Stromausfälle
Heftiges Unwetter hinterlässt Spuren im Raum Landshut
25. August 2023, 11:53 Uhr
In der Nacht von Donnerstag auf Freitag ist ein schweres Unwetter über den Raum Landshut gezogen. Bäume knickten um, in einigen Orten fiel der Strom aus, mindestens eine Person wurde verletzt. Die Feuerwehren waren auch am Freitag noch mit den Aufräumarbeiten beschäftigt.
Aus der Region Landshut gingen zwischen Donnerstag, 23 Uhr, und Freitag, 14 Uhr, rund 250 Notrufe bei der Integrierten Leitstelle in Essenbach ein, wie stellvertretender Leiter Bernhard Wagner berichtet. Allein in der Stadt Landshut rückte die Feuerwehr zu etwa 165 Einsatzstellen aus. Pressesprecher Dominik Zehatschek spricht von rund 200 umgestürzten Bäumen und Baumteile, die die Freiwillige Feuerwehr beseitigte.
Der Schwerpunkt im Stadtbereich lag bei dem Unwetter im Landshuter Westen, im Bereich der Wolfgangsiedlung sowie in den Gebieten Mitterwöhr/Auloh/Frauenberg. Die Stadtteile Achdorf und Münchnerau kamen ohne größere Einsätze davon und auch im Bereich des Hofbergs und in der Innenstadt hielt sich das Einsatzaufkommen verhältnismäßig in Grenzen.
Baum stürzt auf Auto bei Altfraunhofen
Wie Kreisbrandrat Rudolf Englbrecht berichtet, waren im Landkreis 58 Feuerwehren zu knapp 200 Einsätzen ausgerückt – auch hier größtenteils wegen umgeknickter Bäume. „Nichts Spektakuläres, Gott sei dank“, sagt Englbrecht. So kam ein 34-jähriger Autofahrer glimpflich davon. Er war zwischen Hachelstuhl und Altfraunhofen unterwegs war, als ein Baum auf sein Auto stürzte. Am Fahrzeug entstand allerdings ein Sachschaden, den die Polizei auf 7000 Euro schätzt.
Wegen des Sturms saßen einige Bewohner, vor allem im südlichen Landkreis, zeitweise im Dunkeln. Bäume stürzten in Stromleitungen, Leitungen wurden herausgerissen, was zu mehreren Stromausfällen führte. Laut Netzbetreiber Bayernwerk waren davon etwa 10.000 Haushalte im Landkreis betroffen. Die Service-Techniker konnten die Energieversorgung aber bis 2 Uhr überall wieder herstellen, sagt eine Bayernwerk-Sprecherin.
Stromausfälle vor allem im südlichen Landkreis
Laut Kreisbrandrat Englbrecht, waren Tiefenbach, Vilsheim Pauluszell, Gerzen und Teile der Gemeinden Kröning und Hohenthann von Stromausfällen betroffen. Im Ort Unterbreitenau wurde ein Schwelbrand in einer Trafostation gemeldet. In Weihenstephan (Hohenthann) riss der Sturm eine Stromleitung herunter, die auf der Staatsstraße 2143 in der Nähe des Kreisverkehrs liegenblieb. Die Feuerwehr sperrte die Straße, der Strom fiel für etwa 30 Minuten aus.
In Ergolding schleuderte der Wind gegen 23.30 Uhr einen Baum vom Sportplatz auf die Industriestraße, wie Feuerwehr-Kommandant Michael Bruckmoser berichtet. Dabei wurden ein Zaun und eine Straßenlaterne getroffen und schwer beschädigt. Die Industriestraße war zeitweise komplett gesperrt. Insgesamt rückte die Feuerwehr in Ergolding 18 Mal aus, sagt Bruckmoser. 25 Ehrenamtliche waren in der Nacht im Einsatz. Auch im Ergomar in Ergolding wütete das Unwetter – das Bad war am Freitag nur eingeschränkt geöffnet.
Den Isar-Campingplatz in Mitterwöhr traf der Sturm besonders stark. Durch einen umgestürzten Baum wurde ein großer freistehender Gastank beschädigt, kurzzeitig strömte Erdgas aus. Den Gasaustritt stoppte die Feuerwehr, eine anschließende Messung verlief ohne Feststellungen. Auch sonst hinterließ das Unwetter deutliche Spuren auf dem Campingplatz und der Zufahrt. Dort stürzten zahlreiche Bäume um, wodurch Camper, Wohnwägen und Zelte beschädigt wurden.
Unmittelbar nach Beginn des Unwetters musste die Feuerwehr einem Rettungswagen den Weg zum Campingplatz freischneiden, damit dieser eine dort verletzte Person versorgen konnte. Wegen der Vorhersagen fürs Wochenende, die weitere Unwetter nicht ausschließen, bleibt der Campingplatz aus Sicherheitsgründen ab sofort bis voraussichtlich Mittwoch gesperrt.
Campingplatz und Hofgarten gesperrt
Ab Freitagvormittag wurde der Platz von der Feuerwehr geräumt. Wegen zahlreicher umgestürzter Bäume ist auch der Hofgarten in Landshut gesperrt, die Sperrung wird voraussichtlich bis Mitte nächster Woche andauern.
Stark erwischte das Unwetter den Gemeindebereich Velden: Gemäß einer ersten Bestandsaufnahme von Bauhofleiter Josef Striegl sind die Schäden im öffentlichen und privaten Bereich immens. Das betrifft vor allem Schäden durch umgestürzte Bäume und große herabfallende Äste.
Auf einer Lagerhalle des Bauhofs wurde das Dach teilweise abgedeckt. Am Hauptgebäude hat der starke Wind ein Rolltor eingedrückt. Die für den Mittelaltermarkt am Volksfestplatz aufgebauten Hütten wurden komplett zerfetzt. Im benachbarten Neufraunhofen krachte ein Baum auf das Gemeindehaus und beschädigte das Dach.