Ergebnis der Umfrage
Soziales Pflichtjahr? Mehrheit der idowa-Leser dafür
29. August 2022, 12:56 Uhr aktualisiert am 29. August 2022, 15:00 Uhr
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat die Debatte um ein soziales Pflichtjahr neu entfacht. Nach der Abschaffung von Wehr- und damit auch Zivildienst, gibt es Anregungen eine neue soziale Pflichtzeit für alle einzuführen. Eine knappe Mehrheit unserer Leser hat sich dafür ausgesprochen.
Steinmeier hatte mehrfach, trotz vielfacher Kritik, an seinem Vorstoß für ein soziales Pflichtjahr festgehalten. Der Bundespräsident sieht ein soziales Pflichtjahr als Chance, um die wachsende soziale Distanz in der Gesellschaft zu überbrücken. "Wir leben in einer Zeit, in der viele Menschen überwiegend in ihrer sozialen Bubble aufwachsen und bleiben, erst in der Schule, dann bei der Ausbildung oder im Studium." Das setze sich anschließend im Beruf und auch über die sozialen Medien fort. Er wünsche sich, "dass wir Möglichkeiten finden, um uns wieder über die unterschiedlichen Grenzen hinweg begegnen zu können". Bildungsministerin Stark-Watzinger (FDP) kritisierte seine Vorschläge. "Für mich hat sich nichts daran geändert, dass junge Menschen bisher die Hauptleidtragenden der Pandemie waren und deshalb nicht noch eine Pflichtzeit oben drauf brauchen", schrieb Stark-Watzinger am Freitag im Kurzdienst Twitter.
Insgesamt beteiligten sich 1.468 Leser an unserer Umfrage, wobei sich eine mehrheitliche Meinung abzeichnete. 795 Teilnehmer, oder auch 54 Prozent, fänden es gut, wenn in Zukunft ein soziales Pflichtjahr eingeführt würde. 226 Leser (15 Prozent) finden jedoch, dass das soziale Jahr weiterhin freiwillig bleiben und niemandem vorgeschrieben werden sollte. 449 Teilnehmer, oder auch 31 Prozent, stimmten dem freiwilligen Gedanken grundsätzlich zu, fanden jedoch, dass mehr Anreize für das soziale Jahr geschaffen werden müssten.