Frau Philippa soll in den Nationalrat
Österreich wird die Familie Strache nicht los
14. Juni 2019, 19:25 Uhr aktualisiert am 14. Juni 2019, 19:25 Uhr
Gegen den früheren FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache ermittelt die Staatsanwaltschaft. Seine Frau Philippa soll statt ihm in den Nationalrat einziehen.
Vize-Kanzler ist er seit Bekanntwerden der Ibizia-Affäre nicht mehr. Ein EU-Mandat hat Ex-FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache formal noch. Ob er es annimmt, will er am Montag verkünden. Die Zweifel mehren sich allerdings. Das Einkommen der Familie scheint ohnehin gesichert. Denn: Straches Ehefrau hat politische Ambitionen.
Ehefrau von Strache: Philippa kandidiert auf Listenplatz drei
Philippa Strache will Karriere im Nationalrat machen - der österreichischen Abgeordnetenkammer. Die 32-Jährige will über die Wiener Landesliste für die Rechtspopulisten ins Parlament einziehen. Wie die "Krone" berichtet, wird sie auf dem sicheren dritten Platz der Liste kandidieren - einen Rang hinter Justizsprecher Harald Stefan. Das bestätigte auch die Wiener Landespartei nach einer Sitzung der Parteigremien.
Philippa ist seit einiger Zeit in der FPÖ aktiv. Zunächst war sie für Social Media zuständig, aktuell ist sie Tierschutzbeauftragte. Die 32-Jährige habe "nicht nur einen Nachnamen mit einzigartiger Zugkraft, sondern auch das Zeug zur Politik", zitiert die Zeitung "Kurier" Parteikreise.
Philippa Strache war früher Moderatorin
Die Öffentlichkeit suchte Philippa Strache in der Vergangenheit über die Medien. Bis 2013 war sie Pressesprecherin von Industriemagnat Frank Stronach, danach arbeitete sie als Moderatorin für "oe24.tv" und "FPÖ TV".
Noch vor Kurzem hatte sie sich auf Facebook über eine mögliche Kandidatur geäußert - und klang dabei noch ganz anders: "Ich stehe definitiv auf keiner Liste. Eine Listenerstellung - egal ob Gemeinde, Land oder Bund - ist Sache des BPO's (Bundesparteiobmann, d. Red.) und kein Wunschkonzert."
Währenddessen hat die Staatsanwaltschaft im Zusammenhang mit dem "Ibiza-Video" Ermittlungen gegen ihren Ehemann Heinz-Christian sowie den Ex-Fraktionschef Johann Gudenus (FPÖ) eingeleitet. Konkret gehe es um den Vorwurf der Untreue.
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