederholen." Die Ideen von Steuererhöhungen und dem Aufweichen der Schuldenbremse seien auch nach der Wahl nicht akzeptabel.

FDP-Spitzenkandidat Christian Lindner sitzt in einem Wahlstudio des ZDF bei der "Berliner Runde" zur Bundestagswahl.

FDP-Spitzenkandidat Christian Lindner sitzt in einem Wahlstudio des ZDF bei der "Berliner Runde" zur Bundestagswahl.

Sonntag, 26. September, 21.03 Uhr: Söder: Wir tragen alle gemeinsam Verantwortung für Unionsergebnis

SU-Chef Markus Söder sieht die Ursache für das schlechte Abschneiden nicht alleine bei CDU-Chef Armin Laschet. "Wir tragen immer alle gemeinsam die Verantwortung", sagte der bayerische Ministerpräsident am Sonntagabend in der "Berliner Runde" von ARD und ZDF. Jetzt gehe es nicht darum, sich die Verantwortung hin und herzuschieben, "jetzt müssen wir aus dem Ergebnis auch eine Regierung bilden". In dem Zusammenhang warf Söder den Freien Wählern erneut vor, mit ihrem Bundestagswahlkampf die Bildung eines "echten bürgerlichen Bündnisses" erschwert zu haben, da CDU und CSU nun Stimmen fehlten. Das sei ein schwerer Fehler gewesen.

Sonntag, 26. September, 21 Uhr: Baerbock: Geht bei Koalition nicht um kleinsten gemeinsamen Nenner

Bei der künftigen Regierungskoalition geht es nach den Worten von Grünen-Spitzenkandidatin Annalena Baerbock um eine Weichenstellung für die Zukunft. Die nächste Bundesregierung müsse die Weichen dafür stellen, dass Deutschland in den nächsten zwei Jahrzehnten klimaneutral werde, sagte Baerbock am Sonntagabend in der "Berliner Runde" von ARD und ZDF. Und da müsse man mit allen Akteuren sprechen: "Es geht nicht um den kleinsten gemeinsamen Nenner, sondern es geht jetzt wirklich in diesem historischen Moment ..., die Weichen für die Zukunft zu stellen."

Sonntag, 26. September, 20.59 Uhr: FDP-Fraktionsvize: Jamaika-Bündnis "kein Selbstläufer"

Die FDP ist aus Sicht von Bundestags-Fraktionsvize Michael Theurer "völlig frei" bei den Verhandlungen über eine Regierungsbildung. Theurer sagte der Deutschen Presse-Agentur am Sonntag: "Nachdem die Union in weiten Teilen einen Anti-FDP-Wahlkampf geführt hat, kann sich jeder sicher sein: jede Stimme für die FDP war auch wirklich so gemeint, jede Stimme für die FDP war eine Stimme für die Freiheit. Das bedeutet auch, dass wir in Fragen der Regierungsbildung nun völlig frei sind und unvoreingenommene Gespräche mit allen demokratischen Parteien führen werden; Gespräche mit der SPD schließen wir nicht von vorneherein aus."

Sonntag, 26. September, 20.51 Uhr: Laschet beschwört nach Wahl einen Neuanfang

nionskanzlerkandidat Armin Laschet setzt nach der Bundestagswahl auf einen Neustart. "Nach meiner Einschätzung ist jeder der Meinung, dass diese große Koalition, auch der Arbeitsstil dieser großen Koalition, nicht zukunftsträchtig ist", sagte Laschet nach der Abstimmung am Sonntagabend in der "Berliner Runde" von ARD und ZDF. "Wir brauchen hier einen echten Neuanfang, der auch nicht so erzwungen wird", fügte der CDU-Politiker mit Blick auf die vergangene Koalitionsbildung an. "Und das, was jetzt beginnt, muss auch den Reiz haben, dass man sagt: Ja, da kommen unterschiedliche gesellschaftliche Strömungen zusammen. Da entsteht was, was vielleicht diesem Land einen neuen Schub geben kann, auch mit den Dingen, die man versöhnt: Wirtschaft und Ökologie noch stärker versöhnen als bisher."

Armin Laschet (CDU, r), Kanzlerkandidat der Union, und CSU-Chef Markus Söder sitzen in einem Wahlstudio des ZDF bei der "Berliner Runde" zur Bundestagswahl.

Armin Laschet (CDU, r), Kanzlerkandidat der Union, und CSU-Chef Markus Söder sitzen in einem Wahlstudio des ZDF bei der "Berliner Runde" zur Bundestagswahl.

Sonntag, 26. September, 20.47 Uhr: Landeswahlleitung: Abgabe der letzten Stimme in Berlin unklar

Laut der Berliner Landeswahlleitung ist unklar, wie lange in der Hauptstadt noch Stimmen abgegeben wurden. Ein Sprecher sagte gegen 20.10 Uhr, dass er mit einigen Bezirken gesprochen habe. Diese hätten ihm nicht bestätigt, dass noch gewählt werde. Teilweise war es in den Wahllokalen zu starken Verzögerungen gekommen. Im Wahllokal 709 in Wilmersdorf wurde die letzte Stimme gegen 19.30 Uhr abgegeben. In einem Wahllokal in Pankow warteten Menschen bis 18.45 Uhr, um ihre Kreuze zu setzen.

Zu der Frage, ob es ein Problem sei, wenn Menschen während der ersten Prognosen zu den Wahlergebnissen noch wählten, sagte der Sprecher, dass die geltende Regel eingehalten werde. Demnach dürfen Menschen wählen, die sich bis 18 Uhr in die Schlange eingereiht haben. In den kommenden Tagen sollen laut Landeswahlleitung die Probleme beim Ablauf aufgearbeitet werden. Jetzt sei das Ziel, die Wahl erfolgreich über die Bühne zu bringen.

Sonntag, 26. September, 20.47 Uhr: Lindner regt Vorab-Klärungen zwischen FDP und Grünen an

FDP-Chef Christian Lindner hat mit Blick auf eine mögliche neue Regierungskonstellation Vorab-Klärungen seiner Partei mit den Grünen angeregt. Es könnte ratsam sein, dass die Parteien, die gegen den Status quo der großen Koalition Wahlkampf gemacht hätten, zuerst miteinander sprächen, um all das, was danach komme, zu strukturieren, sagte Lindner am Sonntagabend in der "Berliner Runde" von ARD und ZDF.

Sonntag, 26. September, 20.47 Uhr: Baerbock: Klarer Auftrag für Grünen, für Erneuerung zu sorgen

Grünen-Spitzenkandidatin Annalena Baerbock hat eingeräumt, dass die Grünen ihr "kühnes Wahlziel", führende Kraft zu werden, verfehlt haben. Das sei offensichtlich nicht gelungen, die Partei sei weit darunter geblieben, sagte Baerbock am Sonntagabend in der "Berliner Runde" von ARD und ZDF. Es sei aber absolut richtig gewesen, die Union herauszufordern und deutlich zu machen, dass Deutschland eine Erneuerung benötige. "Demokratie lebt von Alternativen."

Die nächste Bundesregierung müsse eine Klimaregierung sein. "Das ist der klare Auftrag nach dieser Wahl." Die Grünen hätten einen klaren Auftrag der Wählerinnen und Wähler, für Erneuerung in Deutschland zu sorgen. Das werde sie mit Robert Habeck gemeinsam als Team in der Sondierung machen, sagte Baerbock.

Die AfD-Spitzenkandidatin Alice Weidel (l-r), FDP-Spitzenkandidat Christian Lindner, CSU-Chef Markus Söder, Armin Laschet (CDU), Kanzlerkandidat der Union, die Moderatoren Rainald Becker und Peter Frey, Annalena Baerbock, Kanzlerkandidatin von Bündnis 90/Die Grünen, Olaf Scholz, Kanzlerkandidat der SPD, sowie die Vorsitzende der Partei Die Linke, Susanne Hennig-Wellsow, sprechen in einem Wahlstudio des ZDF bei der "Berliner Runde" über die Bundestagswahl.

