Am Samstag begab man sich im Bernlochner in Landshut auf eine Zeitreise: knapp hundert Jahre zurück in die "Goldenen Zwanziger".

Die Federn flogen nur so durch den Raum, überall glitzerten Pailletten, und Gamaschen zierten die Schuhe der adrett gekleideten Herren. Die Besucher des Kostümballs der "Tanzharmonie" nahmen das Motto durchaus ernst: Durchwegs elegant und der Zeit angepasst waren die Gäste erschienen. Sie kamen, um zu zeigen, zu schauen und vor allem um zu Tanzen.

Bereits beim ersten Gassenhauer des Nostalgie-Schauorchesters "Die Tanzharmonie" füllte sich die Tanzfläche schnell. Walzer, Rumba, Charleston - kaum ein Tanzmuffel war auszumachen, der lieber sitzen blieb, als sich durch den Saal zu drehen. Deshalb tat es der Stimmung auch kaum einen Abbruch, dass bereits zu Beginn verkündet wurde, dass der Sänger der Tanzharmonie leider am selben Tag ins Krankenhaus eingeliefert werden musste und deshalb nicht zugegen sein wird. Nach einem Toast auf den erkrankten Musikerkamerad wurde sogleich das Publikum aufgerufen, sich gerne freiwillig als gesangliche Verstärkung zu melden. Nach nur wenigen Runden - immer drei Stücke wurden gespielt, dann gab es eine kurze Tanzpause - fand sich der erste gesangswillige Gast und gab zusammen mit der Band "Veronika der Lenz ist da" zum Besten. Die Band lieferte eine musikalisch einwandfreie, charmant-authentische Darbietung voller Witz und Spielfreude.

So schön chic und detailverliebt das Publikum war, so ließ doch der Bernlochnersaal etwas an Kostümierung vermissen. Ein wenig Stoff und Glitter hätten dem Saal sicher noch einen intensiveren Hauch der 20er Jahre verleihen können. Den aufwendig kostümierten Gästen schien das aber kaum negativ aufgefallen zu sein, sie waren ja vor allem gekommen, um zu tanzen - und selbst in eine Rolle zu schlüpfen.