Landkreis Straubing-Bogen
Nach dem Aus für das Hotel Heimer: Gebäude wird Unterkunft für Asylbewerber
17. September 2015, 22:00 Uhr aktualisiert am 17. September 2015, 22:00 Uhr
Das "Hotel Heimer" an der Schlesische Straße schließt nach 46 Jahren. Das 63-Betten-Haus beherbergt bis 4. Oktober die letzten Gäste. "Das Haus ist ökonomisch nicht zukunfts- und entwicklungsfähig", begründen Rose-Maria und Karl Baumann, geschäftsführende Gesellschafter der Hotel Heimer GmbH & Co. KG, die unternehmerische Entscheidung in einer Pressemitteilung.
Martina Förg, Pressesprecherin der Regierung von Niederbayern, bestätigte Gerüchte, dass das ehemalige Hotel als staatliche Gemeinschaftsunterkunft für Asylsuchende vom neuen Besitzer angemietet wird. 144 Menschen sollen hier eine Bleibe finden. Bevor eine Gemeinschaftsunterkunft in Betrieb geht, gibt es manchmal Bedenken von Anwohnern, wenn sie aber dann mal läuft, sind diese Bedenken oft schnell ausgeräumt, erklärt Martina Förg. Ein ehemaliges Hotel sei natürlich eine optimale Unterkunft und bei der derzeitigen Flüchtlingslage werde Platz dringend gebraucht.
Die Baumann-Pressemitteilung erklärt, dass das Drei-Sterne-Haus in den vergangenen neun Jahren mit neuem Mobiliar, Lobby-Konzept mit offenem Kamin, neuem Frühstücksraum und neuer Rezeption ausgestattet wurde. Die Auslastung sei mit 60 Prozent positiv gewesen. Die technischen Anforderungen der Gäste seien aber immer anspruchsvoller geworden zum Beispiel bei WLAN-Empfang, Multifunktionalität der Zimmer und Tagungsräume sowie die Energieeffizienz oder Zimmerzugänge. Die Lage des Hauses habe aber keinen weiteren Ausbau erlaubt.
Das Hotel Heimer verfügt über 25 Doppelzimmer, neun Einzelzimmer und sechs längerfristig vermietbare Boardingrooms. "Die Wirtschaftlichkeit beginnt bei 72 Zimmern", erklärte Rose-Maria Baumann. Die Betriebsaufgabe bedeutet den Verlust von zwölf Arbeitsplätzen. Den sechs Voll- und Teilzeitmitarbeitern sowie den sechs 450-Euro-Kräften sei ordentlich betriebsbedingt gekündigt worden. Ein Großteil der Mitarbeiter sei bereits in anderen Arbeitsverhältnissen untergekommen. Über Partnerhotels werde versucht, für die Mitarbeiter neue Jobs zu finden.
Das Gebäude übernimmt die Hirschberger Ring Grundbesitzer GmbH, ein Unternehmen der Immobilienfirma Gerl & Vilsmeier. Über den Verkaufspreis wurde Stillschweigen vereinbart.