So soll die Umstrukturierung ablaufen

Telekom-Schließungen: Keine Shops in Ostbayern betroffen


Von 504 unternehmenseigenen Shops möchte die Deutsche Telekom bis Ende 2021 99 schließen. (Symbolbild)

Von 504 unternehmenseigenen Shops möchte die Deutsche Telekom bis Ende 2021 99 schließen. (Symbolbild)

Von Redaktion idowa

Die Deutsche Telekom wird bis Ende 2021 jede fünfte ihrer eigenen Filialen schließen. In Niederbayern und der Oberpfalz sind davon keine Shops betroffen. In Reihen der Gewerkschaft ver.di nimmt man die Meldung mit gemischten Gefühlen auf.

Die Maßnahme begründet die Deutsche Telekom mit dem "Online-Boom" und dem veränderten Kundenverhalten. Bereits seit Juli 2019 liefen entsprechende Verhandlungen. Jetzt ist klar: 99 der 504 Shops sollen bis Ende 2021 geschlossen werden. Betroffen davon sind allerdings nicht die Franchise-Nehmer, sondern lediglich die unternehmenseigenen Shops. Laut Telekom gebe es in vielen Städten mehrere Filialen, die nicht mehr genügend Zulauf von Kunden hätten.

Die Telekom mauert allerdings in der Frage, um welche Shops es sich dabei konkret handelt. "Sie kommunizieren das aktuell deshalb nicht, weil sie befürchten, dass sich die Konkurrenz dieser Filialen dann annimmt", berichtet Manfred Doppler von ver.di gegenüber idowa. In Reihen der Gewerkschaft ist man zwiegespalten. Doppler: "Einerseits finden wir diesen Rückzug natürlich falsch. Es ist das falsche Signal nach außen. Ähnlich wie Vodafone hätte man stattdessen auf eine noch größere Flächendeckung setzen sollen." Andererseits konnte ver.di aber auch einen Deal mit der Deutschen Telekom aushandeln, der zumindest bis Ende 2021 die Arbeitsplätze sichert.

Bundesweit soll es sich dabei um rund 800 Stellen handeln. Der Vereinbarung zufolge sind betriebsbedingte Kündigungen bis zum Ende der Umstrukturierung ausgeschlossen. Stattdessen sollen die Stellen unter anderem durch Wechsel in andere Jobs im Konzern eingespart werden. "Die Mitarbeiter der betroffenen Stellen rotieren sozusagen innerhalb des Unternehmens und müssen dadurch nicht um ihre Jobs fürchten", erklärt Doppler. Immerhin schließe die Telekom keinen Shop mit laufendem Mietvertrag.

Nach Angaben der Deutschen Telekom werden weiterhin 86 Prozent der Kunden einen Telekom-Shop im Umkreis von 20 Kilometern haben. Aus Sicht von Manfred Doppler ist das jedoch nicht ausreichend: "Gerade älteren Menschen kommt das nicht entgegen. Menschen, die kaum oder gar nicht im Internet unterwegs sind, sondern die sich direkt im Shop beraten lassen müssen."