München/Dingolfing/Regensburg
BMW kürzt die Erfolgsbeteiligung
27. November 2019, 13:00 Uhr aktualisiert am 27. November 2019, 13:00 Uhr
Nach Audi hat sich auch BMW mit seinen Mitarbeitern auf ein Sparpaket geeinigt. Anders als der Konkurrent aus Ingolstadt kommen die Münchner dabei ohne weitreichenden Jobabbau aus, allerdings sinkt die Erfolgsbeteiligung, wie das Unternehmen am Mittwoch mitteilte.
"Wir haben gemeinsam mit dem Betriebsrat eine solidarische Lösung erzielt. Damit können wir auf drastische Maßnahmen verzichten, die andere gerade ergreifen, um ihre Kosten zu senken", sagte BMW-Chef Oliver Zipse.
Die Einigung bezeichnete der Vorstandsvorsitzende als "sehr ausgewogenen Kompromiss". Der Gesamtbetriebsratsvorsitzende Manfred Schoch betonte, dass es gelungen sei, die "einzigartige Erfolgsbeteiligung" langfristig abzusichern. Allerdings sinkt sie, weil künftig der sogenannte Dividendenfaktor wegfällt.
Nach der neuen Formel hätte ein typischer Bandarbeiter der Tarifstufe ERA 5 laut BMW für das vergangene Jahr nicht mehr 9.100, sondern 7.600 Euro bekommen. Im obersten Tarifbereich ERA 12 wäre die Erfolgsbeteiligung von 15.700 auf 13.100 Euro gefallen. Damit läge BMW immer noch deutlich über dem Branchendurchschnitt.
Auch bei den 40-Stunden-Verträgen haben Betriebsrat und Autohersteller zu einem Kompromiss gefunden. So soll die Möglichkeit, dass Mitarbeiter freiwillig ihre Arbeitszeit von 35 auf 40 Stunden erhöhen und entsprechend höher bezahlt werden, nicht pauschal reduziert werden. Allerdings müssen auch diese Mitarbeiter Einbußen hinnehmen. Künftig werden ihr Weihnachtsgeld und ihre Erfolgsbeteiligung nämlich nicht mehr auf Basis des 40-Stunden-Einkommens, sondern auf Basis der normalen 35-Stunden-Woche berechnet.
Mehr Geld gibt es für die Altersvorsorge. Künftig sollen pro Cent Dividende 2,40 Euro in die Altersvorsorge der Mitarbeiter fließen, maximal aber 1.200 Euro pro Mitarbeiter und Jahr. Alle Änderungen gelten von 2020 an. Laut BMW erfüllen die Vereinbarungen die Sparziele des Unternehmens.