EV Landshut

Die Gejagten: Der EV Landshut startet in die Oberliga-Saison


IM FOKUS: Das Aufgebot des EV Landshut um Interimstrainer Ewald Steiger (Mitte) ist in der neuen Saison der Oberliga Süd für viele Fans und Experten der Favorit auf den ersten Platz - für die Rot-Weißen Ansporn und Bürde zugleich.

IM FOKUS: Das Aufgebot des EV Landshut um Interimstrainer Ewald Steiger (Mitte) ist in der neuen Saison der Oberliga Süd für viele Fans und Experten der Favorit auf den ersten Platz - für die Rot-Weißen Ansporn und Bürde zugleich.

Hätte im Frühjahr einer dem EV Landshut und seinen Fans fest versprochen, schon im Herbst dürfe der Traditionsclub wieder um den Aufstieg mitspielen, hätte dies wohl für leuchtende Augen gesorgt. Mittlerweile ist dieses Szenario Wirklichkeit - bloß Fans mit leuchtenden Augen hat bis zum jüngsten Tag noch niemand erblickt. Denn nach mehrjähriger Misswirtschaft, katastrophalem Krisenmanagement und dem DEL 2-Lizenzentzug müssen die Niederbayern nun in der Oberliga ran. Zum Auftakt empfangen die Rot-Weißen am Freitag (19.30 Uhr) den EHV Schönheide 09 im Stadion am Gutenbergweg. Am Sonntag (18 Uhr) geht's zu den Selber Wölfen.

Allein die Tatsache, dass der EVL künftig gegen Clubs wie Schönheide und Selb antreten muss, dürfte so manch verstorbenen Gründungsvater im Grab zum Rotieren bringen. Oder wie es der neue sportliche Leiter Bernie Englbrecht - ungewohnt diplomatisch - ausdrückt: "Das ist natürlich suboptimal, aber man muss aus dieser Situation das Beste machen." Diejenigen, die den Dreihelmenstädtern die extrem salzige Suppe eingebrockt haben, sind von der Bildfläche verschwunden. Und diejenigen, die das Ganze nun auslöffeln müssen, sind um ihre Aufgaben nicht zu beneiden: ein für die Oberliga zwar qualitativer, aber überteuerter Kader, hohe Erwartungshaltung von Fans und Experten, eine durchwachsene Vorbereitung und ein erkrankter Cheftrainer. Hinzu kommt der Vertrauensverlust bei Sponsoren.

Laut einer Umfrage der Fachzeitschrift Eishockey NEWS ist der EVL für fast alle Oberliga-Clubs der Titelfavorit Nummer eins, und auch die Fans sehen die Landshuter ganz vorn. Bernie Englbrecht drückt freilich auf die Bremse. "Klar, wir wollen vorne dabeisein. Aber auch ein guter Kader wie unserer gibt dir keine Garantie, dass du letztlich aufsteigst." Toni Krinner, dem es zwar wieder etwas besser geht, dessen Rückkehr aber weiter in den Sternen steht, mahnt ebenso: "Man braucht Geduld. Ich weiß, wovon ich rede, ich bin dreimal aufgestiegen. Man steigt nicht im November auf. Ab Januar, Februar geht's um was, dann müssen wir rollen."

EV Landshut: Kristian, Englbrecht; Geipel, Hammer, Baumgartner, Kuhn, Köllner; Thornton, Jarrett, Peter Abstreiter, Forster, Doyle, Hofbauer, Endraß, Eberhardt, Michl, Sedlar, Kronawitter, Wild, Franz.