Die AfD-Spitzenkandidatin Alice Weidel (l-r), FDP-Spitzenkandidat Christian Lindner, CSU-Chef Markus Söder, Armin Laschet (CDU), Kanzlerkandidat der Union, die Moderatoren Rainald Becker und Peter Frey, Annalena Baerbock, Kanzlerkandidatin von Bündnis 90/Die Grünen, Olaf Scholz, Kanzlerkandidat der SPD, sowie die Vorsitzende der Partei Die Linke, Susanne Hennig-Wellsow, sprechen in einem Wahlstudio des ZDF bei der "Berliner Runde" über die Bundestagswahl.

Sonntag, 26. September, 20.46 Uhr: Weidel: "Können auf solide Stammwählerschaft zählen"

Die Co-Fraktionsvorsitzende der AfD im Bundestag, Alice Weidel, ist nach eigenen Worten mit dem Abschneiden ihrer Partei bei der Bundestagswahl "sehr zufrieden". Alle, die gesagt hätten, dass die AfD eine Eintagsfliege im Bundestag sein werde, seien widerlegt. "Wir können auf eine sehr solide Stammwählerschaft zählen", sagte Weidel am Sonntagabend in der "Berliner Runde".

Sonntag, 26. September, 20.44 Uhr: Söder: Abschneiden von Rot-Grün-Rot auch Misstrauensvotum für Scholz

CSU-Chef Markus Söder sieht in den vorläufigen Ergebnissen der Bundestagswahl ein Misstrauensvotum gegen den SPD-Spitzenkandidaten Olaf Scholz. Eine mögliche Koalition aus SPD, Linken und Grünen habe "eine Klatsche" bekommen, sagte Söder am Sonntagabend in der "Berliner Runde" von ARD und ZDF. "Die Deutschen möchten nicht Rot-Rot-Grün." Dies sei indirekt auch ein Misstrauen gegen Scholz, weil er diese Idee favorisiert habe. Es brauche kein Bündnis des Gestern, sondern eine Idee, wie Deutschland stabil bleibe und man es erneuern könne.

Sonntag, 26. September, 20.42 Uhr: Laschet an potenzielle Partner: Sollen in Regierung sichtbar sein

Eine neue Bundesregierung muss nach Ansicht von Unionskanzlerkandidat Armin Laschet unterschiedliche Richtungen versöhnen. "Es geht ja nicht darum, dass man arithmetisch irgendwie eine Mehrheit zusammenkriegt, sondern ich wünsche mir eine Regierung, wo auch jeder Partner vorkommt, wo auch jeder sichtbar ist, keine Regierung, wo allein der Kanzler mit seinen Punkten glänzen kann", sagte Laschet nach der Bundestagswahl am Sonntagabend in der "Berliner Runde" von ARD und ZDF. Es müsse eine Koalition werden, "die man gerne macht. Das war in der großen Koalition am Ende nicht mehr so der Fall." Laschet weiter: "Also das kann ein Bündnis werden, was wirklich Deutschland voranbringt, unterschiedliche Richtungen versöhnt, und dazu stehe ich bereit."

Sonntag, 26. September, 20.41 Uhr: SPD vor Union - Laschet und Scholz wollen regieren

Nach 16 Jahren Kanzlerschaft von Angela Merkel stürzt die Union mit Armin Laschet auf ein Rekordtief, die SPD mit Olaf Scholz legt zu. Doch noch ist nicht klar, wer von beiden stärkste Kraft wird - und wer aus dem Ergebnis einen Regierungsauftrag ableitet. Mehr dazu lesen Sie hier: Hochrechnung sieht SPD vor Union - beide wollen regieren

Armin Laschet und Olaf Scholz - ihre Parteien liefern sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen.

Armin Laschet und Olaf Scholz - ihre Parteien liefern sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen.

Sonntag, 26. September, 20.26 Uhr: Zentralrat der Juden: Kampf gegen Rechts verstärken

Der Präsident des Zentralrats der Juden sieht das Ergebnis der AfD bei Bundestagswahl und Landtagswahl als Auftrag zum verstärkten Kampf gegen rechte Kräfte in der Gesellschaft. "Der heutige Wahlsonntag ist Ausdruck einer lebendigen Demokratie", sagte Schuster am Sonntagabend nach ersten Hochrechnungen.

"Dennoch bleibt festzuhalten: Das vermutlich zweistellige Abschneiden der AfD im Bund und in Mecklenburg-Vorpommern ist ein deutliches Signal, dass der Kampf gegen Rechtspopulismus und Rechtsextremismus verstärkt werden muss", sagte Schuster. Die AfD holte bei der Bundestagswahl laut Hochrechnungen von ARD und ZDF 10,1 bis 10,9 Prozent.

Sonntag, 26. September, 20.23 Uhr: Aiwanger: Hat wohl nicht gereicht für Freie Wähler

Freie-Wähler-Chef Hubert Aiwanger hat nach dem Abschneiden seiner Freien Wähler bei der Bundestagswahl eingeräumt, das Wahlziel verfehlt zu haben. "Momentan sieht es so aus, als würde es nicht reichen", sagte Aiwanger am Sonntag im Bayerischen Fernsehen, nachdem erste Hochrechnungen bekannt geworden waren. Demnach haben die Freien Wähler zwar Stimmanteile hinzugewonnen, sind aber klar an der Fünf-Prozent-Hürde gescheitert.

Hubert Aiwanger zum Abschneiden der Freien Wähler bei den ersten Hochrechnungen zur Bundestagswahl.

Hubert Aiwanger zum Abschneiden der Freien Wähler bei den ersten Hochrechnungen zur Bundestagswahl.

Sonntag, 26. September, 20.21 Uhr: Esken: Abschneiden der SPD wichtiger Schritt zurück zu alter Stärke

Die SPD-Vorsitzende Saskia Esken sieht das Abschneiden ihrer Partei bei der Bundestagswahl als wichtigen Schritt zurück zu alter Stärke. "Wir haben vor eineinhalb, vor zwei Jahren uns tatsächlich vorgenommen, die SPD zu einen, die SPD wieder zu alter Stärke zurückzuführen. Da ist einiges davon gelungen heute Abend. Wir sind sehr, sehr glücklich", sagte Esken am Sonntagabend in der ARD. Man habe in den letzten Monaten gemeinsam für das erzielte Wahlergebnis "gestritten" und werde auch weiterhin große Geschlossenheit zeigen, betonte sie.

Sonntag, 26. September, 20.16 Uhr: Bartsch: "Müssen für uns als Linke einige Grundfragen stellen"

Angesichts des schwachen Linken-Ergebnisses bei der Bundestagswahl hat Spitzenkandidat Dietmar Bartsch eine tiefgreifende Analyse gefordert. "Wir müssen für uns als Linke einige Grundfragen stellen", sagte Bartsch am Sonntagabend. "Es lag nicht am Wahlkampf, sondern wir haben in den letzten Jahren meines Erachtes einige Fehler gemacht. Die gilt es zu analysieren und Schlussfolgerungen zu ziehen." Bartsch betonte: "Dieses Unentschiedensein, diese Zerstrittenheit in der Linken, die wir hatten, die hat auf jeden Fall geschadet."

Der Spitzenkandidat der Linken, Dietmar Bartsch. (Archivbild)

Der Spitzenkandidat der Linken, Dietmar Bartsch. (Archivbild)

Sonntag, 26. September, 20.14 Uhr: CDU-Bundesvize Bouffier: "Wir sind bereit, diese Gespräche zu führen"

CDU-Bundesvize Volker Bouffier hat den Willen der Christdemokraten betont, die nächste Bundesregierung zu bilden. Nach dem voraussichtlich sehr knappen Wahlausgang werde es dann um die Frage gehen, wer eine stabile Mehrheit hinter sich bekomme, sagte der hessische Ministerpräsident am Sonntagabend. "Wir sind bereit, diese Gespräche zu führen." Nach den ersten Hochrechnungen werde die künftige Bundesregierung wohl aus drei Partnern bestehen. "Das wird anspruchsvoll. Aber ich glaube, dass das gelingen kann."

