Tigers-Interview

Maximilian Gläßl: "Voll motiviert in jedes Spiel"


Förderlizenz-Spieler Maximilian Gläßl will sich auf Dauer in der DEL durchsetzen.

Förderlizenz-Spieler Maximilian Gläßl will sich auf Dauer in der DEL durchsetzen.

Von Thomas Schmidberger

Tigers-Verteidiger Maximilian Gläßl ist überzeugt, dass am Wochenende zwei Siege möglich sind. Im Interview spricht er über das verbesserte Powerplay, seinen persönlichen Werdegang und das Vertrauen von Trainer Tom Pokel.

Die Tigers feierten am Freitag gegen Bremerhaven einen 3:1-Erfolg. Was war ausschlaggebend für den Sieg?
Maximilian Gläßl: Wir sind gut in die Partie gestartet und haben kaum Chancen zugelassen. Wir haben unser Spiel durchgezogen und immer daran geglaubt. Außerdem hat sich Bremerhaven an unserem Torhüter Jeff Zatkoff die Zähne ausgebissen. In der Offensive haben wir unsere Chancen dann eiskalt genutzt.

Am Sonntag hat die Mannschaft im Derby im Eisstadion am Pulverturm gegen die Nürnberg Ice Tigers mit 6:5 nach Penaltyschießen gewonnen - trotz zweimaligem Zwei-Tore-Rückstand. Wie hat das Team es geschafft, das Spiel noch zu drehen?
Gläßl: Wir haben den Glauben nie verloren und mit Geduld weitergespielt. Dann haben wir auch die Chancen bekommen und diese genutzt. Auf diese Weise kann man auch solche Spiele aufholen und letztlich drehen.

Wie war es für Sie persönlich, in einem solch wichtigen Spiel das Vertrauen des Trainers zu bekommen und zum Penalty antreten zu dürfen?
Gläßl: Ich bin sehr dankbar, dass ich schießen durfte. Ich habe in den Spielen für Deggendorf gezeigt, dass ich Penaltys schießen und auch treffen kann. Auch wenn es dieses Mal nicht geklappt hat, blicke ich positiv in die Zukunft, dass ich wieder meine Chance bekommen werde.

Das Powerplay war am Wochenende deutlich besser als zuvor. Gegen Nürnberg wurden drei von fünf Überzahl-Situationen genutzt. Warum hat es seit langer Zeit wieder so gut geklappt?
Gläßl: Ich denke, wir hatten viele Schüsse und die Scheiben sind zum Tor gekommen. Zudem standen die Spieler auf den richtigen Positionen. Da muss einfach viel zusammenpassen.

Wie gefällt es Ihnen in Straubing und wie zufrieden sind Sie hier?
Gläßl: Anfangs war es schon sehr schwer, in der DEL Fuß zu fassen, wenn man aus der zweiten Liga kommt. Das Umfeld erlaubt mir aber einiges und ich fühle mich sehr wohl.

Über Stationen in Regensburg und Finnland sind Sie auf der Red Bull Akademie in Salzburg gelandet. Wie blicken Sie auf diese Zeit zurück?
Gläßl: Jede einzelne Saison hat mich geprägt. Ich habe in Finnland sehr viele Spielsysteme kennengelernt - dort wird sehr taktisch gespielt. Mit Salzburg haben wir in der russischen MHL gespielt, was unheimlich viele Reisen zur Folge hatte. Teilweise waren wir zwei bis drei Wochen am Stück unterwegs. Das war mit großen Strapazen verbunden. Das hilft mir jetzt bei weiten Auswärtsfahrten, wie zum Beispiel nach Bremerhaven. Ich bin froh, die Chance bekommen zu haben, bei diesen Stationen gespielt haben zu dürfen.

Sie sind mit einer Förderlizenz ausgestattet und spielen deshalb auch für den Deggendorfer SC in der DEL2. Vor der Saison war klar, dass Sie nicht jedes Spiel für die Tigers bestreiten werden. Mit welcher Erwartungshaltung sind Sie persönlich in die Saison gegangen?
Gläßl: Als junger Spieler habe ich natürlich hohe Erwartungen und ich würde am liebsten jedes Spiel für Straubing spielen. Deshalb versuche ich, das in jedem Training zu zeigen. Ich muss aber auch damit umgehen können, wenn ich für Deggendorf spielen soll.

Am Freitag treffen die Tigers auf Iserlohn. Die Roosters sind eines der torgefährlichsten Teams der Liga, haben zugleich aber die meisten Gegentore bekommen. Auf was wird es bei der Partie ankommen?
Gläßl: Wir müssen defensiv stabil stehen und kompakt in der neutralen Zone spielen. In der Offensive werden wir auf jeden Fall unsere Chancen bekommen. Unser Hauptaugenmerk liegt auf der Defensivarbeit.

Iserlohn ist aktuell Elfter mit elf Punkten Rückstand auf Straubing. Kann man schon von einem angenehmen Polster sprechen, oder ist es dennoch wichtig, den Abstand auf die Nicht-Playoff-Plätze zu vergrößern?
Gläßl: Für uns zählt jeder Punkt. Umso mehr Punkte man hat, desto weniger Druck lastet am Ende der Saison auf uns, wenn die Playoffs immer näher kommen. Wir gehen voll motiviert in jedes Spiel.

Am Sonntag gastiert mit der Düsseldorfer EG der aktuell Vierte in Straubing. Vor knapp zweieinhalb Wochen konnte man beim 3:1-Auswärtserfolg drei Punkte aus dem ISS Dome entführen. Wie wollen Sie am Sonntag Düsseldorf knacken?
Gläßl: Wir müssen unser Spiel durchziehen und an unseren Matchplan glauben. Wie bereits gegen Nürnberg dürfen wir nicht von unserer Taktik abweichen, dann werden wir auf jeden Fall unsere Chancen bekommen.

Der Plan der Tigers ist, dass Sie nächstes Jahr fest in Straubing spielen und die U23-Stelle bekommen. Ist das Ihnen gegenüber so artikuliert worden?
Gläßl: Ja, das wurde mir so mitgeteilt. Ich denke aber eigentlich gar nicht an die U23-Stelle, sondern vielmehr will ich mir meinen Platz im Kader als voller Defensivspieler erarbeiten. Ich weiß, dass ich als junger Spieler einen kleinen Vorteil habe, den ich jetzt nutzen muss, damit ich nach der U23-Regel immer noch gefragt bin und meine Einsätze in der DEL bekomme.