Nachbarsbesuch

Tschechischer Ministerpräsident Sobotka bei Seehofer


Der bayerische Ministerpräsident Horst Seehofer (r, CSU) und der tschechische Ministerpräsident Bohuslav Sobotka stehen am 04.12.2014 in der Repräsentanz von Bayern in Tschechien in Prag. Sobotka kommt am 10.03.2016 zu einem Besuch nach München (Bayern).

Der bayerische Ministerpräsident Horst Seehofer (r, CSU) und der tschechische Ministerpräsident Bohuslav Sobotka stehen am 04.12.2014 in der Repräsentanz von Bayern in Tschechien in Prag. Sobotka kommt am 10.03.2016 zu einem Besuch nach München (Bayern).

Von Monika Müller

Bis 2010 herrschte auf höchster politischer Ebene Eiszeit zwischen München und Prag. Inzwischen sind Treffen der Regierungschefs Normalität. Am Donnerstag und Freitag wird ein schon länger geplanter Besuch nachgeholt.

Besuch vom Nachbarn: Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) empfängt am Donnerstag den tschechischen Regierungschef Bohuslav Sobotka zu einem zweitägigen Besuch in München. Nach einem persönlichen Gespräch wollen die beiden Politiker gemeinsam die Weiße-Rose-Stiftung und das NS-Dokumentationszentrum besuchen. Zudem wollen sie den Raum besichtigen, in dem 1938 das Münchner Abkommen unterzeichneten wurde. In dem Abkommen hatten Frankreich und Großbritannien nach Kriegsdrohungen Adolf Hitlers der Aufteilung der Tschechoslowakei und dem Anschluss des Sudetenlands an das Deutsche Reich zugestimmt - ohne die Prager Regierung zu fragen.

Sobotka ist bis Freitag in München. Dann hat er unter anderem einen Termin im Landtag, wo ein Gespräch mit Landtagspräsidentin Barbara Stamm (CSU) und Vertretern aller Fraktionen geplant ist. Ursprünglich hatte Sobotka schon im vergangenen Sommer nach München kommen wollen. Das wurde aber abgesagt, weil Seehofer zu Beratungen über die Griechenland-Krise ins Kanzleramt musste.

Das bayerisch-tschechische Verhältnis war wegen des Streits um die Vertreibung der Sudetendeutschen nach dem Zweiten Weltkrieg über Jahrzehnte gespannt. Seehofer hatte das Eis 2010 mit seiner ersten Reise nach Prag gebrochen. Inzwischen ist Normalität eingekehrt.