Moosburg

Stadtrat segnet Entwurf zum Bebauungsplan Wohngebiet Amperauen ab


Auch das Thema Radweg wurde bei der Stadtratsitzung kontrovers diskutiert.

Auch das Thema Radweg wurde bei der Stadtratsitzung kontrovers diskutiert.

Von Niko Firnkees

Wohnraum für rund 640 Bürger in den Amperauen, aber kein Sondergebiet mit drei großen Märkten: Der Stadtrat befasste sich am Montagabend mit zwei an sich voneinander unabhängigen Tagesordnungspunkten, die sich aber nicht nur wegen der geografischen Nähe gegenseitig bedingten: mit den Bebauungsplänen Wohngebiet Amperauen und Sondergebiet Amperauen. Am Ende mehrerer kontroverser Debattendurchgänge wurden die entsprechenden Beschlüsse gefasst.

Noch verhältnismäßig einfach war das Prozedere in Sachen Wohngebiet. Architekt Peter Wacker hatte die im März im Stadtrat eingebrachten Änderungswünsche eingearbeitet. Es soll nun ein gegenüber dem ursprünglichen Plan im Umgriff vergrößertes Wohngebiet mit Sonnenhäusern, Einzel- und Doppelhäusern und mehreren an der Staatsstraße 2085 auch dem Lärmschutz dienenden Mehrfamilien-Geschosswohnhäusern entstehen. Zwei der Wohnanlagen verlaufen U-förmig mit der offenen Seite gegeneinander, sodass kommunikative Höfe entstehen. Innerhalb des Geschosswohnungsbaus soll auch der im letzten Stadtratsbeschluss festgelegte soziale Wohnungsbau realisiert werden. Die SPD-Räte Gerd Beubl, Martin Pschorr und Dr. Michael Stanglmaier (Grüne) wollten wissen, ob schon eine genauere Standortfestlegung erfolgt sei. Das sei noch nicht notwendig, konterte Josef Dollinger (FW): Das habe mit Bebauungsplänen nichts zu tun. Quartiersflächen, ein Kindergarten und diverse Fußwege oder mehrere Kinderspielplätze sollen für Wohlfühlatmosphäre sorgen.

Als nicht ganz unkompliziert sah Architekt Rudi Heinz (CSU) schräge Grundstücke wegen der Süd-Ausrichtung der Häuser an. Alfred Wagner (UMB) wiederum bemängelte, dass die vom Stadtrat früher gewünschte Süd-West-Ausrichtung keineswegs konsequent eingeplant worden war. Es gebe sogar einen Anteil von Häusern, die nach Südosten ausgerichtet seien.

Geh- und Radweg-Debatte

Diskussionen gab es auch bei der Frage, ob die zentrale Durchgangsstraße an beiden Seiten einen Geh- und Radweg erhalten soll oder ob etwa zwischen dem Radweg und der Straße ein Schutzstreifen eingeplant werden soll. Das sei wegen der rechtlichen Lage, wer auf dem Gehweg fahren dürfe oder müsse, "unbefriedigend", so Stanglmaier, wenn Eltern samt Kindern auf dem Radl unterwegs seien. Noch mehr kleine Fußwege hätte sich Wagner gewünscht, Evelin Altenbeck (Grüne) schlug einen "Trampelpfad" zwischen dem Neubaugebiet und dem Bestand vor, was unter anderem bei Stadtgärtner Sebastian Kreitmeier Skepsis auslöste. Bürgermeisterin Anita Meinelt wollte auf keinen Fall ergänzende Beschlüsse, die die bisherige Planung auf den Kopf stellten.

Bevor es ans Abstimmen ging, wollte Wagner (UMB) nochmals wissen, ob das Baugebiet und die großen Märkte wirklich getrennt würden. "Wenn Sie aufgepasst hätten", so Meinelt, würde er das wissen. Er habe schon mal erlebt, dass dann auf einmal die Diskussion für den nachfolgenden Punkt nicht mehr stattgefunden habe, entgegnete Wagner.

Wagners Antrag auf eine reine Südwest-Ausrichtung bedeute eine Neuplanung, so Meinelt vorwurfsvoll. "Ja", konterte Wagner, dessen Antrag mit 3:17 Stimmen abgelehnt wurde. Nur zwei Räte sprachen sich dafür aus, die Quartiersflächen auszudehnen. Mit 7:13 Stimmen fiel der Trampelpfad durch, und nur acht Räte sprachen sich für beiderseitige Gehsteige aus, was eine Gesamtbreite von 13,5 Metern bedungen hätte. Beschlossen wurde mit 18:2 letztlich der vorgelegte Planungsentwurf samt kleinen Modifikationen, für den nun die Verwaltung die weiteren Schritte einleiten soll.

Lesen Sie dazu auch den eigenen Bericht zum Sondergebiet Amperauen: 25.000 Quadratmeter sind zu viel.