Corona-Maßnahmen

Kalifornien schließt Bars, Kinos und Kirchen wieder


Das Tor einer Grundschule im San Fernando Valley in Los Angeles ist geschlossen. Wegen rasch ansteigender Zahl der Nachweise von Sars-CoV-2 macht Kalifornien, der bevölkerungsreichste US-Bundesstaat, viele Lockerungen seiner Corona-Auflagen wieder rückgängig.

Das Tor einer Grundschule im San Fernando Valley in Los Angeles ist geschlossen. Wegen rasch ansteigender Zahl der Nachweise von Sars-CoV-2 macht Kalifornien, der bevölkerungsreichste US-Bundesstaat, viele Lockerungen seiner Corona-Auflagen wieder rückgängig.

Von Redaktion idowa und mit Material der dpa

Nachdem zuletzt die Zahl der Nachweise von Sars-CoV-2 gestiegen war, machen Kalifornien und andere US-Bundesstaaten die Lockerungen ihrer Corona-Auflagen wieder rückgängig.

Wegen der rasch ansteigenden Zahl von Nachweisen des Sars-CoV-2-Virus macht Kalifornien einige Lockerungen seiner Corona-Auflagen wieder rückgängig. Bars, Kinos und Museen in dem bevölkerungsreichsten US-Bundesstaat müssen schließen, wie Gouverneur Gavin Newsom am Montag erklärte. Restaurants dürfen keine Gäste mehr in geschlossenen Räumen bewirten. In 30 Bezirken, darunter Los Angeles, müssen Fitnessstudios, Kirchen, Friseursalons sowie viele Büros und Einkaufszentren ihren Betrieb einstellen, sofern dieser in geschlossenen Räumen stattfinde, sagte Newsom weiter. In den betroffenen Bezirken leben rund 80 Prozent der 40 Millionen Einwohner des Bundesstaats.

Der Schulbezirk Los Angeles kündigte an, dass die Schüler in dem am 18. August beginnenden Schuljahr bis auf Weiteres nur online lernen können. "Die Gesundheit und Sicherheit aller in der Schulgemeinschaft ist nichts, wo wir Kompromisse eingehen können", hieß es. Die Regierung von US-Präsident Donald Trump hatte eigentlich vor, Schulen mit dem neuen Schuljahr wieder normal zu öffnen.

8.500 Nachweise von Sars-CoV-2 am Sonntag

Nach den Lockerungen waren laut offizieller Darstellung die Zahlen der Sars-CoV-2-Nachweise, der Covid-Patienten im Krankenhaus und der gemeldeten Todesfälle angestiegen. Am Sonntag etwa hatten die Behörden rund 8.500 bestätigte Infektionen und 72 Todesfälle gemeldet. Insgesamt gibt es in dem Bundesstaat an der Westküste bislang mehr als 320.000 gemeldete Infektionen.

In Kaliforniens nördlichem Nachbarstaat Oregon ist das Tragen einer Maske im Freien künftig immer dann Pflicht, wenn ein ausreichender Sicherheitsabstand zur Verhinderung von Infektionen nicht möglich ist. Zudem dürften in geschlossenen Räumlichkeiten keine Zusammenkünfte oder Feiern mit mehr als zehn Personen mehr stattfinden, erklärte Gouverneurin Kate Brown. Ausgenommen sind davon unter anderem religiöse Versammlungen.

Im Bundesstaat West Virgina im Osten der USA verfügte Gouverneur Jim Justice, dass bei Veranstaltungen künftig nicht mehr 100, sondern noch maximal 25 Personen zusammenkommen dürfen. Volksfeste, Messen und Konzerte seien bis auf Weiteres verboten. "Es macht keinen Spaß, Sachen zu schließen", erklärte Justice. Aber jetzt vorsichtig zu sein, sei der einzige Weg, später wieder zu einer Normalität zurückzufinden.

Gouverneur von Texas lehnt Ausgangsbeschränkungen ab

In mehreren Bundesstaaten - darunter Florida, Georgia, Texas, Kalifornien und Arizona - steigt die Zahl der Sars-CoV-2-Nachweise derzeit weiter an. Der Bürgermeister der texanischen Großstadt Houston, Sylvester Turner, forderte deswegen strikte Ausgangsbeschränkungen für mindestens zwei Wochen. Der republikanische Gouverneur von Texas, Greg Abbott, lehnt strikte Maßnahmen wie Ausgangsbeschränkungen aber ab. Houston meldete am Montag 1.544 bestätigte Neuinfektionen.

Landesweit wurden in den USA, einem Land mit rund 330 Millionen Einwohnern, seit vergangener Woche pro Tag etwa 60.000 Nachweise von Sars-CoV-2 gemeldet. In Deutschland sind seit Ausrufung der Pandemie insgesamt 200.000 Infektionen mit dem Erreger Sars-CoV-2 nachgewiesen worden. Nach Zählweise der US-Behörden sind in den USA etwa 135.000 Menschen gestorben, bei denen der Erreger irgendwann vorher nachgewiesen worden war.

US-Präsident Donald Trump spricht sich seit Monaten für eine möglichst umfassenden Wiedereröffnung der Wirtschaft aus. Kritiker werfen werfen dem Republikaner mangelndes Verantwortungsbewusstsein vor.