Tipp der Woche
Ein Feiertag am Werktag
23. November 2022, 12:17 Uhr aktualisiert am 23. November 2022, 12:17 Uhr
Jede Woche geben LZ-Redakteure an dieser Stelle ihre ganz persönlichen Tipps für die Freizeit. Von Ausstellungen über Buchempfehlungen bis zu Geheimtipps in der Stadt und Ausflügen in die nähere Umgebung. Diese Woche empfiehlt Stefan Klein eine ur-US-amerikanische Feiertagsbeschäftigung an einem Werktag.
Man muss mit Sicherheit nicht alles übernehmen, was aus den Vereinigten Staaten nach Europa so herüberschwappt. Eine "amerikanische" Sache allerdings ist zumindest im Football-affinen Teil meines Freundeskreises schon seit etlichen Jahren gute Tradition: Am letzten Donnerstag im November wird wie in den USA Thanksgiving gefeiert. Dazu gehören unbedingt gutes Essen - auch wenn bei uns in aller Regel kein Truthahn an Kartoffeln in verschiedenen Ausführungen auf den Tisch kommt - und eben American Football.
Dieser Sport ist selbstverständlich nicht jedermanns Sache. Da es sich bei der National Football League (NFL) allerdings um eine reine - und ganz offen profitorientierte - Profiliga handelt, muss keiner der Verantwortlichen so tun, als würde man sich ernsthaft um vermeintlich höhere Werte scheren. Wie etwa die Werteverfechter der FIFA.
Für den Fan oder auch Konsumenten steht damit das Sportliche uneingeschränkt im Mittelpunkt. Und dieser Sport ist nicht zuletzt deshalb sehenswert, weil die NFL über die Jahre hinweg immer wieder Parität zwischen ihren Clubs - zugegeben nicht allen - herstellen kann. Das heißt: Die Spannung bleibt gewahrt, Abonnements-Meister, wie sie im europäischen Spitzenfußball, siehe die deutsche Bundesliga, leider gang und gäbe geworden sind, werden weitgehend vermieden.
Dieses Jahr sind auch die drei Spiele an Thanksgiving durchaus untypisch, sportlich ziemlich reizvoll. Die beiden späteren Begegnungen ab etwa 22 Uhr und 2 Uhr morgens werden live auf ProSieben übertragen. Und sollten Sie Football wirklich absolut nichts abgewinnen können: So ein Truthahn schmeckt auch ohne.