Memes und Verwirrung

So reagiert das Netz auf die Bundestagswahl


Wie zu allen politischen Angelegenheiten hatte das Internet auch zur Bundestagswahl jede Menge Spaßbilder parat.

Wie zu allen politischen Angelegenheiten hatte das Internet auch zur Bundestagswahl jede Menge Spaßbilder parat.

Von Redaktion idowa

Die Bundestagswahl 2021 ist vorbei - und brachte am Wahlabend keinen eindeutigen Sieger, sondern eine Menge Ungewissheit hervor. Viele Beobachter rechnen nun mit schwierigen Koalitionsverhandlungen und Ränkespielen zwischen Union, SPD, FDP und Grünen. Auch auf Twitter, Facebook und Co. fechten Medien und Anhänger verschiedener Parteien schon am Montag nach der Wahl heiße Gefechte aus. Wir haben uns mal umgeschaut.

Union und SPD liegen laut dem vorläufigen Endergebnis fast gleichauf, mit kleinem Vorsprung für die Sozialdemokraten. Da die Linkspartei sehr schlecht abschnitt und es nur hauchdünn durch drei Direktmandate in den Bundestag schaffte, ist die Koalitionsoption Rot-Grün-Rot vom Tisch - was auch bedeutet, dass Grüne und FDP nun wahrscheinlich bestimmen können, ob sie mit der SPD oder mit der Union eine regierungsfähige Verbindung eingehen. Jamaika oder Ampel - diese Frage mit all ihren Konsequenzen stand am Montag auch bei den Wortmeldungen im Netz eindeutig im Vordergrund.

Welche Koalitionsoption wäre Ihnen am liebsten? Verraten Sie es uns in der Umfrage der Woche!

Die Tatsache, dass die lange Wahlnacht zunächst keinen gesetzten neuen Kanzler hervorbrachte, nutzte das Satire-Magazin "Der Postillon" für diese Meldung über einen prominenten Wahlverlierer aus Übersee:

Zuvor hatte auch der ARD-Statistik-Experte im Wahlstudio, Jörg Schönenborn, schon sein Fett in Form einer Satire-Meldung abgekriegt. Die Blog-Seite "Dressed Like Machines" wiederum setzte sich mit diesem Comic etwas ernsthafter mit den klimapolitischen Aussichten einer neuen Bundesregierung auseinander:

Die Aussicht auf einen möglichen (Klima-)Kanzler Scholz sorgte vor allem in linken politischen Kreisen eher für Skepsis, wie dieser Tweet der linken Tageszeitung "taz" zeigt:

Auch das mit 31,7 Prozent historisch schlechte Abschneiden der CSU in Bayern zog vor allem auf Twitter viel Spott für Ministerpräsident Markus Söder und seine Partei nach sich. Auf diesem Meme wird einem mutmaßlich deprimierten Söder dringender Redebedarf unterstellt:

Darüber hinaus gab es im Twitter-Mikrokosmos am Montag aber nur ein Thema: Die Entscheidung zwischen Jamaika- und Ampelkoalition, vor der Grüne und FDP nun wohl stehen werden. Dieses Meme fasst die allgemeine Stimmung recht gut zusammen:

Die nun wohl bevorstehenden "Vorsondierungen" zwischen den beteiligten Parteien veranschaulichte ein Nutzer mit diesem Gif:

Insgesamt scheint auf Twitter eine Ampelkoalition zwischen SPD, Grünen und FDP mehr Anhänger zu haben als die Jamaika-Variante mit CDU, Grünen und FDP. Vor allem Grünen-Wähler flehen ihre Partei teilweise geradezu an, nicht "Laschet zum Kanzler zu machen" - manche würden dies gar als "Verrat" ansehen. Das hält die Union und die FDP aber nicht davon ab, diese Möglichkeit auszuloten - impliziert zumindest dieses Gif:

Ein aktuelles Bild von Noch-Bundeskanzlerin Merkel, das in den letzten Tagen bereits vielfach durch den Kakao gezogen wurde, musste natürlich auch am Montag als Sinnbild für die Schwierige Lage der Union herhalten:

Viele User erwarten sich letztlich ohnehin nicht viel von den nun anlaufenden Sondierungsgesprächen. Auch das Wort "Neuwahlen" liest man des Öfteren:

Es lässt sich festhalten, dass die konfuse Stimmung in den sozialen Medien die allgemeine Unsicherheit im Land nach dieser knappen Wahl recht gut wiederspiegelt. Jamaika, Ampel, Neuwahlen - oder sogar nochmal GroKo? Glaubt man der Online-Blase, scheint so ziemlich alles noch möglich zu sein. Was es letztlich wird, können wohl nur die kommenden Tage und Wochen zeigen.