Sonntag, 26. September, 20.13 Uhr: Kretschmann: Grüne sollten sich nicht auf eine Koalition vorfestlegen

Die Grünen sollten nach Ansicht des baden-württembergischen Ministerpräsidenten Winfried Kretschmann offen in Koalitionsgespräche sowohl mit der SPD als auch mit der Union gehen. "Das ist immer eine Dynamik in den Verhandlungen", sagte Deutschlands einziger grüner Ministerpräsident am Sonntagabend im SWR-Fernsehen. "Man muss sehr offen sein für solche Entscheidungen und sich nicht vorfestlegen. Das ist, glaube ich, wichtig." Kretschmann betonte: "Wir wollen in die Regierung eintreten, aber die Messlatte ist ein ganz stringenter, ambitionierter und schneller Kampf gegen die Erderhitzung." Die Entscheidung, mit wem man koaliere, müsse davon abhängen, was die stabilste Regierung sein werde.

Sonntag, 26. September, 20.11 Uhr: Bayerns kleinster Ort Chiemsee ausgezählt - 90 Prozent Beteiligung

In Chiemsee, dem der Einwohnerzahl nach kleinsten Ort Bayerns, liegt das Ergebnis der Bundestagswahl bereits vor. Nach der Schnellmeldung der Gemeinde im Landkreis Rosenheim, zu der die Fraueninsel und die Herreninsel gehören, liegt die CSU vorne. Zweitstärkste Kraft wurden die Grünen. Die Wahlbeteiligung lag um fulminante 90 Prozent - das sei hier aber immer so, hieß es. Der Schnellmeldung zufolge wählten 57 von 137 Wählern mit der Zweitstimme die CSU, rund 41,6 Prozent. Die Grünen erzielten 26 Stimmen (knapp 19 Prozent). SPD und FDP lagen mit 15 Wählerstimmen gleichauf. 13 Stimmen gab es für die Freien Wähler. Drei Kreuzchen erhielt die AfD und eines die Linke.

Die Briefwahlstimmen waren laut Gemeinde bereits im Ergebnis aufgenommen. Wahlberechtigt waren 152 Menschen. Nun müssten die Wahlunterlagen per Schiff an Land gebracht werden, um das Ergebnis zu überprüfen.

Sonntag, 26. September, 20.10 Uhr: CDU-Bundesvize Strobl für Jamaika-Koalition

Nach der Bundestagswahl sollten CDU und CSU nach Einschätzung des CDU-Bundesvizes Thomas Strobl ein sogenanntes Jamaika-Bündnis mit Grünen und FDP anstreben. "Vor Deutschland liegt jetzt voraussichtlich eine langwierige und schwierige Regierungsbildung", sagte der baden-württembergische Innenminister am Sonntagabend im SWR-Fernsehen. Das Land benötige nun "eine Zukunftskoalition". Diese müsse unter anderem Ökonomie und Ökologie miteinander versöhnen und Innovationen voranbringen - "und das können Union, Grüne und FDP gemeinsam schaffen", sagte Strobl.

Zuvor hatte auch bereits der baden-württembergische CDU-Fraktionschef Manuel Hagel für eine Jamaika-Koalition geworben.

Sonntag, 26. September, 20.05 Uhr: Aktuelle ARD-Hochrechnung: SPD baut Vorsprung aus

Laut der neuen Hochrechnung von Infratest dimap, auf die sich die ARD in ihren Berichten bezieht, baut die SPD ihren Vorsprung leicht aus und liegt jetzt mit 25,5 Prozent einen Prozentpunkt vor der Union (24,5 Prozent). Die Grünen liegen inzwischen bei 13,8 Prozent, die FDP bei 11,7 Prozent. Die AfD erreicht derzeit 10,9 Prozent. Die Linke liegt weiterhin bei 5,0 Prozent. Andere Parteien kommen insgesamt auf 8,6 Prozent.

Sonntag, 26. September, 20.02 Uhr: Bayerischer FDP-Spitzenkandidat erwartet Regierungsbeteiligung

Der bayerische FDP-Landesvorsitzende und Spitzenkandidat Daniel Föst hat sich überglücklich mit dem Wahlergebnis gezeigt. Die FDP sei zweistellig, und ohne sie sei praktisch keine Regierungskoalition möglich, sofern man eine erneute große Koalition ausschließe: "Und das begeistert uns", sagte Föst am Sonntagabend dem Bayerischen Fernsehen.

Auf die Frage nach einer favorisierten Koalition wollte er sich nicht festlegen. "Uns geht's um die Inhalte", sagte Föst und nannte Digitalisierung, Bildung und effizienten Klimaschutz als Beispiele. Die Einschränkungen der Corona-Pandemie hätten das Bewusstsein für Freiheits- und Bürgerrechte gestärkt.

Daniel Föst, Landesvorsitzender der FDP Bayern, spricht zur Bundestagswahl. (Archivbild)

Daniel Föst, Landesvorsitzender der FDP Bayern, spricht zur Bundestagswahl. (Archivbild)

Sonntag, 26. September, 20 Uhr: Wahlpanne in Wuppertal - falsche Stimmzettel ausgegeben

In Wuppertal ist es bei der Bundestagswahl zu einer Panne gekommen. Im Stimmbezirk 187 seien Stimmzettel des benachbarten Wahlkreises mit den falschen Direktkandidaten ausgegeben worden, sagte Kreiswahlleiter Johannes Slawig am Sonntagabend auf Anfrage.

Es handele sich um 203 von 466 Stimmzetteln, bei denen die Erststimmen bereits für ungültig erklärt worden seien. In einem weiteren Stimmbezirk seien es sechs Stimmzettel gewesen. Die Ursache sei unklar. Unglücklicherweise sei der Fehler bei der Ausgabe der Stimmzettel im Wahllokal nicht aufgefallen, sondern erst später.

Sollte der Fehler mandatsrelevant werden, also das Ergebnis der Direktwahlen sehr knapp ausfallen, müsste in dem Stimmbezirk nachgewählt werden. Darüber werde der Wahlausschuss am kommenden Mittwoch entscheiden. "Radio Wuppertal" hatte zuerst berichtet.

Sonntag, 26. September, 19.59 Uhr: FDP-Chef Lindner sieht seine Partei nach Bundestagswahl gestärkt

FDP-Chef Christian Lindner sieht seine Partei nach der Bundestagswahl in einer guten Ausgangsposition. "Die FDP ist gestärkt", sagte Lindner am Sonntagabend im ZDF. "Wir sind zum ersten Mal in unserer Geschichte bei zwei aufeinanderfolgenden Wahlen zweistellig." Lindner weiter: "Wir sind jetzt sehr eigenständig zweistellig etabliert. Und diese Eigenständigkeit bringen wir natürlich auch in eine Regierungsbildung der Mitte ein."

Sonntag, 26. September, 19.58 Uhr: Scheuer über AfD-Ergebnis in seiner Heimat besorgt

Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) hat sich zwar erleichtert über die Ergebnisse des bürgerlichen Lagers auf Bundesebene gezeigt, macht sich aber zugleich Sorgen ob der AfD-Anteile in seiner Heimat. "Das besorgt mich sehr - besorgt mich sehr, weil es dick über 15 Prozent ist", sagte der niederbayerische CSU-Bezirkschef am Sonntagabend im BR-Fernsehen. "Und in manchen Bereichen wundert man sich schon sehr drüber, weil wir sehr hart uns abgegrenzt haben."

Zu seinem eigenen Ergebnis sagte er: "Ich hatte 3,5 brutal harte Jahre und wurde auch von der Opposition ziemlich unsanft angepackt, das wird sicherlich seine Auswirkung gehabt haben." An den vielen Investitionen und Förderungen gerade für Bayern und seine Heimat habe es sicher nicht gelegen.

Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer ist schockiert über das AfD-Abschneiden in seiner Heimat. (Archivbild)

Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer ist schockiert über das AfD-Abschneiden in seiner Heimat. (Archivbild)

Sonntag, 26. September, 19.56 Uhr: Scholz bekräftigt Regierungsanspruch der SPD

SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz hat seinen Anspruch, eine künftige Bundesregierung unter Führung der Sozialdemokraten zu bilden, bekräftigt. "Ich bin froh und ich bin auch sehr dankbar für das Votum der Wählerinnen und Wähler. Denn es sind ja die Bürgerinnen und Bürger, die entschieden haben, dass die SPD hier einen Auftrag kriegt, eine Regierung zu bilden", sagte Scholz am Sonntagabend nach den ersten Hochrechnungen zur Bundestagswahl. Die Bürger hätten mit ihrer Wahl gezeigt, dass sie "wollen, dass ich versuche, eine Regierung zustande zu bringen", sagte Scholz weiter. Dem fühle er sich sehr verpflichtet. "Wir haben gute Zustimmungswerte, und wir haben gesehen, die Balken für die SPD gehen nach oben, die für die CDU und CSU nach unten. Das ist schon ein klares Signal, dass die Wählerinnen und Wähler hier gesetzt haben."

Sonntag, 26. September, 19.56 Uhr: Wirtschaftsverbände warnen vor Hängepartie bei Regierungsbildung

Wirtschaftsverbände haben angesichts des engen Ausgangs bei der Bundestagswahl vor einer langen Regierungsbildung gewarnt. "Es darf jetzt keine monatelange Hängepartie geben", sagte die Chefin des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft, Kerstin Andreae, am Sonntag in Berlin. "Wir brauchen schnellstmöglich eine Koalition für Klimaschutz und Energiewende. Egal welche Koalition es am Ende sein wird: Jede neue Regierung muss schnell ins Handeln kommen." Dies sei angesichts der Ziele und Vorgaben aus dem deutschen Klimaschutzgesetz unerlässlich.

Sonntag, 26. September, 19.54 Uhr: Günther wirbt für Jamaika-Bündnis auf Bundesebene

Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) hat sich nach der Bundestagswahl für ein Jamaika-Bündnis von CDU, Grünen und FDP ausgesprochen. "Ich kann nur dafür werben und sagen: Jamaika in Schleswig-Holstein funktioniert", sagte Günther am Sonntagabend im "Schleswig-Holstein Magazin" des NDR. Das wäre eine Konstellation, die Deutschland weiterhelfe. Günther verwies aber auch darauf, dass es mehrere Bündnisoptionen gebe.

Sonntag, 26. September, 19.52 Uhr: Wahlanalyse: Historisch schwacher CDU/CSU-Kandidat, SPD profitiert

Die Forschungsgruppe Wahlen führt die hohen Verluste der Union bei der Bundestagswahl auf einen "historisch schwachen Kandidaten", Imageverluste als Partei und erhebliche Defizite bei Sachkompetenzen zurück. Zugleich habe die SPD von ihrem Parteiansehen, einem gewachsenen Politikvertrauen und dem einzigen Kandidaten profitiert, dem die Wähler "Kanzlerqualitäten" zuschreiben würden, heißt in der am Sonntagabend vorgelegten Wahlanalyse der Forschungsgruppe.

67 Prozent der Deutschen sehen demnach SPD-Spitzenkandidat Olaf Scholz als Regierungschef geeignet. Bei CDU-Chef Armin Laschet sähen dies dagegen nur 29 Prozent und bei Grünen-Chefin Annalena Baerbock 23 Prozent so.

Hochrechnungen zufolge lieferten sich CDU/CSU und SPD mit Stimmenanteilen von jeweils um die 25 Prozent ein Kopf-an-Kopf-Rennen - um den Wahlsieg - wobei die Union 2017 noch auf 32,9 Prozent gekommen war und die Sozialdemokraten nur 20,5 Prozent geholt hatten.

Sonntag, 26. September, 19.51 Uhr: Zweite Hochrechnung: CSU rutscht ab - Gewinne für Grüne und SPD

Die CSU hat bei der Bundestagswahl in Bayern laut neuer Hochrechnung das schlechteste Ergebnis seit über 70 Jahren eingefahren. Nach den Zahlen von Infratest dimap im Bayerischen Rundfunk erreichen die Christsozialen unter Parteichef Markus Söder 32,5 Prozent, im Vergleich zu 2017 wäre das ein Verlust von 6,3 Prozentpunkten.

Die SPD kommt laut der Hochrechnung von 19.34 Uhr mit 17 Prozent auf Platz zwei, ein Plus von 1,7 Prozent. Die Grünen erzielen demnach mit 13,7 Prozent knapp vier Prozentpunkte mehr als 2017, das wäre das bislang beste Ergebnis in Bayern. Die FDP gewinnt mit 10,7 Prozent leicht hinzu, die AfD verliert laut Hochrechnung 1,9 Prozentpunkte und kommt auf 10,5 Prozent. Die Freien Wähler können demnach in Bayern mit 6,3 Prozent rechnen, die Linke bleibt mit 2,7 Prozent weit unter der Fünf-Prozent-Hürde.

Sonntag, 26. September, 19.47 Uhr: Verzögerungen im Wahllokal: Berliner wählen noch weit nach 18 Uhr

Lange Schlangen bis zum Schluss: In Berlin warteten Wähler teilweise deutlich nach 18 Uhr immer noch darauf, um ihre Kreuze zu setzen. In einem Wahllokal im Bezirk Pankow hatten die Letzten gegen 18.45 Uhr ihre Stimmen abgegeben, in Reinickendorf standen gegen 19.00 Uhr noch bis zu 20 Menschen auf dem Gehweg vor einem Wahllokal. Im Wilmerdorf wurde an einer Stelle um 19.30 Uhr die letzte Stimme abgegeben. Wann die letzten Wahllokale die Türen schlossen, war unklar. Die Landeswahlleitung war dazu am Abend telefonisch nicht zu erreichen.

Als Regel gilt, dass noch alle ihre Stimme abgeben durften, die sich bis zur offiziellen Schließung der Wahllokale dort eingereiht haben. "Nach Ablauf der Wahlzeit eintreffenden Personen ist der Zutritt zur Stimmabgabe zu sperren", schrieb der Bundeswahlleiter bei Twitter.

Sonntag, 26. September, 19.45 Uhr: Maaßen nach Auszählung der Hälfte der Wahlbezirke hinter SPD-Kandidat

Ex-Bundesverfassungsschutzchef Hans-Georg Maaßen (CDU) liegt bei der Bundestagswahl nach Auszählung der Hälfte der Wahlbezirke im Südthüringer Wahlkreis 196 hinter dem SPD-Kandidaten und Biathlon-Olympiasieger Frank Ullrich. Ullrich kam nach Auszählung von 268 von insgesamt 418 Wahlbezirken auf 31,1 Prozent der Stimmen. Maaßen lieferte sich zu diesem Zeitpunkt ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit dem Kandidaten der AfD, Jürgen Treutler: Maaßen lag bei diesem Auszählungsstand bei 23,3 Prozent, Treutler bei 23,9 Prozent.

Der frühere Präsident des Bundesamts für Verfassungsschutz Hans-Georg Maaßen. (Archivbild)

Der frühere Präsident des Bundesamts für Verfassungsschutz Hans-Georg Maaßen. (Archivbild)

Sonntag, 26. September, 19.45 Uhr: AfD-Chef Chrupalla: "Sehr Positiv", dass CDU abgestraft worden sei

AfD-Chef Tino Chrupalla ist mit dem Abschneiden seiner Partei angesichts eines "sehr soliden" Ergebnisses "sehr zufrieden". Es sei in der Berichterstattung nicht über die "wirklichen Probleme" gesprochen worden. Es habe die Wahrnehmung in diesem Land gegeben, dass viel über Klima, Hysterie und Panik gesprochen worden sei, aber über die Rente, die sozialen Probleme, Benzinpreise oder Inflation sei kaum diskutiert worden, sagte Chrupalla am Sonntagabend in der ARD. Die AfD habe einige Verluste verbucht, sie verfüge aber über eine starke Stammwählerschaft, und es gebe regionale Unterschiede zwischen Ost und West: "Insgesamt finde ich sehr positiv, dass die CDU nach 16 Jahren Merkel endlich abgestraft wurde."

