Seit fast zwölf Jahren vermisst

Maddie McCann: Neue Spur führt zu deutschem Pädophilen


Kate und Gerry McCann zeigen am 6. Juni 2007 in Berlin während einer Pressekonferenz in Berlin ein Bild ihrer verschwundenen Tochter Madeleine.

Kate und Gerry McCann zeigen am 6. Juni 2007 in Berlin während einer Pressekonferenz in Berlin ein Bild ihrer verschwundenen Tochter Madeleine.

Von Michael Schleicher / Online

Seit fast zwölf Jahren gilt Madeleine McCann als vermisst. Nun gibt es neue Informationen, die auf einen Pädophilen aus Bremen hindeuten.

Lissabon/Bremen - Ihr Fall sorgte für großes Aufsehen. Madeleine Beth McCann, von den Medien fortan "Maddie" genannt, verschwand mit damals drei Jahren spurlos aus ihrem Zimmer im portugiesischen Urlaubsort Praia da Luz. Die portugiesische Justiz ermittelte, stellte die Ermittlungen 2008 wieder ein, nahm sie 2013 aufgrund neuer Indizien wieder auf - doch trotz aller Bemühungen und großer öffentlicher Aufmerksamkeit konnte der Fall nicht gelöst werden.

Nun könnte jedoch wieder Bewegung in die Ermittlungen kommen - eine neue Spur führt laut Medienberichten ausgerechnet nach Deutschland. Wie die Zeitung "Sun" schreibt, haben britische Ermittler den verurteilten Kindermörder Martin N. im Visier. Laut "Sun" hat N. große Ähnlichkeit mit dem Phantombild von Maddie McCanns mutmaßlichem Entführer.

N. soll in Portugal gewesen sein, als Maddie verschwand

Der 1970 in Bremen geborene N. sitzt wegen Mordes an drei Kindern lebenslänglich im Gefängnis. Zudem werden dem Serienmörder mehr als 40 Sexualdelikte an Kindern zugeschrieben, bei denen er meist in Schullandheime einstieg, Wie die "Sun" unter Berufung auf den portugiesischen Ermittler Goncalo Amaral weiter berichtet, soll sich der heute 48-jährige N. zum Zeitpunkt von Maddies Verschwinden in Portugal aufgehalten haben. Amaral leitete die Ermittlungen im Fall Maddie. Laut Bericht habe N. dort für die evangelische Kirche an einem Projekt für Obdachlose gearbeitet. Zudem sei er in den 90er Jahren regelmäßig durch Portugal gereist, habe sich ausgekannt.

Martin N. wurde als "Maskenmann" bekannt, da er sich vermummte, um sich seinen Opfern zu nähern. Verurteilt wurde der Pädagoge für drei Morde: an dem 13-jährigen Stefan Jahr 1992, am achtjährigen Dennis Rostel im Jahr 1995, und am neunjährigen Dennis Klein im Jahr 2001.

Er wurde außerdem verdächtigt, ein Kind in Holland 1998 umgebracht zu haben sowie ein weiteres 2001 in Frankreich. Dieser Abstand von jeweils drei Jahren könnte laut "Sun" darauf hindeuten, dass N. in einer Art "Rhythmus" Kinder ermordete - und Maddies Verschwinden 2007 in diese Abfolge passen würde.

Laut Amaral bereiten die Ermittler das Ende der Untersuchungen "eines deutschen Pädophilen" vor. Ob N. tatsächlich Maddies Mörder ist, wurde jedoch noch nicht bestätigt.

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