UN-Klimakonferenz
Analyse: Trump-Wahl dürfte Erderwärmung anheizen
14. November 2024, 12:01 Uhr
Argentinien hat seine Vertreter auf der Weltklimakonferenz in Baku vorzeitig abberufen. Mehr als 80 Repräsentanten des südamerikanischen Landes, die für das eigentlich zwei Wochen dauernde Gipfeltreffen in Baku angereist waren, seien am Mittwoch von ihrer Regierung aufgefordert worden, die aserbaidschanische Hauptstadt zu verlassen. Das berichtete zunächst das auf Klimathemen spezialisierte Portal "Climática" unter Berufung auf Argentiniens Umwelt-Staatssekretärin, Ana Lamas.
Dem "Guardian" bestätigte Lamas die Entscheidung. "Wir haben Anweisungen vom Außenministerium, nicht länger teilzunehmen", sagte Lamas der britischen Zeitung. Der ultraliberale argentinische Präsident Javier Milei, der sich selbst als "Anarchokapitalist" bezeichnet, leugnet den menschengemachten Klimawandel.
Die 0,04 Grad kämen zu den 2,7 Grad hinzu, auf die die Welt derzeit der Analyse zufolge zusteuert - selbst wenn die Staaten alle vorgelegten Klimaschutzpläne einhalten. Dieser Kurs habe sich in den vergangenen drei Jahren nicht verbessert, schreiben die Autoren. Das zeige die Kluft zwischen der Realität der Klimakrise und dem Umgang der Politik damit.
Der Climate Action Tracker liegt mit seiner Prognose im gleichen Bereich wie eine Berechnung der Vereinten Nationen, der zufolge die Welt auf einem Kurs zwischen 2,6 und 3,1 Grad liegt. Erhebliche Teile der Erde wären in einem solchen Szenario Klimaforschern zufolge unbewohnbar.
Schon Anfang der Woche hatte der noch amtierende Klimachef der US-Regierung, John Podesta, beklagt, dass Trump als Präsident eine scharfe Kehrtwende beim Klimaschutz einleiten will. Der Republikaner hatte schon in seiner ersten Amtszeit (2017-2021) Standards beim Klima- und Umweltschutz gesenkt und etliche Projekte gestoppt. Auf seine Initiative hin waren die USA 2020 aus dem Pariser Klimaabkommen ausgeschieden - sein Nachfolger Joe Biden machte das rückgängig.
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