Unterricht

"Wir befinden uns in einer Notsituation": Bayern braucht mehr Lehrer


In Bayern fehlt es überall an Lehrern.

In Bayern fehlt es überall an Lehrern.

Von Monika Müller

Im Freistaat mangelt es an Lehrern, urteilt der Bayerische Lehrer- und Lehrerinnenverband. Dessen Präsidentin findet drastische Worte: "Wir befinden uns in einer Notsituation."

Mehr Lehrpersonal an Bayerns Schulen - die Forderung des Bayerischen Lehrer- und Lehrerinnenverbandes (BLLV) an das Kultusministerium ist eindeutig. "Wir befinden uns in einer Notsituation", sagte BLLV-Präsidentin Simone Fleischmann in München. Gerade zwischen Pfingst- und Sommerferien gebe es viele Prüfungen, einige Schulen in Bayern könnten die Aufgaben aber nicht mehr stemmen. Fleischmann kritisiert, dass schon zu Beginn des Schuljahres im Herbst zu knapp geplant worden sei.

Laut Bildungsministerium lehrten im vergangenen Schuljahr an bayerischen Schulen rund 115.000 Lehrer in Voll- und Teilzeit. Dem standen rund 1,7 Millionen Schüler entgegen, die den Unterricht etwa an Grundschulen, Realschulen oder Gymnasien besuchten. "Wir sehen eine stetige Steigerung von Lehrkräften in den letzten zehn Jahren", sagte ein Sprecher. Im selben Zeitraum sei die Zahl der Schüler zurückgegangen.

Das Ministerium hat berechnet, dass im vergangenen Schuljahr an bayerischen Schulen etwa 1,6 Prozent des Unterrichts ersatzlos ausfielen. Der BLLV kritisiert diese Zahl, denn sie berücksichtige nur die Stunden, in denen die Kinder nach Hause geschickt wurden. "Die zusätzliche Arbeit und Belastung der Kollegen wird überhaupt nicht wahrgenommen", monierte Fleischmann.