Landgericht Landshut

Im Wodka-Rausch Mitbewohner angegriffen? Mann (23) vor Gericht


Laut Erkenntnissen der Staatsanwaltschaft hatte der 23-Jährige zuvor Schnaps getrunken. (Symbolbild)

Laut Erkenntnissen der Staatsanwaltschaft hatte der 23-Jährige zuvor Schnaps getrunken. (Symbolbild)

Von Redaktion idowa

An einem Nachmittag im Juni 2019 soll sich in einer Gemeinschaftsunterkunft im Landkreis Rottal-Inn eine brutale Szene abgespielt haben. Ein 23-Jähriger soll nach reichlich Hochprozentigem seinen Mitbewohner mit einem Messer attackiert haben. Deswegen muss der Mann sich ab Donnerstagvormittag vor dem Landgericht Landshut verantworten.

Mitte Juni des vergangenen Jahres soll der Angeschuldigte seinen Mitbewohner in dessen Zimmer besucht haben. Obwohl es erst 13 Uhr nachmittags war, hatten die beiden laut Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Wodka getrunken. Der Angeschuldigte soll aggressiv geworden sein - so sehr, dass ihn der Mitbewohner aus dem Zimmer warf.

Der 23-Jährige soll zunächst gegangen sein - nur um wenig später mit einem Messer aus der Gemeinschaftsküche zurückzukommen. Nach Erkenntnissen der Ermittler konnte der Mitbewohner sich nur vor einer gefährlichen Stichverletzung retten, indem er beiseite sprang: Die Klinge streifte seinen Bauch nur leicht. Als er es schaffte, dem Angreifer das Messer aus der Hand zu nehmen, soll der 23-Jährige ihn mit einer Vorhangsstange und der Wodka-Flasche, die noch auf dem Tisch stand, angegriffen haben.

Die Staatsanwaltschaft ist der Ansicht, dass der 23-Jährige zumindest in Kauf nahm, dass er den anderen schwer verletzen könnte. Die Anklage lautet daher auf versuchten Totschlag und gefährliche Körperverletzung. Allerdings ist nicht sicher, ob er zum Zeitpunkt des Übergriffs schuldfähig war: Als die Polizei Stunden später eine Blutentnahme veranlasste, hatte der Mann noch immer über ein Promille Alkohol im Blut. Außerdem soll er an dem Tag unter dem Einfluss von Cannabis gestanden haben.