Mainburg
Wildschweine: weiterhin intensive Jagd notwendig
11. Dezember 2019, 12:56 Uhr aktualisiert am 11. Dezember 2019, 12:56 Uhr
Bei einer Besprechung des Kelheimer Landrats Martin Neumeyer mit Landwirten, Jägern und Forstleuten aus der Region waren die "Schwarzkittel" das große Thema. Das im Landkreis häufige Wild muss weiterhin intensiv bejagd werden - auch als Vorsichtsmaßnahme.
Wie aus der Pressemitteilung des Kelheimer Landratsamts hervorgeht, wurden von den etwa 4.500 Wildschweinen, die im vergangenen Jagdjahr in Niederbayern erlegt wurden, fast 1.400 allein im Landkreis Kelheim geschossen. Die Jäger und Förster berichteten übereinstimmend, dass sich die Tiere weiter vermehrt hätten. Wildschäden hätten sich zwar im Rahmen gehalten, von den Schweinen "umgegrabene" Wiesen fände man in der Region aber immer wieder. Man war sich einig, dass die Anstrengungen bei der Bejagung der "Schwarzkittel" nicht zurückgefahren werden dürfen - auch, um einer Ausbreitung der "Afrikanischen Schweinepest" (ASP) vorzubeugen, wie Dr. Martin Schmid, der Leiter des Veterinäramtes am Landratsamt, erklärte.
Sorgen machte den Verantwortlichen vor allem das aktuelle Auftreten der Seuche in Westpolen, nur etwa 80 km von der deutschen Grenze entfernt. Zwar sei der Fall in Polen wohl nicht durch Wildschweine ausgelöst worden, so Schmid, sondern durch menschliches Fehlverhalten wie unsachgemäße Entsorgung von infizierten Essensresten. Totzdem lägen keine Gründe für eine Entspannung der Situation vor.
Vorsicht auch bei Hasen geboten
Angesichts des aktuellen Hasenpest-Falls im Dürnbucher Forst, warnte der Tierarzt zudem, dass diese Krankheit auch auf den Menschen übertragen werden könne. Als Übertragungswege kämen Haut- und Schleimhautkontakt mit infektiösem Tiermaterial in Frage. Beim Enthäuten und Ausnehmen von erlegtem Wild sei darum Vorsicht geboten, Hasenfleisch müsse vor dem Verzehr gründlich durchgegart werden.