Anmerkungen

Danke Holland fürs schwarze Gold!


Von Redaktion Dingolfing

Im Supermarkt an der Kassenschlage stehend, fällt der Blick auf die Zeitschriftenauslage und bleibt haften bei der Überschrift: "Kaffee, das unterschätzte Lebensmittel". Der Sinn des Titels will sich nicht so recht erschließen - wie kann Café unterschätzt werden, wer tut denn so was?

Heute ist (inoffizieller) Tag des Gourmetkaffees, gefolgt vom (inoffiziellen) Tag der Kaffeepause am Donnerstag. Den Holländern kann man für einiges danken, haben sie uns doch Tulpen, Rudi Carrell und Vincent van Gogh und Coffee-Shops, wo es weitaus mehr als Café zu kaufen gibt, beschert. Aber ihr wohl größter historischer Verdienst: Im 17. Jahrhundert stiegen sie in den Schmuggel von Kaffeesetzlingen ein, der das schwarze Gold nach Europa brachte. Dafür wäre ein (offizieller) "Danke, Oranje" - Gedenktag längst überfällig.

Im Abendland verbreitete sich der Café rasend schnell. Der Rest ist Geschichte. Begeistert zeigte sich auch Friedrich Schiller von der kleinen Kaffeebohne, der er ein eigenes Gedicht widmete: "Wer wachend auch zu später Stund verweilt, des Mattigkeit der schwarze Zauber heilt".

Wenn die Autorin heute stündlich - aufgrund des feierlichen Anlasses - an der Kaffeetränke am Büro verweilt, werden Zeilen von Schillers Ode an das schwarze Gold rezitiert. Kaffee unterschätzten? Niemals!