AZ-Kommentar

Maskenpflicht in Bayern: Späte Erkenntnis


In Bayern gilt ab 27. April eine Maskenpflicht in Geschäften und beim ÖPNV.

In Bayern gilt ab 27. April eine Maskenpflicht in Geschäften und beim ÖPNV.

Von Tabitha Nagy

Natalie Kettinger, Politik-Chefin der AZ, über die angekündigte Maskenpflicht.

Ein bisschen wundern muss man sich schon. Da lobt Markus Söder Bayern als "erstes westdeutsches Bundesland", das eine Maskenpflicht einführt - dabei zeigt die ostdeutsche Stadt Jena längst, wie effektiv eine solche ist: Während die Staatsregierung in München noch zwischen "man kann nichts ausschließen" (Ministerpräsident), "zu wenige Masken verfügbar" (Wirtschaftsminister) und einem "Maskengebot" (Innenminister) dahinlavierte, wurden dort seit elf Tagen keine Neuansteckungen mehr gemeldet.

Es scheint also durchaus etwas dran zu sein, am tröpfchenfangenden Effekt der Tüchlein, die gerne auch ein Schal oder selbstgebastelt sein dürfen: Tragen sie alle, sind offenbar alle besser geschützt. Vorausgesetzt, der Mindestabstand wird weiter eingehalten. Anstatt sich zu winden und damit Vertrauen zu verspielen hätte man auch in Bayern deutlich früher zu dieser Erkenntnis kommen können.

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