Sonntag, 26. September, 19.44 Uhr: Scholz will Regierungsbildung schnell zustande bringen

SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz versteht das Ergebnis der Bundestagswahl als Auftrag zur Bildung der nächsten Bundesregierung. "Ich glaube, dass wir daraus auch den Auftrag ableiten können, dass wir sagen "Wir wollen die nächste Regierung bilden"", sagte Scholz am Sonntagabend im ARD-Interview. "Die Bürgerinnen und Bürger wollen einen Wechsel. Sie wollen, dass der nächste Kanzler der Kanzlerkandidat der SPD ist. Das kann man aus den Umfragen, aber auch aus dem Wahlergebnis sehr deutlich sehen." Bei ein paar Parteien gingen die Balken nach oben, bei der CDU ziemlich weit nach unten. "Das Votum ist eigentlich ziemlich eindeutig, und daraus leite ich auch die Kraft ab, jetzt das zu tun, was möglich ist, um eine solche Regierungsbildung auch schnell zustandezubringen."

Sonntag, 26. September, 19.42 Uhr: Blume: CSU hat substanziellen Beitrag zum Unionsergebnis geleistet

CSU-Generalsekretär Markus Blume sieht einen großen Anteil seiner Partei am Abschneiden der Union bei der Bundestagswahl. "Eines ist klar: Wir als CSU haben einen ziemlich substanziellen Beitrag auch zu dem Unionswahlergebnis geliefert", sagte Blume am Sonntagabend im ZDF. "Und wir hatten einen guten Endspurt gemeinsam mit der CDU hingelegt." Angesprochen auf das schwache Ergebnis der Union sagte Blume: "Am Ende war doch entscheidend, dass wir in den letzten Tagen, in den letzten Wochen, beginnend mit dem CSU-Parteitag unser Potenzial deutlich besser ausgeschöpft haben." Dies gebe die notwendige Kraft, dann auch eine "bürgerliche Regierung" zu bilden, wenn dies möglich sei.

Sonntag, 26. September, 19.41 Uhr: Neue Hochrechnung der ARD sieht Scholz leicht vorne

In einer neuen Hochrechnung von Infratest dimap baut die SPD ihren Vorsprung auf die SPD ihren Vorsprung leicht aus und liegt jetzt bei 25,2 Prozent. Die Union bleibt bei 24,6 Prozent. Die Grünen erreichen 14,3 Prozent, die FDP 11,6 Prozent. Die AfD liegt nun bei 10,8 Prozent. Die Linke liegt unverändert bei 5,0 Prozent. Andere Parteien kommen insgesamt auf 8,5 Prozent.

Sonntag, 26. September, 19.40 Uhr: Claudia Roth fordert grüne Regierungsbeteiligung ein

Die bayerische Grünen-Spitzenkandidatin Claudia Roth fordert für ihre Partei nach den Stimmgewinnen bei der Bundestagswahl eine Regierungsbeteiligung. "Das Ergebnis, das sich abzeichnet, ist eindeutig ein Mandat für uns Grüne, Verantwortung zu übernehmen", sagte Roth am Sonntagabend. "Wir haben tatsächlich mehr erwartet", sagte die Grünen-Politikerin dem Bayerischen Fernsehen. Aber das Ergebnis sei ein Auftrag, Regierungsverantwortung zu übernehmen und für den Klimaschutz zu kämpfen. "Wer denn, wenn nicht wir, sind diejenigen, die für ein gutes Klima kämpfen?", sagte Roth.

Die bayerische Spitzenkandidatin Claudia Roth spricht. (Archivbild)

Die bayerische Spitzenkandidatin Claudia Roth spricht. (Archivbild)

Sonntag, 26. September, 19.39 Uhr: Haseloff: CDU muss Bilanz ziehen - auch über Kandidatenaufstellung

Die CDU muss nach dem historisch schlechtesten Abschneiden bei einer Bundestagswahl aus Sicht von Sachsen-Anhalts CDU-Ministerpräsident Reiner Haseloff klar Bilanz ziehen. Das betreffe auch die "Mechanismen und Prozeduren, was die Kandidatenaufstellung und ähnliches anbelangt", sagte Haseloff am Sonntagabend in der ARD. "Daraus werden wir lernen, was wir in diesem Jahr erlebt haben."

Sonntag, 26. September, 19.37 Uhr: Stadt: Schloss an Laschets Wahlurne war "voll funktionstüchtig"

ei der Stimmzettel-Abgabe von CDU-Kanzlerkandidat und NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) war das Schloss an der Wahlurne nach Angaben der Stadt Aachen "jederzeit voll funktionstüchtig". Die Urne sei damit "ordnungsgemäß geschlossen" gewesen. Auf Fotos der Stimmabgabe wirkte das kleine Vorhängeschloss nach Ansicht vieler Twitter-Nutzer halb geöffnet. Das hatte für Debatten gesorgt - neben der Tatsache, dass Laschet seinen Wahlzettel so gefaltet hatte, dass man seine beiden Kreuze für die CDU sehen konnte. "Das Schloss ist morgens vor Öffnung des Wahllokals vom gesamten Wahlvorstand geprüft und freigegeben worden", teilte eine Stadtsprecherin am Sonntagabend auf dpa-Anfrage mit.

Sonntag, 26. September, 19.37 Uhr: CSU-Chef Söder erleichtert: Nicht so schlimm wie erwartet

Jubel für ein CSU-Ergebnis, das so mies ist wie es seit 60 Jahren nicht war und das noch einmal um rund sechs Prozent unter dem bei der letzten Bundestagswahl liegt. In noch nicht allzu ferner Zeit hätte die Christsozialen ihre Parteiführung bei einem solchen Resultat unverzüglich "geköpft", wie das Ex-CSU-Chef Horst Seehofer vorgeschlagen hatte. Doch heute ist die Lage gänzlich anders, wie unser München-Korrespondent vom Wahlabend der CSU berichtet.

Sonntag, 26. September, 19.36 Uhr: Korte zum Linken-Ergebnis: "Das ist in jeder Hinsicht beschissen"

Der Parlamentarische Geschäftsführer der Linken im Bundestag hat das schlechte Abschneiden seiner Partei bei der Bundestagswahl als katastrophal bewertet. "Das ist in jeder Hinsicht beschissen. Das ist ein katastrophales Ergebnis", sagte Korte am Sonntagabend. "Dass es so schlecht wird, hätte auch ich nicht für möglich gehalten." Er hoffe, dass die Linke über die Fünf-Prozent-Hürde komme. Die Hoffnung sterbe als letztes. Nun müsse darüber nachgedacht haben: "Was haben wir eigentlich versemmelt in den letzten Jahren?" Grundproblem sei, dass viele Sachen und Wahlniederlagen nicht offen und klar analysiert worden seien. Dies müsse nun im Zeitraffer nachgeholt werden.

Sonntag, 26. September, 19.36 Uhr: Meuthen sieht AfD trotz Verlusten stabilisiert

Der AfD-Vorsitzende Jörg Meuthen sieht seine Partei bei der Bundestagswahl trotz ihrer Verluste "stabilisiert". Die AfD sei deutlich zweistellig, sagte er am Sonntagabend in Berlin. "Das ist kein großer Sieg, es ist aber auch keine fundamentale Niederlage." Die Ursachen für die Verluste müsse man sich in einer Nachwahlanalyse genau anschauen. Nach den ersten Hochrechnungen kam die AfD am Sonntag auf 10,7 bis 11,1 Prozent - nach 12,6 Prozent vor vier Jahren.

