Nach seinem Kreuzbandriss
Hält das Knie? Bundesliga-Profi Lukas Klostermann beim Test in Straubing
27. April 2017, 15:15 Uhr aktualisiert am 27. April 2017, 15:15 Uhr
Bundesliga-Profi Lukas Klostermann von RB Leipzig arbeitet nach seinem Kreuzbandriss für sein Comeback. Am Mittwoch absolvierte er Tests in Straubing.
Der 13. September vergangenen Jahres war ein schwarzer Tag in der noch jungen Fußball-Karriere von Lukas Klostermann. Im Training bei seinem Verein RasenBallsport Leipzig riss ohne Fremdeinwirkung das vordere rechte Kreuzband. Die Folge war eine monatelange Pause. "Das war damals im ersten Moment schon ein Schock für mich", blickt der sympathische Verteidiger zurück.
Seit der Verletzung sind nun rund sieben Monate vergangen und die Leidenszeit neigt sich dem Ende zu. Am Mittwoch standen für den jungen Fußballer in Straubing letzte Tests und das Abschlussgespräch an. Am Vormittag testete ihn Sportphysiotherapeutin Annika Eichhorn mit ihrer mobilen Leistungsdiagnostik "Ready to go" im "CrossStyle-Camp" und befand im Anschluss: "Lukas Klostermann hat in den Tests sehr gut abgeschnitten, es gibt nur kleinere Sachen, an denen er noch arbeiten muss."
In den vergangenen Jahren war Klostermann einer der Aufsteiger im deutschen Fußball. Mit gerade einmal 17 Jahren bestritt er für den VfL Bochum bereits seine ersten Spiele in der 2. Bundesliga, 2014 folgte der Wechsel zu RB Leipzig. Vergangene Saison war er als Stammspieler maßgeblich am Aufstieg der roten Bullen beteiligt, absolvierte 30 der 34 Spiele. Im Sommer 2016 gewann er mit der deutschen Nationalmannschaft die Silbermedaille bei den Olympischen Spielen.
Gemischte Gefühle
Zu Beginn dieser Saison stand Klostermann auch 90 Minuten im Spiel gegen Borussia Dortmund auf dem Platz. Doch dann folgte die Verletzung und der Rechtsverteidiger musste von draußen zuschauen, wie seine Teamkollegen als Aufsteiger die Bundesliga aufmischten. "Einerseits war ich natürlich schon ein bisschen traurig und enttäuscht, dass ich selbst nicht mitwirken konnte", sagt Klostermann. Auf der anderen Seite freute er sich aber sehr, "dass die Jungs Woche für Woche gut gearbeitet und sich am Wochenende meistens dafür belohnt haben."
Mit Freude hat er die Entwicklung der Mannschaft verfolgt, die aktuell auf Platz zwei in der Bundesliga steht. "Das ist deutlich besser, als vor der Saison erwartet", gesteht Klostermann. "Aber wir haben vieles richtig gemacht und alle im Verein haben sehr hart daran gearbeitet, damit wir da stehen, wo wir jetzt sind." Der Schlüssel ist für den jungen Verteidiger, dass trotz der Erfolge keiner abhob, sondern Woche für Woche weiter konzentriert gearbeitet wurde. "So wollen und werden wir unseren Weg weiter gehen", sagt Klostermann selbstbewusst.
Klostermann fühlt sich wieder "richtig gut"
Der Verteidiger selbst fühlt sich inzwischen wieder "richtig gut", wie er sagt. "Ich habe in den letzten Wochen und Monaten auch viel und hart dafür gearbeitet." Zunächst habe er beim Verein selbst "eine richtig gute Reha" gemacht, später war er auch für drei Wochen bei Klaus Eder, dem Physiotherapeuten der Fußball-Nationalmannschaft, in Donaustauf. "Das war interessant und eine schöne Abwechslung", erzählt der 20-Jährige.
Nun ist Klostermann heiß darauf, auch auf dem Platz wieder anzugreifen. "Mit der Mannschaft zu trainieren ist eben doch etwas anderes als individuell in der Reha zu arbeiten. Ich hoffe, dass ich jetzt dann wieder voll einsteigen kann", sagt Klostermann. Aus Straubing hat er das "Go" dafür jedenfalls bekommen.
Info: Ob für die D-Junioren-Fußballer des SC Rain oder Skisprung-Ass Gregor Schlierenzauer - "Ready to go" ist für jeden Freizeit- und Profisportler eine interessante Möglichkeit, die eigene Leistungsfähigkeit zu überprüfen. Annika Eichhorn hat sich zum Ziel gesetzt, Sportler nach einer Verletzung auf dem Weg zurück in den Sport zu begleiten oder sie bestenfalls schon präventiv zu testen, um Defizite zu erkennen und das Verletzungsrisiko zu minimieren. Das Angebot richtet sich an einzelne Sportler und ganze Mannschaften. Am Donnerstag, den 11. Mai (19 Uhr), erklärt Annika Eichhorn im Rahmen des "Themenmonats Gesundheit" der Stadt Straubing bei einer praktischen Vorführung in der Stadtbibliothek im Salzstadel, was es mit ihrer mobilen Leistungsdiagnostik auf sich hat.