Eishockey-Legenden
"Fest für die Eishockey-Familie": Bure und Co. kommen nach Straubing
20. März 2017, 22:19 Uhr aktualisiert am 20. März 2017, 22:19 Uhr
Am Wochenende des 8. und 9. Aprils wartet auf die Eishockey-Fans in Niederbayern ein ganz besonderes Schmankerl. Dann werden im Rahmen der "World Legends Hockey League" (WLHL) viele ehemalige Eishockey-Stars, die bereits zahlreiche NHL-Spiele auf dem Buckel haben, im Straubinger Eisstadion am Pulverturm zu Gast sein.
Keine zwei Minuten habe die Vorstandschaft des EHC Straubing nach der Anfrage vor zwei Wochen diskutieren müssen, ob sie diese Veranstaltung ausrichten möchte, erklärte am Montag Hannes Süß, 1. Vorstand des EHC Straubing. Durch glückliche Umstände kam Straubing als Austragungsort infrage. Wie die Weltmeisterschaft im Sommer sollte auch die Finalrunde der "WLHL" in Deutschland stattfinden. Viele Hallen sind nicht verfügbar oder haben Anfang April kein Eis mehr. Auf das Straubinger Eisstadion trifft jedoch beides zu.
"Wenn man die Chance bekommt, diese Eishockey-Legenden drei Tage lang in Straubing zu haben, dann sagt man natürlich nicht nein", erklärte Süß. Es sei eine "große Chance für den EHC und das Eishockey in der Region Niederbayern. Diese Spieler wird man in Straubing einmal sehen und nie wieder". Der zweite Vorstand Manfred Lermer fügte an: "Wir freuen uns riesig darauf. Das wird für die Eishockey-Fans und den EHC eine wunderbare, lustige und familiäre Veranstaltung."
Seit der Zusage arbeiten sie beim EHC zwei bis vier Stunden täglich an der Organisation des Events. Ein "Fest für die Eishockey-Familie" soll das Wochenende werden. Rund zehn Personen umfasst das Organisations-Team inzwischen. Rund 20 Mails gehen laut Süß täglich zwischen Straubing und Moskau hin und her.
Michael Pfuhl, Generalsekretär des Deutschen Eishockey-Bundes, sagte: "Diese Eishockey-Legenden haben es verdient, eine Plattform zu bekommen, auf der sie ihr Können, das sie zweifelsfrei immer noch haben, zeigen können. Deshalb ist die WLHL eine tolle Sache." Pfuhl dankte dem EHC Straubing, dass er kurzfristig als Ausrichter eingesprungen ist: "Mit dem EHC haben wir einen engagierten Partner, der sich voll reinhängt."
Für den EHC entsteht mit der Ausrichtung der Finalserie kein finanzielles Risiko. "Sonst hätten wir es als gemeinnütziger Verein auch nicht machen können", erklärte Manfred Lermer. Hinter der WLHL stehen zahlungsfreudige Sponsoren, die für Anreise und Unterkunft der Mannschaften aufkommen. Die Einnahmen rund um das Event kommen dem EHC Straubing zu Gute.
Außerhalb der Spiele planen die Organisatoren ein attraktives Rahmenprogramm. Zudem habe man die Fanclubs aus der Region kontaktiert und hofft auf eine "kleine Playoff-Stimmung" im Stadion. "Die Region ist schließlich dafür bekannt, dass es viele Eishockey-Verrückte gibt", sagte Hannes Süß. Auch Straubings Oberbürgermeister Markus Pannermayr habe sein Kommen bereits angekündigt.
Tickets für die Legenden-Spiele gibt es im Leserservice des Straubinger Tagblatts, an der Jet-Tankstelle Oliver Vöst in der Ittlinger Straße, im Telekom-Shop Schießl in der Landshuter Straße und an der Tageskasse. Die Preise pro Spieltag, also für zwei Spiele, betragen 10 Euro für Erwachsene sowie 6 Euro für Kinder und Jugendliche im Alter von sechs bis einschließlich 15 Jahren. Kinder unter sechs Jahren haben freien Eintritt.
Qualifiziert für das Super Final haben sich Tschechien, Schweden, die Slowakei und Russland. Die Halbfinals finden am Samstag, 8. April, um 15.30 Uhr und 20.30 Uhr statt. Dazwischen wird das Fußball-Bundesliga-Spiel zwischen dem FC Bayern und Borussia Dortmund in der Stadiongaststätte übertragen. Die genauen Paarungen stehen noch nicht fest. Am Sonntag, 9. April, findet um 14 Uhr das Spiel um Platz drei statt, ehe es um 17.30 Uhr zum großen Finale kommt.
Das ist die "World Legends Hockey League":
Die WLHL wurde 2015 vom ehemaligen NHL-Star Pavel Bure in Moskau gegründet. Aktuell läuft die zweite Saison, an der die Nationen Russland, Tschechien, Schweden, Slowakei, Finnland, Deutschland und Frankreich teilnehmen. Der erste Sieger, und damit automatisch für die Finalrunde in diesem Jahr qualifiziert, war Russland, das vor über 12.000 Zuschauern im russischen WM-Stadion in Moskau gewann. Die anderen drei Halbfinalisten haben sich in der Vorrunde qualifiziert. Deutschland scheiterte dabei mit einer 1:9-Niederlage an Tschechien.
Spielberechtigt sind ehemalige Nationalspieler, die mindestens 45 Jahre alt sind. Zudem hat jede Nation vier Wild Cards, mit der sie Akteure im Alter zwischen 40 und 44 Jahren nominieren darf. Statt 20 Minuten dauert ein Drittel nur 15 Minuten. Statt Zwei-Minuten-Strafen gibt es sofort Penalty.