Landkreis Landshut
Polizei erstickt Feuerteufel-Gerüchte
7. März 2019, 14:59 Uhr aktualisiert am 7. März 2019, 14:59 Uhr
Wieder einmal hat es im Raum Vilsbiburg gebrannt. Am frühen Morgen des Aschermittwoch wurde ein Sägewerk im Ortsteil Lichtenburg von einem Feuer in Schutt und Asche gelegt. In den Medien wurde dann schnell spekuliert, ob es sich um eine Brandstiftung handeln könnte. Unter anderem ging es um die Frage, ob der Feuerteufel von Gerzen zurückgekehrt sein könnte. Gibt es dafür Belege?
Wo tags zuvor noch ein Sägewerk und ein etwa 100 Jahre altes Wasserwerk standen, fand man am Mittwoch nur noch verkohlte Reste. Ein verheerendes Feuer hat die beiden alten Gebäude in Lichtenburg (Kreis Landshut) gegen 5.15 Uhr vollständig vernichtet. Experten der Polizei schätzen den Schaden auf mindestens 100.000 Euro. Lesen Sie hierzu: Flammeninferno vernichtet Sägewerk
Doch was verursachte die Katastrophe? "Anhaltspunkte für eine vorsätzliche beziehungsweise fahrlässige Brandstiftung oder sogar Zusammenhänge zu zurückliegenden Bränden, die sich zwischen 2014 und 2017 ereignet haben, liegen nicht vor", betont Polizeisprecher Günther Tomaschko. Er betont das explizit, um Gerüchte im Keim zu ersticken.
Tatsächlich ereigneten sich in den Jahren 2014 bis 2017 in den nur wenige Kilometer entfernten Ortschaften Schalkham, Gerzen und Aham auf den ersten Blick ähnliche Brände. Damals gab es für die Ermittler der Kripo Landshut rasch Hinweise auf Brandstiftung. Derartige Hinweise fehlen beim Brand von Lichtenburg aber vollends. Nicht nur das: Vielmehr kann in dem aktuellen Fall ein technischer Defekt in dem alten Werk nicht ausgeschlossen werden. Lesen Sie hierzu: Feuerteufel von Gerzen - Kripo richtet Ermittlungsgruppe ein
Ähnlich wie Ende Februar im nahegelegenen Johannesbrunn. Dort ging ein Holzschuppen in den frühen Morgenstunden in Flammen auf. Die Brandursache ist bis heute unklar. Das bedeutet freilich nicht, dass deshalb etwas auf einen Zündler hindeutet, der hier nachgeholfen haben könnte.
Generell gestalten sich Ermittlungen zu Brandursachen für die Experten der Kripo meist nicht einfach, Hinweise sind teils rar. Tomaschko: "Man muss sich vorstellen, dass da meistens nur noch verkohlte Trümmer übrig sind. Spuren gibt es da nicht mehr viele." Und wenn die Faktenlage dünn ist, dann mehren sich oftmals Spekulationen.
Doch wie ist eigentlich der Stand der Ermittlungen zu den Bränden zwischen 2014 und 2017? Ein möglicher Brandstifter ist bis heute nicht gefasst worden. "Die Kripo Landshut hat gegen einen damals 19-Jährigen Ermittlungen eingeleitet. Er galt zumindest in einem der Fälle als tatverdächtig", sagt Tomaschko gegenüber idowa. Die Ermittlungen gegen den jungen Mann wurden jedoch eingestellt. Das bestätigt Thomas Steinkraus-Koch von der Staatsanwaltschaft Landshut.