Nach den Terroranschlägen von Brüssel
Innenminister Herrmann fordert besseren Informationsaustausch
25. März 2016, 13:19 Uhr aktualisiert am 25. März 2016, 13:19 Uhr
Der bayerische Innenminister Joachim Herrmann (CSU) sieht nach den Terroranschlägen in Belgien Verbesserungsbedarf beim Informationsaustausch zwischen den Sicherheitsbehörden. "Wenn ich an die aktuelle Bedrohung durch den Terrorismus denke, muss der Austausch zwischen den Behörden weiter verbessert werden", sagte Herrmann der Deutschen Presse-Agentur in München.
Die Einführung des Gemeinsamen Extremismus- und Terrorismusabwehrzentrums in Berlin sei auf jeden Fall ein "entscheidender Schritt" in die richtige Richtung. Ziel muss laut Herrmann nun sein, ein ähnliches System auch auf europäischer Ebene einzuführen. Hintergrund ist, dass nach den Anschlägen von Brüssel mögliche Defizite beim internationalen Informationsaustausch neu diskutiert werden.
Insgesamt beurteilt Herrmann die Zusammenarbeit der Sicherheitsbehörden in Deutschland positiv. "Wir haben eine sehr gute Zusammenarbeit in Deutschland zwischen den Polizeibehörden aller Länder wie auch mit der Bundespolizei und dem Bundeskriminalamt." Dieses System sei vor allem im Vergleich mit den amerikanischen Sicherheitsbehörden "höchst effizient".
Zusätzliche Sicherheitskontrollen an Zugängen zu Bahnhöfen oder U-Bahn-Stationen hält Herrmann für wenig sinnvoll: "Dann stellt sich ein Attentäter eben in eine wartende Menge und kann dort mit einer genauso hohen Wahrscheinlichkeit dutzende Menschen ums Leben bringen." Das eigentliche Risiko von Terroranschlägen würde durch solche Maßnahmen nicht merklich reduziert werden.