Bundesanwaltschaft
Geplanter Anschlag auf israelische Botschaft: Was wir wissen
19. Oktober 2024, 23:37 Uhr
Die Bundesanwaltschaft nimmt einen Mann wegen des Verdachts der Unterstützung der Terrororganisation "Islamischer Staat" (IS) fest. Er soll einen Anschlag auf die israelische Botschaft in Berlin geplant haben. Der israelische Botschafter Ron Prosor zeigt sich nach der Festnahme erleichtert - doch vieles ist noch unklar.
Die Festnahme: Die Bundesanwaltschaft ließ einen mutmaßlichen Unterstützer der Terrororganisation IS festnehmen, der einen Anschlag auf die israelische Botschaft in Berlin geplant haben soll. Eine Sprecherin der Botschaft bestätigte, dass es einen Anschlagsplan gegen die diplomatische Vertretung gegeben habe. Zuerst hatte die "Bild"-Zeitung über die Festnahme in Bernau bei Berlin am nördlichen Rand der Bundeshauptstadt berichtet.
Der Tatverdächtige: Die Bundesanwaltschaft wirft dem Libyer Unterstützung einer ausländischen terroristischen Vereinigung vor. Nach Informationen der "Bild" handelt es sich um einen 28-Jährigen, der mutmaßlich die israelische Botschaft angreifen wollte. Ob mit Waffen oder Sprengstoff, sei noch unklar, schreibt die Zeitung. Es habe Hinweise gegeben, dass der Tatverdächtige nach dem Anschlag zu einem Verwandten nach Sankt Augustin flüchten und sich danach ins Ausland absetzen wollte. Den Angaben nach gilt der Angehörige derzeit nicht als Beschuldigter, sondern als Zeuge.
Die Durchsuchungen: Die Wohnung des Beschuldigten wurde in Bernau bei Berlin durchsucht. Im Rhein-Sieg-Kreis in Nordrhein-Westfalen durchsuchten Einsatzkräfte eine Wohnung einer nicht tatverdächtigen Person. Der "Bild" sagte der Sprecher der Bundesanwaltschaft, in Sankt Augustin bei Bonn seien nur Zeugen befragt und mögliche Beweise gesichert worden.
Der Botschafter: Ron Prosor dankte den deutschen Sicherheitsbehörden, "dass sie die Sicherheit unserer Botschaft gewährleisten". "Der muslimische Antisemitismus beschränkt sich nicht auf hasserfüllte Rhetorik, sondern fördert den weltweiten Terrorismus", teilte Prosor der dpa mit. "Die Mitarbeiter der israelischen Botschaft sind besonders gefährdet, weil sie an vorderster Front der Diplomatie stehen."
Der Ermittlungsrichter: Der Festgenommene dürfte am Sonntag in Karlsruhe einem Ermittlungsrichter des Bundesgerichtshofs (BGH) vorgeführt werden. Dieser muss dann entscheiden, ob der Mann in Untersuchungshaft kommt. Details dazu waren zunächst offen.
Der Tatverdächtige: Über den Weg des Libyers nach Deutschland gibt es noch keine Informationen von offizieller Seite. Üblicherweise gibt die Bundesanwaltschaft während laufender Ermittlungen keine Details zu den Betroffenen preis. Unklar war zunächst auch, wie eng die Verbindungen des Mannes zum IS schon waren.
Der Anschlagsplan: Wie konkret das Vorhaben des Mannes schon war, ist bisher nicht bekannt. Es könnte sein, dass die Überlegungen erst in den Anfängen steckten und noch nicht besonders ausgereift waren.
Die Durchsuchungen: Was die Einsatzkräfte bei den Durchsuchungen beschlagnahmt oder ob sie wichtige Hinweise durch Befragungen bekommen haben, ist offen. Generell gibt die Bundesanwaltschaft auch hierzu keine Informationen. Zumal die Auswertung von Datenträgern wie Handys und Laptops oft viel Zeit in Anspruch nimmt.
Die Ermittlungen: Wie die Sicherheitsbehörden auf den Verdächtigen aufmerksam wurden, ist bislang nicht bekannt. Nach Informationen der "Bild" gab es einen konkreten Hinweis ausländischer Nachrichtendienste.
Dieser Artikel ist Teil eines automatisierten Angebots der Deutschen Presse-Agentur (dpa). Er wird von der idowa-Redaktion nicht bearbeitet oder geprüft.