MH370-Absturz

Hinterbliebene fordern Entschädigung


Vor zwei Jahren, am 8. März 2014, ging eine Schreckensmeldung durch die Medien weltweit: Eine Maschine der Malaysia Airlines war vom Radarschirm verschwunden. Die MH370 galt fast vier Monate lang als vollständig verschollen.

Vor zwei Jahren, am 8. März 2014, ging eine Schreckensmeldung durch die Medien weltweit: Eine Maschine der Malaysia Airlines war vom Radarschirm verschwunden. Die MH370 galt fast vier Monate lang als vollständig verschollen.

Von Monika Müller

Angehörige chinesischer Passagiere des vor zwei Jahren verschollenen Fluges MH370 der Malaysia Airlines haben eine hohe Entschädigungsklage eingereicht. Einen Tag vor Ablauf der Frist verklagten die Verwandten von Opfern Fluggesellschaft, Flugzeug- und Triebwerkshersteller sowie die Allianz.

Angehörige chinesischer Passagiere an Bord des vor zwei Jahren verschollenen Fluges MH370 der Malaysia Airlines haben vor einem Gericht in Peking eine hohe Entschädigungsklage eingereicht. Einen Tag vor Ablauf der Frist am zweiten Jahrestag der mysteriösen Tragödie verklagten die Verwandten von zwölf Opfern am Montag sowohl die Fluggesellschaft als auch die Flugzeug- und Triebwerkshersteller Boeing und Rolls Royce sowie den deutschen Versicherer Allianz.

"Wir hoffen, dass Ermittlungen eingeleitet werden und sie alle Verantwortung übernehmen", sagte Zhang Na, die Frau des Passagiers Hou Bo, der Deutschen Presse-Agentur. Die Höhe der geforderten Entschädigung sei allerdings nicht von den Angehörigen, sondern vom Anwalt festgelegt worden. Die Forderungen reichen von mehr als 10 bis 70 Millionen Yuan, umgerechnet 1,4 bis 9,8 Millionen Euro pro Passagier, wie der Anwalt Zhang Qihuai von der Kanzlei Lanpeng der dpa sagte.

In der Klage werden nach seinen Worten unter anderem Aufklärung über den Flug, den Verbleib der Maschine und der Passagiere, die Unglücksursache sowie Entschädigung für die "schlechte Suche in der Anfangsphase", den Verlust der Angehörigen, emotionalen Stress sowie für Gerichts- und Anwaltskosten gefordert. Viele Familien glauben gleichwohl, dass ihre Angehörigen noch leben und waren zögerlich, ob sie trotzdem die Entschädigungsklage einreichen sollten. Es war aber die letzte Chance vor Ablauf der international geltenden Frist. Von den 239 Passagieren an Bord waren 153 chinesische Staatsbürger.

Auch zwei Jahre nach dem Unglück ist die Suchaktion nach Wrackteilen und dem Flugbeschreiber nicht vollständig eingestellt. Eine umfangreiche Tiefseesuche startete am 6. Oktober 2016 und soll noch bis Mitte 2016 fortgesetzt werden.