Grünen-Kanzlerkandidatin
Baerbock für mehr Einwanderungsgeschichte in Schulbüchern
4. August 2021, 11:38 Uhr aktualisiert am 4. August 2021, 11:38 Uhr
Die türkische Zuwanderung nach Deutschland sollte nach Einschätzung von Grünen-Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock stärker in Unterrichtsmaterialien vorkommen.
Die in den 1960er und 70er Jahren als sogenannte Gastarbeiter hergekommenen Menschen und deren Familien hätten die westdeutsche Gesellschaft "wirtschaftlich, kulturell, sozial und politisch maßgeblich mit geprägt", sagte Baerbock in einem Video, das die Türkische Gemeinde Deutschlands auf ihrer Website veröffentlichte. "Damit ist die türkische Zuwanderungsgeschichte auch eine große deutsche Erfolgsgeschichte für unser Land."
Dennoch würde die Lebensleistung der damaligen Gastarbeiter kaum angemessen gewürdigt. Viele hätten über geringe Qualifikationen verfügt und körperliche Schwerstarbeit geleistet, in prekären und unsicheren Verhältnissen gelebt, oft von ihren Familien getrennt und ohne Angebote, richtig Deutsch zu lernen, so Baerbock. Ihre Geschichten und die ihrer Nachkommen müssten "viel mehr Aufmerksamkeit finden, in Schulbüchern, in unserem gemeinsamen geschichtlichen Erinnerungsgedächtnis". Vielstimmigkeit sei Deutschlands Stärke.
Baerbock sprach sich in dem Video für ein neu zu schaffendes Ministerium aus, das gesellschaftliche Teilhabe vorantreiben soll. Dies fordern die Grünen auch in ihrem Wahlprogramm. Diese Zuständigkeit müsse aus dem Bereich des Innenministeriums herausgelöst werden, sagte Baerbock.