Sonntag, 26. September, 19.35 Uhr: Grüne halten alle Optionen offen bei Koalitionsbildung

Der Co-Vorsitzende der Grünen, Robert Habeck, hält seiner Partei alle Optionen bei möglichen Koalitionsverhandlungen offen. Die Grünen hätten "gute Chancen, stark in die nächste Regierung zu gehen", sagte Habeck am Sonntagabend im ZDF. Er betonte: "Wir wollen regieren." Beim Wahlkampf habe es "ganz schönes Gewürge" gegeben. "Die nächste Regierung muss aus der Situation was machen." Er fügte in der ARD mit Blick auf das knappe Rennen zwischen SPD und Union am Abend hinzu: "Das Ergebnis favorisiert kein klares Bündnis." Die Verhandlungen würden die Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock und er als Vorsitzenden-Duo gemeinsam führen. Für die Grünen entschieden sich Hochrechnungen von ARD und ZDF zufolge 14,6 bis 14,7 Prozent der Wählerinnen und Wähler.

Sonntag, 26. September, 19.34 Uhr: Lindner betont Gemeinsamkeit: FDP und Grüne haben zugelegt

Der FDP-Vorsitzende Christian Lindner hat nach der Bundestagswahl zu einem politischen Aufbruch in Deutschland aufgerufen. Dabei betonte er am Sonntag in der FDP-Parteizentrale in Berlin, dem Hans-Dietrich-Genscher-Haus, Gemeinsamkeit mit den Grünen, die wie die FDP zugelegt hätten.

"Grüne und FDP verbindet, dass beide einen eigenständigen Wahlkampf geführt haben. Beide haben sich - aus unterschiedlicher Perspektive - gegen den Status quo der großen Koalition gewandt", sagte Lindner. "Die Parteien der großen Koalition dagegen haben in der Summe nicht gegenüber der letzten Wahl gewonnen. Und deshalb kann es in Deutschland kein Weiter so geben. Jetzt ist die Zeit für einen neuen Aufbruch."

Christian Lindner (M), FDP-Parteivorsitzender, und die Parteispitze der Liberalen stehen auf der Wahlparty der FDP im Hans-Dietrich-Genscher-Haus nach Bekanntgabe der ersten Prognosen auf der Bühne.

Christian Lindner (M), FDP-Parteivorsitzender, und die Parteispitze der Liberalen stehen auf der Wahlparty der FDP im Hans-Dietrich-Genscher-Haus nach Bekanntgabe der ersten Prognosen auf der Bühne.

Sonntag, 26. September, 19.31 Uhr: In ZDF-Hochrechnung liegt Olaf Scholz weiter vorne

In der aktuellen Hochrechnung von der Forschungsgruppe Wahlen liegt die SPD mit 25,8 Prozent weiter vor der Union mit 24,2. Danach folgen die Grünen mit 14,7 Prozent und die FDP mit 11,8 Prozent. Die AfD liegt bei 10,1 Prozent. Die Linke muss mit 5,0 Prozent weiter um den Einzug in den Bundestag bangen. Sonstige Parteien liegen bei 8,4 Prozent.

Sonntag, 26. September, 19.26 Uhr: Söder für "Bündnis der Vernunft" unter Führung Laschets

CSU-Chef Markus Söder hat sich nach der Bundestagswahl für ein "Bündnis der Vernunft" unter Führung von CDU-Chef Armin Laschet ausgesprochen. "Wir glauben fest an die Idee eines Jamaika-Bündnisses", sagte Söder am Sonntagabend in Berlin. Das sei allerdings kein Selbstläufer - es brauche ein "Bündnis der Vernunft" in diesen schweren Zeiten. Deshalb sei die CSU gemeinsam mit der CDU zu Gesprächen bereit. "Wir wollen gemeinsam in diese Gespräche gehen mit dem klaren Ziel, den Führungsauftrag für die Union zu definieren, dass Armin Laschet dann der Kanzler der Bundesrepublik Deutschland wird", betonte der CSU-Vorsitzende.

Markus Söder, CSU-Vorsitzender und bayerischer Ministerpräsident, spricht bei einem Pressestatement nach der Bundestagswahl im Bundestag.

Markus Söder, CSU-Vorsitzender und bayerischer Ministerpräsident, spricht bei einem Pressestatement nach der Bundestagswahl im Bundestag.

Sonntag, 26. September, 19.21 Uhr: Kramp-Karrenbauer: "Haben irre Aufholjagd hingelegt"

Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) hat eine "irre Aufholjagd" der CDU nach einem "schwierigen Wahlkampf" gelobt. "Für mich ist der entscheidende Punkt, dass wir vor drei Wochen alle schon abgeschrieben waren in der CDU", sagte Kramp-Karrenbauer in Saarbrücken. "Ob es am Ende für Platz eins reicht oder bei Platz zwei bleibt, muss noch der lange Abend zeigen."

Es stehe eine komplizierte Regierungsbildung bevor. Derzeit lägen "zwei relativ klare Alternativen auf dem Tisch", sagte sie. "Wird es vielleicht eine rote Ampel oder wird es eine moderne bürgerliche Koalition der Mitte?" Das werde vom Endergebnis der Wahl abhängen. "Und am Ende ist es nach unserer Verfassung eben auch so: Kanzler wird derjenige, der eine entsprechende Regierungs- und Parlamentsmehrheit hat."

Sonntag, 26. September, 19.18 Uhr: Baerbock will kein Stagediving machen

Das hat sie sich dann doch nicht getraut: Die Anhänger bei der Grünen-Wahlparty empfingen ihre Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock mit "Annalena"-Sprechchören - aber von der Bühne in die Menge stürzen wollte sie sich nicht. "Guck mal, man kann Stagediving machen", sagte Co-Chef Robert Habeck, der am Sonntagabend mit ihr auf der Bühne stand. Baerbock lehnte mit einem entschiedenen "Nein" ab.

Sonntag, 26. September, 19.17 Uhr: SPD weiter hauchdünn vor Union

Auch in der Hochrechnung um 19.14 Uhr von Infratest dimap liegt die SPD mit 24,9 Prozent unverändert sehr knapp vor CDU/CSU mit 24,7 Prozent. Die Grünen erreichen derzeit 14,6 Prozent, die FDP hat leicht zugelegt auf 11,7 Prozent, während die AfD fast unverändert bei 11,1 bleibt. Die Linke bleibt weiter bei fünf Prozent. Andere Parteien erreichen insgesamt acht Prozent.

Sonntag, 26. September, 19.13 Uhr: Grüne Haßelmann: Stärkstes Ergebnis trotz enttäuschter Hoffnungen

Die Erste Parlamentarische Geschäftsführerin der Grünen-Bundestagsfraktion, Britta Haßelmann, ist trotz teils enttäuschter Hoffnungen nicht unzufrieden mit dem Abschneiden ihrer Partei bei der Bundestagswahl. "An der Stelle hat es nicht gereicht, und da hätten wir uns mehr erhofft. Das kann man auch an so einem Abend, finde ich, in aller Deutlichkeit sagen", sagte Haßelmann am Sonntagabend in der ARD. "Aber klar, wenn man auf die Balken sieht nach der Prognose, dann haben wir das stärkste Ergebnis, was Grüne jemals erzielt haben." Das liege vor allem an dem engagierten Wahlkampf.

Sonntag, 26. September, 19.12 Uhr: Erste Hochrechnung: CSU verliert stark - Gewinne für Grüne und SPD

Die CSU hat bei der Bundestagswahl in Bayern laut erster Hochrechnung das schlechteste Ergebnis seit über 70 Jahren eingefahren. Nach den Zahlen von Infratest dimap im Bayerischen Rundfunk landen die Christsozialen unter Parteichef Markus Söder bei 32,8 Prozent, im Vergleich zu 2017 wäre das ein Verlust von 6 Prozentpunkten.

Die SPD kommt laut der Hochrechnung von 18.54 Uhr mit 16,5 Prozent auf Platz zwei, ein Plus von 1,2 Prozent. Die Grünen erzielen demnach mit 13,7 Prozent knapp vier Prozentpunkte mehr als 2017, das wäre das bislang beste Ergebnis in Bayern. Die FDP gewinnt mit 10,7 Prozent leicht hinzu, die AfD verliert laut Hochrechnung 1,5 Prozentpunkte und kommt auf 10,9 Prozent. Die Freien Wähler können demnach in Bayern mit 6,1 Prozent rechnen, die Linke bleibt mit 2,7 Prozent weit unter der Fünf-Prozent-Hürde.

