Landshut
"Fridays gegen Altersarmut" ruft zu Mahnwache auf
10. Januar 2020, 13:01 Uhr aktualisiert am 10. Januar 2020, 17:47 Uhr
Seit über einem Jahr demonstrieren Schüler für mehr Klimaschutz. Nun planen auch die Mitglieder einer Bewegung namens "Fridays gegen Altersarmut", auf die Straße zu gehen. Was ist davon zu halten?
Für den 24. Januar hat die Gruppe "Fridays for Altersarmut" zu einem bundesweiten Aktionstag aufgerufen, der in 200 Städten stattfinden soll. Das Ziel der Gruppe ist es nach eigenen Angaben, auf die finanziellen Notlagen älterer Menschen aufmerksam zu machen. Dieses Ziel wird entsprechend durch das Logo der Gruppe in Szene gesetzt: eine ältere Frau, die Flaschen sammelt, dazu der Schriftzug "Arm trotz Rente."
Die Hintergründe der Facebook-Gruppe, die erst im vergangenen Jahr gegründet wurde, sind schwierig einzuschätzen. Zum einen weil mittlerweile verschiedene Facebook-Gruppen mit dem Titel "Fridays gegen Altersarmut" aktiv sind, die sämtlich mit ähnlichen Logos agieren. Ein Nutzer sucht also möglicherweise nach einer bestimmten Gruppe, landet aber bei einer ganz anderen. Zum anderen soll es bei einem der Administratoren der nach eigenen Angaben wohl größten Bewegung dieses Namens, einem gewissen Heinz Madsen, Hinweise auf eine Nähe zum rechten Umfeld geben. So berichtet etwa die Frankfurter Rundschau von Bildmaterial, auf dem Symbole der rechten Szene zu sehen sein sollen.
Die Einstellung zu gewählten Parlamentarieren verdeutlicht Madsen in seinem Facebook-Profil mit einem holprigen Wortspiel: Wer glaube, dass "Volksvertreter das Volk vertreten, der glaubt auch das Zitronenfalter Zitronen falten".
Die Schaumburger Nachrichten, Partner im Redaktionsnetzwerk Deutschland, beziehen sich in Ihrer Berichterstattung auf einen Info-Flyer der Gruppe, auf dem das neue Gesetz zur Grundrente als "menschenunwürdig" bezeichnet und die "Zweckentfremdung von Rentengeldern" angeprangert wird. Was mit der "Zweckentfremdung" gemeint ist, werde aber nicht weiter ausgeführt.
Kritiker verweisen darauf, dass möglicherweise der stark emotionalisierende Begriff "Altersarmut" verwendet werde, um größere Menschenmassen zu mobilisieren. Betrachtet man die Kommentare und Wortmeldungen in der Gruppe selbst, so wird dagegen betont, dass es nicht um Parteipolitik gehe, dass man nicht rechts seie.
In Landshut sollen sich die Teilnehmer der Aktion am 24. Januar zwischen 15 und 17 Uhr vor dem Rathaus treffen. Organisiert wird die Aktion hier von Petra Reinhardt. Die Polizei ist über die Mahnwache informiert.