Bugl bei Debüt stark

Straubing Tigers zeigen gegen Augsburg Reaktion


Die Straubing Tigers haben am Dienstag daheim gegen Augsburg gewonnen.

Die Straubing Tigers haben am Dienstag daheim gegen Augsburg gewonnen.

Von Michael Bayer

Die Straubing Tigers zeigen nach einem schwachen Auftritt in Bietigheim eine Reaktion und schlagen Augsburg daheim mit 5:2. Torhüter Florian Bugl überzeugt bei seinem ersten DEL-Spiel von Beginn an.

Aufatmen am Pulverturm: Die Straubing Tigers haben zwei Tage nach dem schwachen Auftritt beim 1:4 in Bietigheim vor heimischem Publikum Wiedergutmachung betrieben und sich im niederbayerisch-schwäbischen Verfolgerduell gegen die Augsburger Panther insgesamt verdient mit 5:2 (2:1, 2:1, 1:0) durchgesetzt. In einer zwar nicht hochklassigen, jedoch kurzweiligen Begegnung trafen für die Niederbayern Luke Adam, JC Lipon, Parker Tuomie, Sandro Schönberger sowie Taylor Leier und bescherten Goalie Florian Bugl (23 Saves) bei seinem ersten PENNY-DEL-Spiel von Beginn an den ersten Sieg im deutschen Oberhaus. Mit den drei Punkten klettern die Tigers, auf die am kommenden Freitag um 19.30 Uhr der Heimauftritt gegen Tabellenführer München erwartet, in der Tabelle vorläufig auf Rang zehn.

Straubing Tigers mit dem besseren Start

Nach dominanten Anfangsminuten der Tigers bauten die Hausherren ihre erste große Druckphase ab der 6. Minute auf, als Marcel Brandt ganz viel Zeit - vielleicht zu viel Zeit - vor Gäste-Goalie Markus Keller hatte und am Panther-Schlussmann scheiterte. Mark Zengerle hatte als nächster das 1:0 auf dem Schläger, traf die Scheibe zentral vor dem Tor unter Bedrängnis allerdings nicht voll (7.). Die Niederbayern blieben weiter Herr im Haus, schafften es aber weder im ersten Überzahlspiel noch in Unterzahl in Person von Leier (12.) an Keller vorbei. Dass die Tigers-Führung in der Luft lag, spürte man in dieser Phase aber - und die kam auch: Bei Vier gegen Vier und entsprechend viel Platz auf dem Eis nahm der ins Lineup zurückgekehrte Brandon Manning einen Querpass von Jason Akeson auf, ging ein paar Meter, legte sich die Scheibe auf die Rückhand und löffelte sie an den rechten Pfosten - der Abpraller fiel Luke Adam vor die Füße, sodass dieser mühelos einschießen konnte (13.). Das Momentum auf ihrer Seite wissend, wollten die Niederbayern im zweiten Powerplay sofort nachlegen, doch Keller hatte mit einem Monster-Save nach einem wunderbaren Spielzug der Tigers zunächst etwas dagegen (14.). Kaum waren seine Vorderleute wieder komplett, war aber auch der 33-Jährige beim trockenen wie humorlosen Schuss in den Knick vom ebenfalls wieder genesenen JC Lipon machtlos (14.) - St. Denis hatte den Puck stark im Angriffsdrittel gehalten und mit Übersicht auf seinen völlig freistehenden Teamkollegen gepasst. Die beruhigende Zwei-Tore-Führung hielt indes nur 72 Sekunden: Adam Payerl lenkte die Scheibe ohne aktive Kick-Bewegung ins Gehäuse, die Entscheidung auf dem Eis blieb folgerichtig auch nach Videobeweis bestehen. Bugl war das erste Mal geschlagen (16.). Die 2:1-Führung, die bis zur ersten Pause Bestand haben sollte, ging in Ordnung.

Tigers lassen einige Chancen liegen

Die erste gefährliche Offensivaktion des Mittelabschnitts begünstigte Akeson mit einer völlig missglückten Ablage, doch Payerl verpasste komplett frei vor Bugl den Doppelpack (24.). Danach übernahmen die Tigers wieder das Heft des Handelns und konnten ihr Übergewicht nach kurzer Zeit auch in zwei weitere Tore ummünzen: Erst spielte Parker Tuomie seine Schnelligkeit bei einem Konter aus, zog von links nach innen und überwand Keller mit einem haltbaren Rückhandschuss zum 3:1, dann gewann der dritte Rückkehrer an diesem Abend - Mike Connolly - ein Anspiel am linken Bullykreis in der Offensivzone und bediente damit Kapitän Schönberger, der sofort abzog und den Goalie der Fuggerstädter damit durch die Hosenträger überraschte (28.). Mit der klaren 4:1-Führung im Rücken war die Mannschaft von Cheftrainer Tom Pokel nun klar tonangebend - bis sich Akeson einen haarsträubenden Puckverlust vor dem eigenen Gehäuse leistete und sich Vinny Saponari nicht zweimal bitten ließ (32.). In einem nickliger werdenden Duell verpassten es die Niederbayern in der Folge, trotz vielversprechender Chancen wieder auf drei Tore davonzuziehen, sodass es beim 4:2 nach 40 Minuten blieb.

Tigers im Schlussabschnitt mit ein paar Unkonzentriertheiten

Das Schlussdrittel kam merklich körperlicher daher. Insbesondere die Tigers zeigten im Passspiel die eine oder andere Unkonzentriertheit, was in mehr und mehr Chancen resultierte und den stark aufgelegten Bugl immer stärker in den Blickpunkt rücken ließ. Payerl tauchte beispielsweise mal wieder vor ihm auf, der Puck war aber - und das wurde nach dem zweiten Videobeweis des Abends auch bestätigt - nicht hinter der Linie (45.). Schönberger hätte bei einem der Konter der Hausherren nach einer schön anzusehenden Stafette über Connolly und Akeson beinahe sein zweites Tor gemacht, kam jedoch einen Schritt zu spät (49.). In der Schlussphase entwickelte sich ein Abnutzungskampf, der in einer kleineren Keilerei zwischen mehreren Spielern und einer letztlich überstandenen Unterzahl-Situation für die Tigers mündete. Im Spielgeschehen selbst hatten die Gäste mehr Anteile, kamen aber nicht mehr weiter heran - und das war zu großen Teilen das Verdienst von Bugl. Der 5:2-Schlusspunkt ins leere Tor durch Leier machte den verdienten Heimsieg dann perfekt.

Pokel lobt Debütant und "Matchwinner" Bugl

Tom Pokel (Straubing Tigers): "Es war ein wichtiges Spiel für beide Teams. Ein Derby, ein Sechs-Punkte-Spiel zwischen Tabellennachbarn. Wir waren von Anfang an sehr bissig und entschlossen. Das zweite unnötige Gegentor hat uns etwas zurückgeworfen. Von da an haben wir uns etwas zurückgezogen und Augsburg mehr ins Spiel kommen lassen. Matchwinner in den letzten 30 Minuten war für uns Florian Bugl. Hut ab vor seiner Leistung. Es sind wichtige drei Punkte für uns. Wir wollen im nächsten Heimspiel so weitermachen."

Peter Russell (Augsburger Panther): "Glückwunsch an Tom und Straubing. Unser größtes Problem ist, dass wir nicht 60 Minuten denken. Straubing war gut im Forecheck. Auch meine Jungs haben heute Charakter gezeigt. Wir müssen positiv bleiben und dranbleiben. Wir wissen, dass die Dinge im Moment nicht gut laufen. Aber es ist noch eine Menge Hockey zu spielen."

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