Sonntag, 26. September, 19.10 Uhr: Scholz: "Das ist ein großer Erfolg"

SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz hat sich hocherfreut über das Abschneiden seiner Partei bei der Bundestagswahl geäußert. "Natürlich freue ich mich über das Wahlergebnis", sagte Scholz am Sonntagabend in Berlin. "Das ist ein großer Erfolg." Viele Wählerinnen und Wähler hätten deutlich gemacht, dass sie einen "Wechsel in der Regierung" wollten und dass der nächste Kanzler Olaf Scholz heißen solle.

Olaf Scholz, Finanzminister und SPD-Kanzlerkandidat, gestikuliert während der Wahlparty im Willy-Brandt-Haus.

Olaf Scholz, Finanzminister und SPD-Kanzlerkandidat, gestikuliert während der Wahlparty im Willy-Brandt-Haus.

Sonntag, 26. September, 19.07 Uhr: Baerbock lobt "historisch bestes Ergebnis"

Grünen-Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock hat das mutmaßliche Abschneiden ihrer Partei als das "historische beste Ergebnis" gelobt. Nach Hochrechnungen vom frühen Sonntagabend können die Grünen mit fast 15 Prozent der Stimmen rechnen. Das bislang beste Ergebnis bei einer Bundestagswahl erreichte die Ökopartei 2009 mit 10,7 Prozent.

Annalena Baerbock, Kanzlerkandidatin und Bundesvorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen, und Robert Habeck, Bundesvorsitzender, kommen bei der Wahlparty von Bündnis 90/Die Grünen auf die Bühne

Annalena Baerbock, Kanzlerkandidatin und Bundesvorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen, und Robert Habeck, Bundesvorsitzender, kommen bei der Wahlparty von Bündnis 90/Die Grünen auf die Bühne

Sonntag, 26. September, 19.06 Uhr: Laschet will unionsgeführte Regierung bilden

Unionskanzlerkandidat Armin Laschet will trotz des schwachen Abschneidens bei der Bundestagswahl versuchen, eine unionsgeführte Regierung zu bilden. "Eine Stimme für die Union ist eine Stimme gegen eine linksgeführte Bundesregierung. Und deshalb werden wir alles daran setzen, eine Bundesregierung unter Führung der Union zu bilden", sagte Laschet am Sonntagabend in Berlin. "Deutschland braucht jetzt eine Zukunftskoalition, die unser Land modernisiert." In einer solchen Koalition müsse sich jeder Partner wiederfinden mit seinen Schwerpunkten. Zugleich sagte Laschet: "Mit dem Ergebnis können wir nicht zufrieden sein." Der Ausgang sei jedoch völlig unklar. "Es wird ein langer Abend."

Unionskanzlerkandidat Armin Laschet hat am Abend nach der ersten Hochrechnung zu seinen Anhängern gesprochen. (Archivbild)

Unionskanzlerkandidat Armin Laschet hat am Abend nach der ersten Hochrechnung zu seinen Anhängern gesprochen. (Archivbild)

Sonntag, 26. September, 19.02 Uhr: Enges Rennen von SPD und Union geht weiter

Bei der Bundestagswahl liefern sich CDU/CSU und SPD das erwartete Kopf-an-Kopf-Rennen. Nach den ersten Hochrechnungen von ARD und ZDF gegen 18.45 Uhr liegen beide annähernd gleich auf. Dahinter folgen die Grünen. Der Linken droht ein Scheitern an der Fünf-Prozent-Hürde.

Die SPD kommt demnach auf 24,9 bis 25,8 Prozent, die Union auf 24,2 bis 24,7 Prozent. Für die Grünen entschieden sich 14,7 bis 14,8 Prozent, für die FDP 11,2 bis 11,8 Prozent. Die AfD holt 10,1 bis 11,3 Prozent. Die Linke liegt bei 5 Prozent.

Daraus ergibt sich nach den Hochrechnungen der beiden Sender folgende Sitzverteilung im neuen Bundestag: Die SPD holt 197 bis 213 Mandate, die Union 198 bis 200. Die Grünen kommen auf 117 bis 121 Sitze. Die FDP zieht mit 88 bis 98 Abgeordneten in den Bundestag ein, die AfD mit 83 bis 89 und die Linke mit 40 bis 41 Abgeordneten.

ARD und ZDF gehen von unterschiedlichen Größen des nächsten Bundestags aus - die ARD von 730 Abgeordneten, das ZDF von 756.

Sonntag, 26. September, 18.56 Uhr: Schwesig: Bin ganz stolz auf Olaf Scholz

Nach der Bundestagswahl hat die Ministerpräsidentin von Mecklenburg-Vorpommern, Manuela Schwesig, dem Kanzlerkandidaten ihrer Partei, Olaf Scholz, einen starken Wahlkampf bescheinigt. "Die SPD auch im Bund, in ganz Deutschland hat stark zugelegt. Sie selber wissen besser als ich, wie die SPD oft schon totgeredet wurde in Deutschland", sagte Schwesig am Sonntagabend im ZDF. "Und ich bin ganz stolz auf Olaf Scholz." Er habe einen "starken Wahlkampf" gemacht. "Jetzt müssen wir natürlich die Ergebnisse abwarten, und ich bin zuversichtlich, dass am Ende die SPD auch im Bund die Nase vorn haben kann." Schwesig lobte zugleich die Geschlossenheit der SPD im Wahlkampf. Das Votum bezeichnete sie auch als Vertrauensvorschuss für Scholz.

Prognosen zufolge hat sich die SPD mit Regierungschefin Manuela Schwesig erwartungsgemäß in Mecklenburg-Vorpommern durchgesetzt. Am Abend gratulierte sie in einem ersten Interview aber auch ihrem Parteikollegen und Kanzlerkandidaten Olaf Scholz.

Prognosen zufolge hat sich die SPD mit Regierungschefin Manuela Schwesig erwartungsgemäß in Mecklenburg-Vorpommern durchgesetzt. Am Abend gratulierte sie in einem ersten Interview aber auch ihrem Parteikollegen und Kanzlerkandidaten Olaf Scholz.

Sonntag, 26. September, 18.56 Uhr: Wagenknecht kritisiert Kurs ihrer Linkspartei

Die Linken-Politikerin Sahra Wagenknecht hat nach dem Fiasko bei der Bundestagswahl den Kurs ihrer Partei kritisiert. "Wir haben jetzt seit mehreren Jahren (...) eher maue Wahlergebnisse gehabt. Und ich denke, das hat etwas damit zu tun, dass die Linke sich in den letzten Jahren immer weiter von dem entfernt hat, wofür sie eigentlich mal gegründet wurde, nämlich als Interessenvertretung für normale Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, für Rentnerinnen und Rentner", sagte Wagenknecht am Sonntagabend im ARD-Wahlstudio. Deshalb solle man jetzt eigene Fehler auch wirklich offen eingestehen und diskutieren. Die Vehemenz, mit der sich die Linke immer wieder als Koalitionspartner angedient habe, obwohl SPD und Grüne der Partei die kalte Schulter gezeigt hätten, sei sicherlich auch kritisch zu sehen.

Sonntag, 26. September, 18.54 Uhr: Prognose: Minderheiten-Partei SSW erhält Sitz im Bundestag

Der Südschleswigsche Wählerverband (SSW) steht nach einer ARD-Prognose von Sonntagabend nach vielen Jahrzehnten vor der Rückkehr in den Bundestag. Die von der Fünf-Prozent-Hürde befreite Minderheitenpartei aus Schleswig-Holstein kann demnach einen Abgeordneten nach Berlin schicken. Als fraktionsloser Abgeordneter könnte der Flensburger Stefan Seidler - ein Vertreter der dänischen Minderheit - ins Parlament einziehen. Der SSW trat zum ersten Mal seit 1961 wieder bei einer Bundestagswahl an.

