München
6.000 Euro Strafe für Schläge gegen Heino Ferch
2. November 2015, 15:57 Uhr aktualisiert am 2. November 2015, 15:57 Uhr
Eine Party während des Oktoberfestes in München: Die Stimmung ist auf dem Höhepunkt, der Pegel auch - dann kommt es zu einer Prügelei. Das wäre nichts Besonderes, wenn nicht Schauspieler Heino Ferch mitten drin gewesen wäre.
Ein ehemaliger Fußballprofi ist wegen einer Prügelei mit dem Schauspieler Heino Ferch (52) zu einer Geldstrafe von 6.000 Euro verurteilt worden. Sein Mitangeklagter wurde am Montag freigesprochen, weil das Amtsgericht München ihm eine Beteiligung nicht nachweisen konnte. Die Richterin sah es als erwiesen an, dass der 32 Jahre alte Verurteilte in der Auseinandersetzung mit dem Schauspieler als Erster zuschlug. Wie es danach weitergegangen sei, habe in der Hauptverhandlung nicht geklärt werden können. "Es ist ein einziges Tohuwabohu."
Wegen vorsätzlicher Körperverletzung verhängte die Richterin als Geldstrafe 120 Tagessätze à 50 Euro. Der Vorwurf der gefährlichen oder gemeinschaftlichen Körperverletzung, wie er in der Anklage formuliert wurde, sei nicht aufrecht zu halten gewesen. Mit dem Urteil folgte das Gericht weitgehend den Forderungen von Staatsanwaltschaft und Nebenklage. Die Verteidiger hatten Freispruch für die beide Angeklagten gefordert.
Die Prügelei, zu der sich beide Angeklagten vor Gericht nicht äußerten, hatte im vergangenen Jahr nach einem Oktoberfest-Besuch in einem Münchner Club stattgefunden. Ferch und seine Frau hatten den Vorfall am ersten Verhandlungstag geschildert, verfolgten den Prozess danach aber nicht mehr vor Gericht.
Ursprünglich war der Schauspieler am Montag als Zeuge geladen, um eine Schriftprobe abzugeben. Damit wollte die Verteidigung klären, ob der 52-Jährige Rechts- oder Linkshänder ist. Der Beweisantrag wurde aber nach Gerichtsangaben zurückgezogen.
Ferch hatte an dem Clubabend laut Anklage eine Jochbeinprellung, Hämatome im Gesicht sowie Riss- und Schnittwunden erlitten. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft fiel er infolge der Schlägerei für einen geplanten Filmdreh aus. Dadurch sei ein Schaden von 300.000 Euro entstanden.