"Wie Frieden wahren?"

Julian Nida-Rümelin: Mehr Idealismus wagen


Julian Nida-Rümelin war von 1998 bis 2001 Kulturreferent der Landeshauptstadt München und ab 2001 Kulturstaatsminister im Kabinett von Gerhard Schröder. Der 65-jährige Münchner ist Professor für Philosophie und lehrt an der LMU.

Julian Nida-Rümelin war von 1998 bis 2001 Kulturreferent der Landeshauptstadt München und ab 2001 Kulturstaatsminister im Kabinett von Gerhard Schröder. Der 65-jährige Münchner ist Professor für Philosophie und lehrt an der LMU.

Von Julian Nida-Rümelin

Immanuel Kant, der große preußische Philosoph aus Königsberg (heute Russland), veröffentlicht 1795 eine kleine Schrift, genauer gesagt den Vertragsentwurf "Zum ewigen Frieden". Er stellt dieser Schrift ein Vorwort voran, das es in sich hat: "Zum ewigen Frieden" war offenbar der Name eines Gasthofs, und Kant schreibt dazu: "Ob diese satirische Überschrift auf dem Schilde jenes holländischen Gastwirts, worauf ein Kirchhof gemalt war, die Menschen überhaupt, oder besonders die Staatsoberhäupter, die des Krieges nie satt werden können, oder wohl gar nur den Philosophen gelte, die jenen süßen Traum träumen, mag dahin gestellt sein."

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