Sonntag, 26. September, 18.55 Uhr: Bayerische AfD-Chefin mit Wahlausgang unzufrieden

Die bayerische AfD-Chefin ist mit dem Ausgang der Bundestagswahl nicht zufrieden. Die Partei habe sich in Bayern 15 Prozent zum Ziel gesetzt, sagte die Landesvorsitzende Corinna Miazga am Sonntagabend im BR-Fernsehen. Laut der Prognose des Senders kommt die AfD im Freistaat auf rund 10 Prozent.

Miazga sagte, ein Teil der AfD-Wähler hätten bei der FDP oder den Freien Wähler die Kreuzchen gemacht. Ihre Partei habe aber deutlich mehr Potenzial. "Ich bin sicher, dass wir eigentlich 20 Prozent definitiv anvisieren könnten." Dazu müsse aber das Image, die AfD sei eine gefährliche Partei, überwunden werden.

Sonntag, 26. September, 18.53 Uhr: Hessischer CDU-Spitzenkandidat Braun: "Das tut weh"

Der bisherige Kanzleramtschef und Spitzenkandidat der hessischen CDU für die Bundestagswahl, Helge Braun, hat von schmerzhaften Verlusten für seine Partei gesprochen. "Das tut weh", sagte er am Sonntagabend mit Blick auf die ersten Prognosen, wonach die CDU deutlich abgesackt ist. Es sei aber eine Bundesregierung unter CDU-Führung etwa mit den Grünen und der FDP möglich. "Das ist gut, aber die Verluste, die die Union eingefahren hat, die sind natürlich herb, die treffen uns."

Sonntag, 26. September, 18.45 Uhr: SPD nach erster Hochrechnung knapp vorne

Anhänger der SPD schauen im Willy-Brandt-Haus auf die ersten Ergebnisse der Bundestagswahl, die auf einem Display angezeigt werden.

Anhänger der SPD schauen im Willy-Brandt-Haus auf die ersten Ergebnisse der Bundestagswahl, die auf einem Display angezeigt werden.

Die erste Hochrechnung von Infratest dimap hat am Abend ergeben, dass die SPD derzeit mit 24,9 Prozent leicht vor der Union mit 24,7 Prozent liegt. Auch die FDP und AfD liefern sich mit 11,2 beziehungsweise 11,3 Prozent ein knappes Rennen. Die Grünen liegen derzeit bei 14,8 Prozent. Die Linke erreicht wie bei der ersten Prognose im Moment 5,0 Prozent. 8,1 Prozent der bisher ausgezählten Stimmen fallen auf andere Parteien.

Sonntag, 26. September, 18.39 Uhr: Grünen-Fraktionschef Hofreiter: "Hätten uns mehr erhofft"

Grünen-Fraktionschef Anton Hofreiter ist mit dem Abschneiden seiner Partei in den Prognosen zur Bundestagswahl unzufrieden. Dem Bayerischen Fernsehen sagte er: "Wir hätten uns mehr erhofft." Jetzt gehe es darum, das Beste aus dem Ergebnis zu machen. Erst einmal aber freue er sich, dass das Ergebnis der Grünen deutlich stärker sei als bei der vorherigen Bundestagswahl. Auf die Frage nach der favorisierten Koalition antwortete Hofreiter zurückhaltend: Der Wahlabend werde noch spannend, erst müsse man schauen, "was insgesamt raus kommt".

Sonntag, 26. September, 18.38 Uhr: Bartsch: Rote-Socken-Kampagne hat der Linken nicht genützt

Der Co-Spitzenkandidat der Linken, Dietmar Bartsch, glaubt nicht, dass die "Rote-Socken-Kampagne" der Union der Linken geholfen hat. "Nein, das ist nicht der Fall", sagte Bartsch am Sonntagabend im ARD-Wahlstudio. "Wenn man uns diskreditiert als nicht regierungsfähig (...), dann schreckt das gerade im Osten auch Menschen ab." Früher hätte eine solche Kampagne der Linken vielleicht genützt, aber heute sei das nicht mehr der Fall. Was die Frage betreffe, ob die Linke überhaupt in den Bundestag einziehen werde, gab sich Bartsch "gelassen".

Sonntag, 26. September, 18.37 Uhr: Göring-Eckardt: "Das war eine Generationenwahl"

Die Fraktionsvorsitzende der Grünen Karin Göring-Eckardt äußert sich zu den ersten Prognosen zur Bundestagswahl. (Archivbild)

Die Fraktionsvorsitzende der Grünen Karin Göring-Eckardt äußert sich zu den ersten Prognosen zur Bundestagswahl. (Archivbild)

Die Grünen-Fraktionsvorsitzende Katrin Göring-Eckardt hat sich nach der 18.00-Uhr-Prognose zur Bundestagswahl zufrieden über das Abschneiden ihrer Partei geäußert. "Wir sind sehr froh darüber. Das war eine Generationenwahl. Auch wenn wir uns noch mehr erhofft hätten", sagte Göring-Eckardt am Sonntagabend in der ARD. Man werde nun alles daran setzen, "in Verhandlungen, in die wir dann hoffentlich gehen, dafür zu sorgen, dass wir Klimaschutz und Gerechtigkeit in diesem Land mit einem echten Aufbruch verbinden". Die Grünen-Politikerin betonte: "Viele junge Leute hoffen darauf, und denen will ich sagen: 100 Prozent Energie dafür kann von uns erwartet werden."

Sonntag, 26. September, 18.36 Uhr: Chrupalla bezeichnet Abschneiden der AfD als "solides Ergebnis"

AfD-Spitzenkandidat Tino Chrupalla hat das Abschneiden seiner Partei bei der Bundestagswahl nach der ersten Prognose als "sehr solides Ergebnis" bezeichnet. Es sei zu früh, um weitere Schlüsse zu ziehen. "Warten wir erst mal den weiteren Abend ab", sagte Chrupalla am Sonntagabend. "Wir haben eine Stammwählerschaft, die wir gefestigt haben."

Sonntag, 26. September, 18.35 Uhr: CSU-Generalsekretär Blume: Haben Linksrutsch verhindert

CSU-Generalsekretär Markus Blume sieht nach der Bundestagswahl einen Erfolg der Union darin, einen Linksrutsch verhindert zu haben. "Viele hatten ja die Union in den letzten Tagen und Wochen schon abgeschrieben, und wir haben immer gesagt, es wird ganz eng im Finale", sagte Blume am Sonntagabend im ZDF. "Und jetzt plötzlich ist es da, das Fotofinish." Blume sagte weiter: "Und entscheidend ist, dass es jetzt in diesem Land offensichtlich - nach den Umfragen jedenfalls - keine Mehrheit für ein Linksbündnis gibt. Das heißt, Linksrutsch verhindern, dieses Wahlziel, was wir klar formuliert haben, haben wir erreicht." Und auf der anderen Seite sei eine "bürgerliche" Regierung möglich. "Und wir werden alle Optionen versuchen zu realisieren, dann auch eine solche bürgerliche Regierung tatsächlich umzusetzen, wenn die Mehrheit dafür da ist."

Sonntag, 26. September, 18.31 Uhr: Dobrindt: Sind gesprächsbereit für Regierungsbildung

CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt sieht die Union trotz deutlicher Wahleinbußen am Zuge, Gespräche über eine neue Bundesregierung zu führen. "Es gibt verschiedene Koalitionsoptionen, die jetzt möglich sind", sagte der CSU-Spitzenkandidat am Sonntagabend in der ARD. Er betonte: "Ja, wir sind gesprächsbereit." Es sei deutlich geworden, "dass in diesem Land Rot-Rot-Grün keine Mehrheit hat". Die Union habe in den vergangenen Wochen eine Aufholjagd hingelegt, sagte Dobrindt. Fehlersuche könne man "wann anders machen".

Sonntag, 26. September, 18.30 Uhr: AfD-Fraktionsvorsitzende Weidel: "Sehr solides" Ergebnis

Alice Weidel, Spitzenkandidatin der AfD für die Bundestagswahl am 26. September.

Alice Weidel, Spitzenkandidatin der AfD für die Bundestagswahl am 26. September.