Wirtschaft

Langzeitarbeitslose weniger geworden, Ein-Euro-Jobs weiterhin massiv verbreitet


Die Zahl der geförderten Jobs für Langzeitarbeitslose ist drastisch zurückgegangen. Symbolbild/dpa.

Die Zahl der geförderten Jobs für Langzeitarbeitslose ist drastisch zurückgegangen. Symbolbild/dpa.

Von Monika Müller

Geförderte Jobs für Langzeitarbeitslos sind um ein Drittel weniger geworden, viele Stellen außerdem Ein-Euro-Jobs.

Die Zahl der geförderten Jobs für Langzeitarbeitslose ist in den vergangenen zwei Jahren um mehr als ein Drittel zurückgegangen. Sie sank von knapp 140 000 auf unter 90 000, wie ein Sprecher der Bundesagentur für Arbeit am Montag sagte. Er bestätigte damit einen Bericht der Zeitung "Die Welt". Von den rund 84 000 Stellen im Dezember 2015 waren 76 000 Ein-Euro-Jobs.

Die Zahl der offiziell registrierten Hartz-IV-Bezieher, die länger als ein Jahr ohne Job sind, ging im gleichen Zeitraum nur um 1,4 Prozent auf etwa 927 000 zurück. Die Arbeitsmarktpolitikerin Brigitte Pothmer (Grüne), die die Zahlen beim Arbeitsministerium erfragt hatte, beklagte in der Zeitung ein "katastrophales Missverhältnis". Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles (SPD) trete "als Schutzpatronin der Langzeitarbeitslosen auf" und sei dabei verantwortlich für einen massiven Rückgang der Beschäftigungsangebote für diese Menschen.

Nahles hatte Ende 2014 ein Sonderprogramm für 33 000 Langzeitarbeitslose angekündigt. Im Dezember 2015 zählte dieses Programm aber nur 2278 Teilnehmer. Das Ministerium erklärte dazu, in dem Programm sei eine "gewisse Anlaufzeit systematisch vorgesehen". Die Teilnehmerzahlen bauten sich daher erst langsam auf.