Landau
Widerstand gegen BMW-Logistikzentrum: Gegner sammeln Unterschriften im Internet
2. Juni 2015, 10:58 Uhr aktualisiert am 2. Juni 2015, 10:58 Uhr
Der Jubel war groß in der Gemeinde, Bürgermeister Ottmar Hirschbichler kämpfte mit Freundentränen, die Wallersdorfer Bundestagsabgeordnete Gudrun Zollner lobte "die Arbeit der vergangenen Wochen und Monate". Als der Autokonzern BMW durchblicken ließ, sein neues Ersatzteillager in Wallersdorf zu bauen, war im Ort die Rede von einem wirtschaftlichen "Quantensprung". Fast untergegangen ist in der allgemeinen Euphorie, dass es auch Anwohner gibt, die das Projekt eher als Sprung in den Abgrund sehen.
Lesen Sie hier: Freudentränen bei Bürgermeister Hirschbichler
Die Gegner der BMW-Niederlassung haben sich mittlerweile organisiert. Und sie haben eine Online-Petition gestartet. Seit Mitte Mai sammeln sie im Internet Unterschriften für ihre Kampagne "Wallersdorf soll Lkw frei bleiben". 58 Unterstützer habe sie bereits, 230 benötigen sie nach eigenen Angaben, um die Petition einreichen zu können.
Die Aktivisten stoßen sich an der Art und Weise, wie die Gemeindeväter vorgegangen sind. Die Ausweisung des Industriegebietes Ost sei ohne ausreichende Information der Bürger "durchgedrückt" worden, schreiben sie. "Es werden bisher nur die Wünsche der Investoren auffällig schnell und wohlwollend berücksichtigt." Gute Ackerböden würden ohne nachhaltige Planung verschwendet, heißt es in der Petition.
Neun Kritikpunkte listen die Gegner der Gewerbeansiedlung auf. Dazu zählen etwa die Frage nach der Rentabilität für die Kommune und jene der Verkehrsanbindung. "Schon jetzt ist die Kreuzung in der Deggendorfer Straße gefährlich. Wie wird es erst sein, wenn das Logistikzentrum Wallersdorf Ost gebaut wird und am Tag 700 Lkw fahren?", malen sie das Problem auf ihrer Facebook-Seite aus.
Ein Quantensprung mit Störeffekt
Die verantwortlichen Politiker wissen um die Kritikpunkte. "Die Bedenken über das zu erwartende hohe Verkehrsaufkommen entlang der alten B11 sind berechtigt", sagte Gudrun Zollner, als die Wahl von BMW auf Wallersdorf fiel. Die Bundestagsabgeordnete ist jedoch zuversichtlich, dass sich die Weichen richtig stellen lassen. Auch Bürgermeister Ottmar Hirschbichler ist überzeugt, dass Lösungen gefunden werden.