Vattenfall

Vattenfall verkauft Braunkohlesparte an tschechische EPH-Gruppe


Blick aus östlicher Richtung vom Dorf Grießen (Brandenburg) aus am 01.06.2015 auf den Braunkohletagebau der Vattenfall AG und dahinter auf die Kühltürme mit den mächtigen Wasserdampfschwaden des Braunkohlekraftwerkes in Jänschwalde (Brandenburg).

Blick aus östlicher Richtung vom Dorf Grießen (Brandenburg) aus am 01.06.2015 auf den Braunkohletagebau der Vattenfall AG und dahinter auf die Kühltürme mit den mächtigen Wasserdampfschwaden des Braunkohlekraftwerkes in Jänschwalde (Brandenburg).

Von Jakob Dreher

Vattenfall verkauft seine Braunkohlesparte in der Lausitz an die tschechische EPH-Gruppe und deren Finanzpartner PPF. Das teilte beide Seiten am Montag mit. Die EPH-Gruppe des Investors Daniel Kretinsky übernimmt damit das zweitgrößte deutsche Braunkohlerevier mit vier Kohlegruben und drei Kraftwerken in Brandenburg und Sachsen sowie die Beteiligung am Kraftwerk im sächsischen Lippendorf, das Vattenfall gemeinsam mit EnBW betreibt.

EPH erhält den Angaben zufolge neben den Anlagen, deren Wert auf 3,4 Milliarden Euro beziffert wurde, die Verpflichtungen einschließlich der Rekultivierung von Vattenfall. Die Tschechen bekommen dazu Barmittel in Höhe von rund 1,7 Milliarden Euro. Vattenfall beschäftigt in der Sparte rund 8000 Menschen. Der schwedische Staatskonzern geht davon aus, dass an der Lausitzer Braunkohle rund 16 000 weitere Arbeitsplätze bei Zulieferern hängen. Der Gesamtbetriebsratschef der Vattenfall Europe Mining AG, Rüdiger Siebers, sagte der Deutschen Presse-Agentur, EPH bekenne sich zu den geltenden Tarifverträgen. Betriebsbedingte Kündigungen seien bis Ende 2020 ausgeschlossen. Der Konzern hatte 2014 entschieden, sich von dem Geschäftsfeld zu trennen. Die rot-grüne Regierung in Stockholm hatte Vattenfall zuvor das Ziel vorgegeben, mehr erneuerbare Energien anzubieten.