Radio als Luxus

Ein Geiselhöringer besitzt den ersten "Radio-Empfangs-Apparat"

Obwohl das Kriegsende über fünf Jahre zurückliegt, herrscht 1924 weiterhin Mangel. Trotzdem geht das Leben weiter - mit Sorgen, aber auch mit kleinen Freuden, wie aus dem Straubinger Tagblatt von vor 100 Jahren deutlich wird.


Eine Rundfunk-Empfangsanlage aus dem Hause "Siemens", im Volksmund auch "D-Zug"genannt. Sie ist im Rundfunkmuseum in Cham ausgestellt. Auf dem Bild zu sehen sind die Audion-Stufe (l.) und der Verstärker (r.), beides Baujahr 1924; das Ganze kostete 165 Reichsmark. Dies war damals schon ein "komplettes" Radiogerät. Es konnte entweder ein Trichter-Lautsprecher oder ein Kopfhörer angeschlossen werden.

Eine Rundfunk-Empfangsanlage aus dem Hause "Siemens", im Volksmund auch "D-Zug"genannt. Sie ist im Rundfunkmuseum in Cham ausgestellt. Auf dem Bild zu sehen sind die Audion-Stufe (l.) und der Verstärker (r.), beides Baujahr 1924; das Ganze kostete 165 Reichsmark. Dies war damals schon ein "komplettes" Radiogerät. Es konnte entweder ein Trichter-Lautsprecher oder ein Kopfhörer angeschlossen werden.

Am 1. März veröffentlicht die Zeitung einen Artikel über den Bericht des Reichskanzlers Wilhelm Marx zur Lage. Dieser äußert sich verhalten optimistisch, vor allem, weil "die Mark seit Mitte November auf derselben Werthöhe geblieben ist". Allerdings hätten die Erfolge nur durch "ungemein harte rücksichtslose Maßnahmen erreicht werden können, die unzweifelhaft für manche Familie schwere Not und harte Entbehrungen mit sich gebracht haben." Dass viele Deutsche auswandern, wie es am 5. März in der Zeitung heißt, verwundert daher nicht. Allerdings wird in dem Bericht auch erwähnt, dass die meisten Auswanderer falsche Vorstellungen hätten vom Land ihrer Träume. Der Arbeitsmarkt sei überlaufen, die "Arbeit des Siedlers auf jungfräulichem Boden ist hart und entbehrungsreich", und nicht jeder ertrage "die große Einsamkeit".

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