Beunruhigender Notruf
Morddrohung aus ICE: Polizei nimmt 21-Jährigen in Plattling fest
17. Dezember 2024, 9:20 Uhr
Ein ungewöhnlicher Anruf hat am Montagabend zu einer Ausnahmesituation in einem Zug zwischen Passau und Plattling geführt. Die Polizei nahm schließlich einen 21-Jährigen fest.
Dem Polizeibericht zufolge soll der Mann gegen 19.30 Uhr die Polizei mit einer beunruhigenden Nachricht den Notruf betätigt haben: Er sitze in dem ICE zwischen Passau und Plattling und habe eine Waffe bei sich. Eine ihm nahestehende Person steige in Plattling zu. Diese werde er anschließend töten.
Eine Streife der Polizei, die sich in dem Zug befand, nahm nach Angaben der Polizei sofort die Fahndung auf und nahm den 21-Jährigen schließlich fest – eine Waffe habe er nicht bei sich gehabt.
Als Vorsichtsmaßnahme hatte die Polizei die Bahnsteige vier und fünf in Plattling zwischenzeitig geräumt. Die Beamten brachten den Mann von dort aus zunächst zum Bundespolizeirevier Passau – aus medizinischen Gründen befinde sich der 21-Jährige derzeit unter der Bewachung von Beamten in einem Klinikum.
Die Bundespolizei ermittelt laut einem Sprecher nun wegen Störung des öffentlichen Friedens durch das Androhen von Straftaten gegen den 21-Jährigen. Auch der noch unbekannte zweite Mensch, der zusteigen sollte, sei Teil der Ermittlungen.
Aufgrund des Einsatzes kam es im Bahnverkehr zu Verspätungen von rund 30 Minuten. Der ICE stand rund 25 Minuten am Bahnhof Plattling.
Erst am Freitag hatte es in der Oberpfalzbahn zwischen Schwandorf und Weiden eine ähnliche Ausnahmesituation gegeben. Ein 29-Jähriger soll mehrere Fahrgäste mit den Worten "Ich stech' euch alle ab, ich kann euch auch erschießen" bedroht haben, ehe er am Bahnhof Wernberg festgenommen wurde. Aufgrund des psychischen Ausnahmezustands wurde der Mann von der Landespolizei in ein Bezirksklinikum eingeliefert.