Bürgerkrieg in Syrien

Syrische Rebellen erreichen Berichten zufolge Aleppo


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Nach Angaben von Aktivisten der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte haben Rebellen die Millionenstadt Aleppo erreicht.

Von dpa

Rebellen im Nordwesten Syriens haben Aktivisten zufolge bei ihrer neuen Offensive die Millionenstadt Aleppo erreicht. Das teilte unter anderem die in Großbritannien ansässige syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit. Bewohner berichteten der Deutschen Presse-Agentur von Gefechtslärm und Explosionen, die in der Großstadt zu hören waren.

Die islamistische Rebellengruppe Haiat Tahrir al-Scham teilte mit, ihre Kämpfer lieferten sich schwere Gefechte mit Regierungstruppen in den westlichen Vororten Aleppos. Das syrische Verteidigungsministerium teilte mit, die Streitkräfte seien mit massiven Angriffen im Umland der Städte Aleppo und Idlib konfrontiert.

Es sind die schwersten Kämpfe in der Gegend seit Jahren. Aleppo war in den ersten Jahren des syrischen Bürgerkriegs stark umkämpft gewesen und wurde damals schwer verwüstet.

Die Gefechte hatten am Mittwoch begonnen, nachdem eine Allianz islamistischer Rebellen nach eigenen Angaben eine Offensive mit dem Titel "Abschreckung der Aggressionen" begann.

Als Reaktion auf die Offensive habe die syrische Armee seither mit Unterstützung russischer Kampfjets Dutzende Ziele in Idlib und im Umland von Aleppo angegriffen, teilten die Aktivisten der Beobachtungsstelle mit. Die Organisation mit Sitz in Coventry stützt sich bei ihren Angaben auf Informationen von Aktivisten vor Ort.

Der verheerende Bürgerkrieg in Syrien seit 2011 hat das Land völlig gespalten. Machthaber Baschar Al-Assad geriet zeitweise schwer unter Druck, kontrolliert mit Hilfe seiner Verbündeten Russland und Iran inzwischen aber wieder etwa zwei Drittel des Landes. Der Nordwesten ist teilweise unter Kontrolle von Oppositionskräften. Eine politische Lösung für den Konflikt ist nicht in Sicht.

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Eine Allianz islamistischer Gruppen ist seit Tagen auf dem Vormarsch im Nordwesten Syriens.

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Aleppo war schon einmal schwer umkämpft im Verlauf des syrischen Bürgerkriegs.

Augenzeugen in Aleppo berichteten der Deutschen Presse-Agentur von Rebellen, die mit ihren Fahrzeugen im westlichen Teil Aleppos gesehen wurden. Sie hätten Bilder des syrischen Präsidenten Baschar Al-Assad zerrissen. Andere Anwohner berichteten von Gefechtslärm und Explosionen, die in der Stadt zu hören waren.

Aus Kreisen der Rebellen hieß es, Kämpfer seien vom Süden und Westen nach Aleppo vorgerückt und hätten bisher über 50 Orte in der Umgebung unter ihre Kontrolle gebracht. Darunter war nach Angaben der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte auch die Ortschaft Sarakeb, die entscheidend für die Kontrolle der Verbindungsroute zwischen der Hauptstadt Damaskus und Aleppo ist.

Seit Mittwoch wurden nach Angaben der Menschenrechtsaktivisten bereits mindestens 255 Menschen getötet. Darunter seien mindestens 24 Zivilisten. Die Organisation mit Sitz in Großbritannien bezieht ihre Informationen von einem Netz aus Informanten vor Ort.

Die Gefechte hatten am Mittwoch begonnen. Die Allianz islamistischer Rebellen nennt ihre neue Offensive "Abschreckung der Aggressionen".

Die syrische Armee griff seither mit Unterstützung russischer Kampfjets Dutzende Ziele in Idlib und im Umland von Aleppo an. Beobachter gehen davon aus, dass die Offensive seit Monaten von den Rebellen geplant worden war. Schon in den vorigen Wochen hatte sich die Lage immer weiter zugespitzt.

Aleppo war in den ersten Jahren des syrischen Bürgerkriegs stark umkämpft und wurde schwer verwüstet. Damals wurden die Aufständischen vom syrischen Militär und seinen Verbündeten gewaltsam aus dem östlichen Teil der Stadt vertrieben. Die Schlacht um Aleppo galt als eine der schlimmsten in dem seit 2011 andauerndem Bürgerkrieg in Syrien. Idlib ist seit Jahren in der Hand der Aufständischen.

Seit dem jüngsten Ausbruch der Kämpfe sind nach Angaben der Vereinten Nationen rund 14.000 Menschen in der Umgebung von Idlib und westlich von Aleppo vertrieben worden.

Viele Bewohner flohen Augenzeugen zufolge aus den betroffenen Gebieten aus Angst vor einer Eskalation. "Die Leute haben Angst. Ich packe meine Sachen und meine Familie und fahre in Richtung Damaskus", sagte ein Anwohner im Westen Aleppos der dpa.

Die Lage verschlechtere sich insbesondere für die Zivilbevölkerung, betonte der stellvertretende regionale UN-Koordinator für humanitäre Hilfe in Syrien, David Carden. "Wir erhalten Berichte über Kinder mit mehreren Verletzungen durch Schrapnell", sagte er.

Der Bürgerkrieg in Syrien hat das Land völlig gespalten. Präsident Baschar Al-Assad geriet zeitweise schwer unter Druck, kontrolliert mit Hilfe seiner Verbündeten Russland und Iran inzwischen aber wieder zwei Drittel des Landes. Der Nordwesten ist teilweise unter Kontrolle von Oppositionskräften. Eine politische Lösung für den Konflikt ist nicht in Sicht. Infolge des Bürgerkriegs sind Millionen Syrer ins Ausland geflohen - viele auch nach Europa.


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