So stehen die Chancen auf Medaillen
Flos Sportwelt: Neue Stars gesucht – Start der Schwimm-WM in Russland
24. Juli 2015, 10:12 Uhr aktualisiert am 24. Juli 2015, 10:12 Uhr
Das Debakel liegt erst drei Jahre zurück: Bei den Olympischen Spielen 2012 holten die deutschen Schwimmer keine einzige Medaille. Die Kritik am deutschen Team war scharf.
Ein Jahr später bei der Schwimm-Weltmeisterschaft in Barcelona konnten sich die deutschen Schwimmer ein wenig zurückkämpfen. Zehn Medaillen gab es. Am Freitag, 24. Juli, startet die Schwimm-WM in Kasan. Gibt es in Russland Chancen auf Edelmetall?
Der frühere Schwimmstar Franziska van Almsick bremste schon mal die Erwartungen für die Schwimm-WM, die bis zum 9. August dauert. Der Sport Bild sagte sie: "Das deutsche Schwimmen braucht Zeit, um nach der medaillenlosen Pleite von Olympia 2012 zurück zu alter Stärke zu finden."
Zudem werden die Weltmeisterschaften in Russland die ersten ohne die beiden Top-Athleten Thomas Lurz und Britta Steffen sein, die zurückgetreten sind. Sie waren jahrelang für viele deutsche Medaillen verantwortlich. Dementsprechend niedrig sind die Erwartungen von Bundestrainer Henning Lambertz, der von drei deutschen Medaillen spricht. Van Almsick sagte dazu in der Rheinischen Post, dass das eine realistische Forderung sei. Wer kann in Russland die geforderten Medaillen holen?
Ein heißer Kandidat ist Paul Biedermann, der bei 200 Metern Freistil zu den Favoriten zählt. Profitieren kann er zusätzlich von Ausfällen bei der Konkurrenz. Denn US-Topstar Michael Phelbs und Frankreichs Olympiasieger Yannick Agnel fehlen bei der WM in Russland. Auch über 200 Meter Brust hat ein deutscher Athlet gute Chancen auf Edelmetall: Marco Koch, der deutscher Meister in dieser Disziplin ist. Ebenfalls top in Form ist Franziska Hentke, die erst vor wenigen Wochen neuen deutschen Rekord und Weltjahresbestzeit über 200 Meter Schmetterling geschwommen ist. Allerdings hat sie noch wenig Erfahrung auf internationalem Top-Niveau. Dazu sind Sascha Klein und Patrick Hausding Top-Favoriten beim Synchronspringen von zehn Metern. Sie haben bei der vergangenen Weltmeisterschaft in dieser Disziplin Gold gewonnen.
Es werden 17 herausfordernde Tage für die deutschen Athleten bei der Schwimm-WM werden. Zwei Top-Athleten sind nicht mehr dabei. Die Erwartungen im deutschen Team sind zurückhaltend. Doch Medaillen sollten möglich sein. Und eine Weltmeisterschaft kann immer neue Stars herausbringen.