AZ-Kommentar

Stickoxid-Debatte: Die Zahlen müssen auf den Prüfstand!


AZ-Korrespondent Marcus Sauer findet, dass die Einlassung der Lungenspezialisten in der Stickoxid-Debatte ernst genommen werden müssen.

AZ-Korrespondent Marcus Sauer findet, dass die Einlassung der Lungenspezialisten in der Stickoxid-Debatte ernst genommen werden müssen.

Von Bernhard Lackner

AZ-Korrespondent Marcus Sauer kommentiert die Feinstaub-Debatte.

Rund 80.000 zusätzliche Tote durch Feinstaub und bis zu 13.000 durch Stickstoffdioxid, über 100.000 verlorene Lebensjahre: Den Zahlen, mit denen die Umwelthilfe, die Befürworter von Diesel-Fahrverboten sowie viele Politiker argumentieren, lässt sich schwerlich ein Plädoyer für den Diesel entgegenstellen. Zumindest dann, wenn man diese Angaben für bare Münze nimmt.

Was aber, wenn sie nicht stimmen? Wenn Deutschland dabei ist, tausende Autos zu verschrotten, die technisch in Ordnung sind? Das jedenfalls legt ein Positionspapier von mehr als 100 Lungenspezialisten nahe, die die Methoden der Studien, die ein hohes Risiko durch Stickoxid belegen sollen, für fragwürdig halten. Ihre Einlassung ist ernstzunehmen und darf nicht ohne Konsequenzen bleiben. Die Grenzwerte müssen auf den Prüfstand. Einiges spricht dafür, dass die EU über das Ziel hinausgeschossen ist. Sind die Zahlen wirklich falsch, müssen sie korrigiert werden. Auch wenn die politischen Widerstände enorm sein werden.