Straubing

Und plötzlich endet der Radweg


Am Tunnel an der Gabelsbergerstraße endet der Radweg abrupt.

Am Tunnel an der Gabelsbergerstraße endet der Radweg abrupt.

Von Miriam Graf

Straubing möchte eine fahrradfreundliche Stadt sein. Und doch gibt es an vielen Straßen keinen durchgängigen Radweg. Oft endet der Radweg abrupt an einer Kreuzung.

Das Rad ist noch vom Hang beschleunigt, doch nun geht es wieder bergauf. Der Radfahrer tritt in die Pedale, bereitet sich auf die Anstrengung vor. Doch dann: Der Radweg endet. Mitten an der Gabelsbergerstraße an der Kreuzung mit der Oberen Bachstraße. Einige Meter weiter beginnt der Tunnel, dort prangt ein Fahrrad-Verboten-Schild.

Weiter geht es auf der anderen Straßenseite auf einem Rad- und Fußgängerweg. Das Überqueren der Straße dauert und ist gefährlich. Die Kreuzung kurz vor dem Tunnel ist nur eine von vielen Stellen, an denen Radfahrer in Straubing verwirrend geführt werden. An dieser Stelle könnte eine Ampel und Verkehrsinseln Abhilfe schaffen, so Johann Meindorfer, Sprecher des Verkehrsclubs Deutschland (VCD).

Die Stadt Straubing hat sich der Kreuzung bereits angenommen. Die Stadt erhält 2,5 Millionen Euro Zuschuss vom Bundesförderprogramm "Klimaschutz durch Radfahren". Das umfangreiche Radverkehrskonzept "Auf Straubings grünen Wegen" sieht vor, die Brücke Gabelsbergerstraße höher zu legen.

In gleichen Zug ist geplant, Radfahrer rechtzeitig sicher auf die Fahrbahn zu führen, die dann über die vorhandene Linksabbiegespur in den Radweg östlich des Tunnels Westtangente einbiegen können, wie Christian Kirschner, stellvertretender Pressesprecher der Stadt Straubing auf Anfrage mitteilte.

Die Kreuzung Meginhardstraße/Helfrichstraße im Stadtteil Kagers

Auch der Fuß- und Radweg an der Meginhardstraße vom Hagen nach Kagers endet an der Mündung der Helfrichstraße abrupt. In die Helfrichsstraße führt lediglich ein aufgezeichneter Fußgängerweg. Die Kurve wird nach Aussagen von Olaf Reichelt, der seit den 70er Jahren dort wohnt, häufig von Autofahrern geschnitten. Die Anwohner haben sich wohl bereits an die Stadt gewandt, daraufhin wurde der Fußgängerstreifen aufgezeichnet. Den überfahren Autofahrer regelmäßig. Gerade für Kinder ist die Stelle gefährlich.

Der Stadt Straubing sind nach ersten Recherchen keine konkreten Beschwerden von Anwohnern hinsichtlich dieser Stelle bekannt. Nach der Anfage von idowa hat die Stadt laut Kirschner die Angelegenheit den Fachstellen zur Überprüfung weitergegeben.

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Der Radler muss an der Gabelsbergerstraße absteigen und auf eine Lücke im Verkehr warten.

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Im Stadtteil Kagers gibt es gefährliche Stellen für Radler.

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Olaf Reichelt, Anwohner in Kagers

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Der Fuß- und Radweg endet an einer unsicheren Stelle.

Weitere gefährliche Stellen

Johann Meindorfer vom VCD listet weitere verwirrende oder gefährliche Stellen im Radverkehr auf wie die Achse von der Uferstraße über die Sankt-Elisabeth-Straße bis zur Leutnerstraße. Sie wird vor allem von Schülern genutzt, hat aber keinen durchgängigen Fahrradweg.

Hier ist keine baldige Besserung zu erwarten, da die Achse laut Kirschner an vielen Stellen nur unzureichenden Raum für eine entsprechende Radwegeausweisung bietet. Gegebenenfalls könne diese Thematik im Zuge der Baumaßnahmen zur Erweiterung des Klinikums aufgegriffen werden.

Auch an der Wittelsbacher Straße müsste laut VCD ein durchgängiger Radweg geschaffen werden und die Autos dafür in Tiefgaragen und Parkplätze verlagert werden.

Auf dem südlichen Rad- und Gehweg der Friedhofsstraße wurde das Parken freigegeben. Seitdem können sich Radler aussuchen, ob sie auf der Straße oder auf dem Radweg fahren. Auf dem Radweg ist aber nun so eng, dass ein Radler nicht vorbeikommt, wenn zwei Menschen oder ein Rollstuhlfahrer oder eine Mutter mit Kinderwagen auf dem Fußgängerweg unterwegs ist. Daher sind die Radfahrer gezwungen, auf die Straße auszuweichen.

Vieles hat sich schon verbessert

In den vergangenen Jahren haben sich bereits etliche Stellen für Radfahrer verbessert. Das sind laut Meindorfer der verbreiterte Donau-Uferweg, der durchgängige Radweg an der Geiselhöringer Straße und die Schlosspromenade. Auch mit dem Neubau der Landshuter Bahnunterführung ist er zufrieden. Hier müssen Radfahrer in Zukunft nicht mehr absteigen.

Mit dem Konzept "Auf Straubings grünen Wegen" werden zudem unter anderem der Radweg zwischen der Brücke Gabelsbergerstraße und der Auerstraße bis zur Asamstraße verbreitert. Der Anschluss Asamstraße wird barrierefrei, der Radweg von dort bis Aquatherm wird auch verbreitert.

Teil der Maßnahmen der Stadt ist auch der Allachbachweg. Hier kritisierte der VCD lange, dass einige Brücken so niedrig sind, dass Radfahrer absteigen mussten. Nun soll der Allachbach-Radweg unter der Riemenschneiderstraße, der Markomannenstraße und am Hermann-Stiefvater-Ring tiefergelegt werden.

Unabhängig von der Förderung vom Bund müssen diese Stellen laut Meindorfer verbessert werden. "Da sollte die Stadt lieber woanders sparen", sagt Meindorfer.

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