Landkreis Landshut
Neue Halle für die TGL - Politik sagt Unterstützung zu
2. Dezember 2014, 10:45 Uhr aktualisiert am 2. Dezember 2014, 10:45 Uhr
Der Mitgliederboom bei der Turngemeinde Landshut (TGL) hält ungebrochen an. Im Frühjahr 2014 wurde die Schallmauer von 6.000 Mitgliedern durchbrochen, damit ist die TGL der mit Abstand größte Sportverein in Niederbayern. So erfreulich diese Entwicklung ist, sie sorgt auch für Probleme: Die vorhandenen Hallenkapazitäten im Sportzentrum West (SZW) sind vollständig ausgereizt, auch in den Schulturnhallen gibt es kaum noch freie Einheiten. Nun haben die TGL-Verantwortlichen einen Lösungsvorschlag parat: den Bau einer neuen Turnhalle als Anbau zur bestehenden Dreifachhalle im Sportzentrum West (SZW).
Diese Halle im Ausmaß von circa 20 x 40 Metern soll hauptsächlich der Turnabteilung, die allein mehr als 1.000 Mitglieder beherbergt, zur Verfügung stehen. "Von so einer Halle träumen wir eigentlich schon seit zehn Jahren", bekennt Stephan Rauhmeier, der einzige hauptamtliche Übungsleiter. Momentan teilen sich die Turner die Zweifachhalle im oberen Bereich des SZW mit vielen anderen Abteilungen, vor allem aus dem Ballsportbereich. Rauhmeier erklärte die Problematik, die sich daraus ergibt: "Wir müssen die vielen Geräte, die wir für den Trainingsbetrieb benötigen, täglich auf- und abbauen. Da geht unheimlich viel Zeit verloren." 45 Minuten für den Auf- und 30 Minuten für den Abbau müsse er täglich einplanen, rechnet Rauhmeier vor. Zeit, die im Training abgeht. "Und natürlich werden die Geräte dadurch auch nicht besser."
In einer eigenen Halle könnte man die Geräte dagegen über Nacht stehenlassen. Und die bereits bestehende Zweifachhalle könnte vermehrt von den Abteilungen Hand-, Basket- und Volleyball genutzt werden, die derzeit häufig - nämlich 100 Stunden pro Woche - in Schulturnhallen ausweichen müssen.
TGL-Mitglieder stehen voll hinter dem Projekt
Dies würde den Verein zugleich finanziell entlasten, denn künftig werden für die Benutzung der Schulturnhallen Gebühren fällig. "Das wird uns im Jahr etwa 25.000 Euro kosten", rechnet die TGL-Vorsitzende Prof. Dr. Gabriele Goderbauer-Marchner vor. Nicht nur aus diesem Grund stehe der gesamte Verein hinter dem Projekt Hallenneubau: "Bei der Mitgliederversammlung wurde das Vorhaben einstimmig befürwortet." Für sie ist der Neubau überfällig: "Bis 23 Uhr ist das Sportzentrum West jeden Tag voll belegt. Und trotzdem reicht es hinten und vorne nicht."
Gemeinsam mit ihren Vorstandskollegen Harry Kienlein und Christian Temporale hat Goderbauer-Marchner ein Konzept entwickelt, das kürzlich bereits dem Sportsenat im nichtöffentlichen Teil der Sitzung vorgestellt wurde und dem Vernehmen nach dort auf großes Wohlwollen stieß. Das kommende Jahr ist für die Planung reserviert, in den Jahren 2016 und 2017 will man sich an die Umsetzung machen. Relativ klar ist bereits, wo die neue Halle künftig stehen soll: Sie soll an die bestehende Dreifachhalle angedockt werden; dort, wo sich derzeit eine Kugelstoßanlage befindet.
Finanzierung sollte zu stemmen sein
Die Finanzierung des Projekts dürfte sich nicht einfach gestalten, sollte aber zu stemmen sein. Die TGL geht von Gesamtkosten zwischen 2,3 und 2,5 Millionen Euro aus. Da die Turngemeinde - wie bei solchen Vorhaben üblich - als Bauherr auftreten wird, kann sie mit einer großzügigen Förderung durch den Bayerischen Landessportverband (BLSV) rechnen. Ein Drittel der Kosten wird im Rahmen der Sportförderrichtlinien die Stadt übernehmen. Der Rest soll aus einem Bankdarlehen beziehungsweise vorhandenen Eigenmitteln des Vereins bestritten werden.
Auf die Unterstützung durch die Kommunalpolitik kann die TGL zählen, wie Oberbürgermeister Hans Rampf auf LZ-Anfrage verdeutlicht: "Die TG platzt aus allen Nähten, hat für alle Altersgruppen auch sehr gute und attraktive Angebote. Da ist es keine Frage, dass wir - sofern die Finanzierung gesichert ist - dem Ganzen sehr wohlwollend gegenüberstehen." Hinzu komme, unterstreicht Rampf, dass die Vorstandschaft des Vereins auch von fachlicher Seite her sehr gut aufgestellt sei.