Coliforme Keime

Keine erhöhten Werte im Moosburger Trinkwasser mehr

In der Aufbereitungsanlage des Wasserwerkes Moosburg sind keine coliformen Keime mehr vorhanden. Wasserproben wurden an verschiedenen Stellen entnommen. Die Abkochempfehlung gilt aber weiterhin.


Das Gesundheitsamt Freising empfiehlt weiterhin für vulnerable Gruppen, das Wasser aus der Leitung vor dem Verzehr abzukochen.

Das Gesundheitsamt Freising empfiehlt weiterhin für vulnerable Gruppen, das Wasser aus der Leitung vor dem Verzehr abzukochen.

Von Petra Schneider und Redaktion Moosburg

Wann halten die Moosburger Bürger wieder daheim ihr Glas unter den laufenden Wasserhahn und trinken daraus, ohne den Hintergedanken zu haben, es könnten vielleicht böse Keime darin schwimmen? Die Antwort lässt nach über einer Woche noch auf sich warten, dennoch vermeldete die Stadt Moosburg am Mittwoch einen Erfolg: "Die Maßnahmen in der Aufbereitungsanlage des Wasserwerkes waren erfolgreich, die Wasseruntersuchungen in den beiden Saugbehälterkammern ergaben keine erhöhten Keimwerte." Somit seien keine coliformen Keime mehr in der Aufbereitungsanlage des Wasserwerkes vorhanden.

Derzeit würden vermehrt Spülungen im gesamten Rohrnetz durchgeführt, Wasserproben müssten laufend entnommen und von einem externen Labor geprüft werden. Am Mittwoch wurden an verschiedenen Stellen im Leitungsnetz Moosburg, Ober- und Niederhummel Wasserproben gezogen und untersucht, insgesamt sechs Stellen in Moosburg, jeweils eine in Ober- und eine in Niederhummel. Die Teststellen, so heißt es weiter in der Mitteilung, befinden sich an den Endsträngen des Trinkwassernetzes. Das Wasserwerk Moosburg hätte an diesen Endsträngen vor allem Teststellen in der Nähe von Kindergärten und einer Senioreneinrichtung ausgewählt, "um gerade diesen Personengruppen besondere Sicherheit zu gewähren".

Nach den Vorgaben des Gesundheitsamtes Freising müssen diese Wasserproben dreimal aufeinanderfolgend an drei verschiedenen Tagen negativ sein, um die Abkochempfehlung aufheben zu können. Somit gilt die offizielle Anordnung zum Abkochen des Trinkwassers weiterhin. Sie kann "frühestens in der kommenden Woche" aufgehoben werden. Für vulnerable Gruppen, darunter Kleinkinder, immungeschwächte und ältere Menschen, gilt bis dahin als Vorsichtsmaßnahme weiterhin die Empfehlung, das Trinkwasser zum Verzehr vorher abzukochen.

Lieferservice aus Landshut

Im Pichlmayr-Senioren-Zentrum Moosburg "funktioniert es mit der Trinkwasser-Versorgung sehr gut", wie Einrichtungsleiterin Katharina Hillemeier auf Nachfrage unserer Redaktion sagt. Zum Teil werde das Leitungswasser durch Mineralwasser ersetzt. In den kleinen Küchen in den Wohnbereichen und in der großen Küche im Erdgeschoss werde das Wasser abgekocht. Hillemeier: "Das ist zwar ein Mehraufwand, aber keine Katastrophe." Mehr auf Mineralwasser wird auch im Anneliese-Schweinberger-Haus zurückgegriffen. Das Abkochen der Mengen an Wasser, die in der Früh für zum Beispiel Tee benötigt würden, übernehme der Nachtdienst, so Wohnheimleiterin Evi Hübl.

Die Kinderkrippe "Schatzinsel" ist mittlerweile vom Abkochen zum Kauf von Trinkwasser übergegangen. Für drei Gruppen Wasser abzukochen und es dann erst wieder abkühlen zu lassen, sei ein Aufwand gewesen, sagt Leiterin Julia Hartel. Da die kleinen Kinder kein Mineralwasser mit Kohlensäure trinken, besorgt die Einrichtung stilles Wasser. Und da lag anfangs das Problem: Laut Hartel werde in Moosburg selten stilles Wasser angeboten. Und dort, wo es angeboten werde, sei es ausverkauft gewesen. Nun bringt eine Kollegin aus Landshut das stille Wasser mit.

Julia Hartel zum Ausnahmezustand: "Da merkt man erst mal, wie einfach es doch mit Leitungswasser geht, und weiß das wieder mehr zu schätzen."