Landshuter Stadttheater

Abstimmung war ein Missverständnis


Hier könnte ein Theaterzelt stehen: Doch für Niederbayern-Schau und Ausweichspielstätte zusammen wird es auf dem Messeglände zu eng - zumindest in diesem Jahr. (Foto: Klaus Leidorf)

Hier könnte ein Theaterzelt stehen: Doch für Niederbayern-Schau und Ausweichspielstätte zusammen wird es auf dem Messeglände zu eng - zumindest in diesem Jahr. (Foto: Klaus Leidorf)

Am Freitag hat das Plenum im Rathaus einen neuen Beschluss zum Thema Stadttheater gefasst. Nachdem die Stadträte vor einer Woche gegen eine Verlängerung der Ausnahmegenehmigung für den Spielbetrieb im Stadttheater gestimmt hatten, wurde diese mit 23:4 Stimmen beantragt. Das Ergebnis aus dem Sonderplenum der vergangenen Woche beruhte auf einem Missverständnis, räumte Baudirektor Johannes Doll ein.

Damit soll eine "theaterlosen Zeit" verhindert werden, wie Prof. Dr. Gabriele Goderbauer-Marchner (CSU) in einem Dringlichkeitsantrag befürchtete. Sie hatte eine erneute Abstimmung gefordert. Auch die SPD hatte in einem Eil-Antrag geltend gemacht, dass der Stadtrat zwar mehrheitlich für ein Theaterzelt auf dem Messegelände gestimmt habe. Allerdings sei überhaupt nicht klar, ob dieses Zelt rechtzeitig zu Beginn der nächsten Spielzeit aufgestellt werden kann, weil zu diesem Zeitpunkt auch die Niederbayern-Schau stattfindet. Die Abstimmung sei zu schnell über die Bühne gegangen und die Formulierung des Beschlusses verwirrend gewesen, rechtfertigten sich die SPD-Stadträte Maria Haucke, Ute Kubatschka, Robert Gewies, Klaus Pauli und Bürgermeister Gerd Steinberger in ihrem Antrag.

Aufbau erst nach der Niederbayernschau

Wie Johannes Doll am Freitag erklärte, sind für den Aufbau eines Theaterzelts drei bis vier Monate nötig. Damit sei fraglich, ob dies zum Beginn der neuen Spielzeit zu schaffen sei. "Es wäre sinnvoll, wenn der Aufbau erst nach der NiederbayernSchau erfolgen würde", sagte der Baudirektor. Dies macht aber erforderlich, dass der Spielbetrieb im Stadttheater über die Dauer der jetzigen Sondergenehmigung hinaus aufrechterhalten werden kann. Eine weitere Diskussion im Plenum erübrigte sich, nachdem Kirstin Sauter (Freie Wähler) den Antrag auf ein Ende der Debatte gestellt hatte. Erwin Schneck (FW), Klaus Pauli, Christine Ackermann und Elke März-Granda (Ausschussgemeinschaft) hätten dagegen lieber noch einmal über die Fortdauer der Spielzeitverlängerung und die Notwendigkeit eines Theaterzelts diskutiert. Nach dem Beschluss des Plenums soll nun das Ziel verfolgt werden, den Spielbetrieb 2013/14 bis zur Fertigstellung des Theaterzelts im Bernlochner-Komplex aufrechtzuerhalten. Darüber muss mit dem Gemeinde-Unfallversicherungsverband und dem TÜV verhandelt werden. Derzeit ist auch noch nicht geklärt, wie groß das Theaterzelt sein muss, und ob es gekauft oder gemietet wird. Für das Zelt nebst Containern wäre auf dem Messegelände ein Platzbedarf von rund 4000 Quadratmetern nötig. Der Veranstalter der NiederbayernSchau, Peter Kinold, schließt aus, dass auf dem Messegelände bereits in dieser Saison Platz genug für ein Theaterzelt übrig ist