München
Lidl kooperiert mit BMW
27. März 2018, 10:56 Uhr aktualisiert am 27. März 2018, 10:56 Uhr
BMW liefert seit 1. März die Fahrzeuge für die Firmenflotte der Neckarsulmer Schwarz-Gruppe, zu der auch Lidl und die SB-Warenhauskette Kaufland gehören. An Privatpersonen werden die gefahrenen Autos aus der Firmenflotte im Anschluss aber nicht direkt weiterverkauft. Das hatte es in einem Medienbericht vom Montag geheißen.
"Die Schwarz-Gruppe stattet seit 1. März 2018 die Dienstwagenflotte mit BMW-Fahrzeugen aus. Diese Regelung gilt gruppenweit und betrifft damit auch die Handelssparten Kaufland und Lidl", bestätigt eine Pressesprecherin der Schwarz-Gruppe auf idowa-Nachfrage. Bisher hatte man dort auf Audi gesetzt. Völlig ausrangiert werden die bisherigen Audi allerdings nicht. "Die bisher genutzten Audi-Fahrzeuge kommen im Rahmen der festgelegeten Nutzungsdauer weiterhin zum Einsatz", heißt es von Unternehmensseite der Schwarz-Gruppe.
Der zum 1. März 2018 erfolgte Wechsel zu BMW wurde von der Unternehmensleitung unter "rein wirtschaftlichen Gesichtspunkten" getroffen. Den wirtschaftlichen Aspekt unterstreicht die Schwarz-Gruppe wie folgt: "Die Unternehmensleitung sieht sich der wirtschaftlichen Stabilität der Unternehmensgruppe verpflichtet und hat sich für ein deutlich besseres Angebot entschieden. Bei wirtschaftlichem Gleichstand, bzw. nur geringfügig attraktiverem Paket, wäre ein Wechsel nicht in Fragen gekommen."
Unternehmen dementiert Medienbericht
Das "Manager Magazin" hatte am gestrigen Montag online berichtet, dass Lidl künftig auch Autos verkaufen wolle - eben die gefahrenen BMW aus der Firmenflotte. "Eine Falschmeldung", wie eine Pressesprecherin der Schwarz-Gruppe bestätigt. In dem Artikel heißt es weiter, dass die Schwarz-Gruppe BMW künftig jährlich rund 10.000 Fahrzeuge abnehmen würde, "unter anderem deswegen, weil Lidl und Kaufland die Nutzungsdauer der Dienstwagen von 18 auf sechs Monate verringern". Die dort genannte Zahl sei laut Pressesprecherin der Schwarz-Gruppe "nicht zutreffend". Genaue Zahlen wollen auf idowa-Anfrage aber weder die Schwarz-Gruppe, noch die BMW Group nennen. Auch der Darstellung der verringerten Nutzungsdauer der Dienstwagen widerspricht das Unternehmen: "Die Schwarz-Gruppe hält an ihrem Austauschzyklus von 18 Monaten fest, Abweichungen davon können in Einzelfällen vorkommen. (..) Eine generelle Umstellung auf einen halbjährlichen Austauschzyklus ist nicht geplant."
In dem Medienbericht ist weiter zu lesen, dass die Schwarz-Gruppe die jeweiligen Dienstwagen von BMW künftig nach Ablauf des Austauschzykluses in einem konzerneigenen Autohaus, das in Weinsberg bei Heilbronn aufgebaut wird, zum Verkauf anbietet. Auch diese Darstellung widerlegt das Unternehmen gegenüber idowa.de: "Im Sinne einer höheren Prozesseffizienz und einer lokalen Entzerrung der Parksituation plant die Schwarz Gruppe ein Abwicklungszentrum in Weinsberg einzurichten. Über dieses Abwicklungszentrum soll der Tauschprozess der Firmenwagen für Mitarbeiter und Unternehmen insgesamt effizienter abgewickelt werden. Eine Vermarktung über die Handelssparten erfolgt nicht."
Also wird es für Endverbraucher auch in Zukunft keine günstigen Gebrauchtwagen bei Lidl geben.