Landkreis Landshut
Afrikanische Schweinepest in Europa auf dem Vormarsch - Schon ein Wurstbrot kann zur Katastrophe werden
18. April 2014, 9:41 Uhr aktualisiert am 18. April 2014, 9:41 Uhr
Der Name klingt trügerisch und erweckt nicht gerade den Eindruck, als würde hierzulande eine akute Gefahr bestehen: Doch die Afrikanische Schweinepest grassiert längst nicht mehr nur auf dem schwarzen Kontinent, sondern ist bereits nach Litauen und Polen vorgedrungen und damit auch in Europa auf dem Vormarsch. Der Bayerische Bauernverband und das Staatliche Veterinäramt rufen deshalb zu erhöhter Vorsicht auf, damit die hochansteckende Viruserkrankung nicht in den Landkreis Landshut eingeschleppt wird. BBV-Kreisobmann Alois Bauer und Leitender Veterinärdirektor Dr. Wolfgang Ullrich haben einen eindringlichen Appell an alle Landwirte und Hobbytierhalter, Jäger und Jagdtouristen sowie an Urlauber, Fernfahrer und Erntehelfer aus Osteuropa gerichtet, denn schon eine einzige achtlos weggeworfene und dann von einem Wildschwein vertilgte Wurstsemmel könnte zur Katastrophe werden.
Für Menschen ist die Tierseuche zwar ungefährlich und nicht übertragbar, für Haus- und Wildschweine dagegen das sichere Todesurteil - von den fatalen Folgen für die heimischen Schweinezüchter und -mäster ganz zu schweigen. Der niederbayerische BBV-Vizepräsident und Landshuter Kreisobmann Alois Bauer und sein Stellvertreter Rudolf Luginger wollen sich gar nicht erst ausmalen, welche verheerenden Konsequenzen die Afrikanische Schweinepest für die Landwirtschaft im Landkreis hätte. Denn der widerstandsfähige Krankheitserreger - in nicht durchgegarten Lebensmitteln aus Schweinefleisch kann das Virus über Monate hinweg überleben - kann nicht nur direkt von Tier zu Tier übertragen werden, sondern auch indirekt durch Futtermittel, Viehtransporter, Kleidung oder eben durch verseuchte Fleischwaren wie Salami oder Schinken. Ein einfaches Wurstbrot oder unerlaubt an Haus- und Wildschweine verfütterte Speisereste könnten deshalb eine katastrophale Kettenreaktion auslösen. Deshalb sei es ungemein wichtig, dass sich nicht nur Landwirte, sondern alle Personen, die Kontakt nach Osteuropa haben, der aktuellen Verbreitungsgefahr bewusst werden.