Polizei warnt
Falschgeld im Umlauf - so erkennen Sie die Blüten
11. Dezember 2019, 17:00 Uhr aktualisiert am 11. Dezember 2019, 17:34 Uhr
In Traunstein in Oberbayern ist am Dienstag eine große Menge "Movie Money" aufgetaucht. Derzeit warnen Landeskriminalämter bundesweit vor gefälschten Euro-Geldscheinen. Auch im Freistaat sind seit vielen Wochen wieder mehr Blüten im Umlauf. Eva Mang, Pressesprecherin des Sparkassenverbands, erklärt, wie man die Blüten erkennt und was dann zu tun ist.
Am Dienstag hatten Passanten unabhängig voneinander in Traunstein haufenweise unechte Geldscheine gefunden. Sie verständigten daraufhin die Polizei. Um die 50.000 Euro wären es gewesen, hätte es sich um echtes Geld gehandelt. Laut Polizei waren es ausschließlich Hunderter und Fünfhunderter unter dem Fund.
Äußerlich sind die falschen Scheine von echten Banknoten teils nur schwer zu unterscheiden. Sie tragen aber auch den Aufdruck "Prop copy" - also einen Hinweis, dass es sich um kein echtes Geld handelt. Wie die Geldscheine an den Fundort gelangten und ob eine Straftat vorliegt, ist noch unklar, teilte die Kripo Traunstein weiter mit.
So erkennen Sie Falschgeld
Um Scheine auf Ihre Echtheit zu überprüfen, sollten Sie laut Eva Mang, Pressesprecherin des Sparkassenverbands, nach dem Schema "Fühlen-Sehen-Kippen" vorgehen.
Euro-Scheine sind aus Baumwolle und haben deshalb eine gewisse Griffigkeit. Sie sind weich, biegsam und reißen nicht so leicht wie Papier. "Fälschungen sind dagegen häufig dünner und glatter als echtes Geld", sagt Mang. Außerdem gibt es auf Euro-Scheinen Bereiche, die leicht hervorstehen. Darunter zählen unter anderem die verschiedenen Abkürzungen für die Europäische Zentralbank und die kurzen Linien rechts neben dem silbernen Hologramm-Streifen.
Hält man einen Euro-Schein gegen das Licht, erscheint der Kopf der mythologischen Figur Europa. Schräg rechts darüber kommt die Wertzahl des Scheins zum Vorschein - also beispielsweise eine fünf bei einem Fünf-Euro-Schein. Dieses Wasserzeichen ist auch auf der Rückseite erkennbar.
Auf beiden Seiten des Scheins befindet sich zudem eine Mikroschrift. Unter einer Lupe ist das Wort "Euro" in verschiedenen Sprachen zu erkennen.
Wird der Schein zusätzlich im Licht bewegt, können Verbraucher weitere Sicherheitsmerkmale überprüfen. "Die Wertzahl auf der Vorderseite ist eine sogenannte Smaragdzahl. Sie glänzt und ändert die Farbe von einem leuchtenden Grün zu einem tiefen Blau, wenn der Schein gekippt wird", fügt Mang hinzu.
Scheine der Europa-Serie ab einem Wert von 20 Euro haben zudem auf dem Silberstreifen zusätzlich das Hologramm eines Fensters. Hält man den Schein gegen das Licht, wird es durchsichtig und das Porträt von Europa ist zu sehen.
Was tun mit Blüten?
"Wer lediglich den Verdacht hat, Falschgeld erhalten zu haben, soll sich mit der Polizei in Verbindung setzen", rät Mang. Die Beamten ziehen die Blüten ein und somit aus dem Verkehr. Dann wird das Geld überprüft. Stellt es sich als echt heraus, bekommt der Finder den Geldwert erstattet. Falschgeld wird nicht ersetzt.
Schon im Oktober hatte das Bayerische Landeskriminalamt vor "Movie Money" gewarnt, das immer häufiger zum Bezahlen eingesetzt werde. Das Filmgeld tauche seit Mitte des Jahres in ganz Europa vermehrt auf, hieß es damals in der Mitteilung.
Info: Als "Movie Money" werden Banknoten bezeichnet, die für die Unterhaltungsbranche, Filme oder für Zaubershows hergestellt werden. Sie müssen sich in Größe und Farbe von echtem Geld unterscheiden und deutliche Hinweise tragen. Sehen die Scheine echtem Geld zu ähnlich, sind sie illegal. Ihre Verwendung gilt als Geldfälschung und wird mit hohen Strafen geahndet.