Landkreis Landshut

Immer mehr Menschen auf Zweitjob angewiesen


Zapfen im Zweitjob: Immer mehr Menschen in Landshut sind auf ein Nebeneinkommen angewiesen.

Zapfen im Zweitjob: Immer mehr Menschen in Landshut sind auf ein Nebeneinkommen angewiesen.

Von Redaktion idowa

Wenn ein Job nicht reicht: Rund 4.700 Menschen in Landshut haben neben ihrer regulären Stelle noch einen Minijob. Damit stieg die Zahl der Zweitjobber innerhalb von zehn Jahren um 55 Prozent, besagen aktuelle Zahlen der Arbeitsagentur.

Danach sind Zusatz-Jobs in Restaurants, Gaststätten und Hotels in Landshut besonders verbreitet: In der Branche gab es im Juni 2019 rund 750 Zweitjobber - das sind 65 Prozent mehr als zehn Jahre zuvor. Am Arbeitsmarkt herrsche eine Schieflage, sagt Kurt Haberl von der Gewerkschaft Nahrung Genuss Gaststätten (NGG). "Nebenjobs müssen die Haushaltskasse aufbessern. Aber wer auf einen Zweitjob angewiesen ist, der arbeitet meist am Limit - auf Kosten von Familie, Freunden und Freizeit."

Dabei treffe der Boom bei den Nebenjobs langfristig auch die heimische Wirtschaft. Fachkräfte gewinne man nur mit ordentlichen Löhnen - "so hoch, dass die Beschäftigten keinen Zweitjob mehr brauchen", so Haberl. Das gelte auch für den Nachwuchs. Die NGG sieht weiterhin die Politik in der Verantwortung. Die Zunahme der Zweitjobs sei das Ergebnis einer verfehlten Arbeitsmarktpolitik.